Medizin

Pneumothorax

Ihre Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten:
Grundsätzlich gilt, dass nach offizieller Ansicht ein Zustand nach traumatischem Pneumothorax (im Gegensatz zum Zustand nach sogenanntem Spontanpneu) bei guter Ausheilung und genügend langer Wartezeit (mindestens 3 Monate) keinen Ausschlussgrund vom Tauchen darstellt, weil die Ursache für den Pneu ja eben nicht die Lunge, beziheungsweise eine angeborene oder erworbene Schwachstelle der Lunge war. Somit ist die Gefahr eines erneuten Pneus eher gering. Und damit ist eigentlich schon geantwortet: Es war traumatisch, es ist länger als drei Monate her, und der Allgemeinzustand ist gut.

Meine persönliche Meinung ist da etwas verhaltener und geht mit der Sicht Ihres Arztes konform, weil es im Rahmen des Geschehens sicher zu Vernarbungen im Bereich des Lungengewebes, unter Umständen auch im Bereich der Pleura gekommen sein wird. Narbengewebe hat eine gewisse Schrumpfungstendenz, so dass Zug auf umliegendes Gewebe ausgeübt wird, was unter Umständen zu einer Schwächung dieses Gewebes führen kann. Dies kann nun theoretisch dazu führen, dass in diesen Bereichen geringere Druckdifferenzen ausreichen, um zu einem pulmonalen Barotrauma zu führen.
Sei es wie es sei, prinzipiell dürfen Sie bei unauffälligen Befunden tauchen, haben aber möglicherweise ein leicht erhöhtes Risiko für ein pulmonales Barotrauma. Daher sollten Sie Ihr Tauchverhalten entsprechend anpassen und insbesondere auf die Aufstiegsgeschwindigkeit achten.
Außerdem ist empfohlen, vor Aufnahme des Tauchsports zumindest eine umfassende Lungenfunktionsprüfung vornehmen zu lassen und idealerweise möglichst auch ein hochauflösendes Spiral-CT der Lunge, um offensichtliche Befunde auszuschließen.