»Dr. Ralf Busch (8.6.1965 – 31.3.2022)
war ein Tausendsassa.«
Karsten Reimer über Dr. Ralf Busch
»Je länger ich ihn kannte, umso mehr überraschte er mich. Er hatte zu jedem Thema eine Meinung, und diese basierte auf einer umfassenden medizinischen Fachkenntnis, gepaart mit einer sehr guten Allgemeinbildung. In Sachen Tauchmedizin sollte Mann/Frau sich lieber nicht mit ihm anlegen, denn das war sein Fachgebiet und darin konnte er uns alle, mit seinem speziellen Lächeln im Gesicht, belehren. Obwohl er den meisten von uns nicht nur in Sachen Tauchmedizin überlegen war, ließ er uns das niemals spüren, Arroganz war ihm fremd. Er hatte in der Tauchszene viele Freunde und kannte fast jede/n. So arbeitete er viele Jahre als Tauchmediziner für aquamed und in der VDST-Hotline für Tauchernotfälle. Er hatte Kontakte zur HEPCA (Hurghada Environmental Protection and Conservation Association) und war seit 2012 der Vertreter der IDA im R.S.T.C. (Recreational Scuba Training Council). Er leitete verschiedene Druckkammerzentren und war Vizepräsident der IDA. Ralf war nicht nur ein Theoretiker, sondern auch ein Praktiker, der überall mit anpackte und sich für nichts zu schade war. Seine Bodenständigkeit bewies er auch dadurch, dass er in seinem Garten Unmengen an Kiwis und Chilischoten anbaute, daraus Marmeladen und extrem scharfe Soßen herstellte und in Gläser abfüllte. Diese Gläser schleppte er dann jedes Jahr im Januar auf die boot und verschenkte sie an jede/n, der sie haben wollte, gegen eine kleine Spende an eine gemeinnützige Organisation. Eine ganz spezielle Anekdote fällt mir immer wieder ein, wenn ich an ihn denke. Eines Tages rief ich ihn auf dem Handy an, weil ich eine medizinische Frage hatte. Nachdem er mir, wie immer, die Frage beantworten konnte, fragte ich ihn, wo er denn sei, denn seine Stimme hallte so merkwürdig. Er antwortete: Ich bin gerade in einer Kirche in Süddeutschland und stimme dort die Orgel neu. Nachdem er mir versicherte, mich nicht zu veralbern, legte ich auf und war platt. Dieser Mann war immer für eine Überraschung gut und er wird mir sehr fehlen. Ralf hinterlässt eine Lücke in der IDA und der Tauchszene insgesamt, die nicht durch eine Person allein zu füllen ist. Er möge in Frieden ruhen.« Karsten Reimer