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Unser Taucher „OK“ wird von Nazis missbraucht

Wie unser "Taucher OK" von Rechtsextremen übernommen wurde

In den USA wird momentan untersucht ob eine Handbewegung, die vom Militär während einer Fernsehberichterstattung gezeigt wurde, rassistische Gefühle ausdrücken sollte.

Das Handzeichen, das vor der Kamera gezeigt wurde, hat seit Generationen eine gutartige Bedeutung: Es wird üblicherweise benutzt, um "OK" zu signalisieren. Oder "alles ist gut".

In den letzten Jahren wurde es aber leider auch für andere Zwecke verwendet, vor allem als Zeichen für "white power".

Wo kommt das Zeichen her?

Das Berühren von Daumen und Zeigefinger, um einen Kreis zu bilden, wobei die restlichen drei Finger ausgestreckt gehalten werden, ist eine Geste, die Menschen auf der ganzen Welt seit Jahrhunderten machen. Normalerweise in positiven Zusammenhängen. Sie wird für verschiedene Zwecke in den Zeichensprachen und im Yoga als Symbol verwendet, um die innere Vollkommenheit zu demonstrieren. Uns ist das Zeichen natürlich vor allem aus dem Tauchsport bekannt. Unterwasser ist es gleichzeitig Frage und Antwort ob bei mir alles in Ordnung ist.

Der weithin verstandene moderne Gebrauch des Zeichens zur Zustimmung scheint im 19. Jahrhundert zusammen mit dem Begriff "OK" entstanden zu sein. Einige Forscher haben das Wort bis 1839 zurückverfolgt, als Charles Gordon Greene scherzhaft in der Boston Morning Post schrieb, dass es eine absichtlich falsch geschriebene Abkürzung für "all correct" sei. Der Begriff hat sich durchgesetzt, und die Handgeste, bei der die Finger so etwas wie ein O und K bilden, wurde eng mit ihm verbunden.

Wie wurde es mit der "White Power" Bewegung verbunden?

Es begann Anfang 2017 als ein Scherz. Anonyme Nutzer von einem anonymen Online-Forum begannen mit der so genannten "Operation O-KKK". Sie wollten sehen, ob sie die Welt – und vor allem die Medien – dazu bringen konnten zu glauben, dass die harmlose Geste in Wirklichkeit ein heimliches Symbol für die Rechte Bewegung "White Power" sei.

"Wir müssen Soziale Medien mit Spam überfluten und behaupten, dass das OK-Handsignal ein Symbol der weißen Überlegenheit ist", schlug einer der Nutzer vor. Alle Beteiligten sollten gefälschte Social-Media-Accounts "mit einfachen weißen Mädchennamen" erstellen, um den Begriff so weit wie möglich zu verbreiten.

Der "Streich" ist nur allzu gut gelungen und hat aufgehört, ein Scherz zu sein: Neonazis, Ku-Klux-Klan Mitglieder und andere weiße Nationalisten begannen, diese Geste in der Öffentlichkeit zu nutzen. Sie wollten damit ihre Präsenz signalisieren und potenzielle Sympathisanten erkennen. Für sie sind die von der Hand gebildeten Buchstaben nicht O und K, sondern W und P, für "White Power".

 Das Handsignal der Rechten Szene für "White Power".