Im April und Mai reisten wir 21 Tage über die wohl berühmteste indonesische Insel: Bali. Dabei besuchten wir verschiedene Hotels, tauchten mit verschiedenen Tauchcentern ab und »erfuhren« uns die schönsten Sehenswürdigkeiten, auch abseits der Touristenströme. Festgehalten in einem Reisetagebuch, gibt es diese Recherche-Reise hier zum Nachlesen und anschauen.
Rundreise Tag 1
TAUCHEN on Bali-Tour … Reisetagebuch … Tag 1
Es ist still um Bali geworden. Bei einigen gilt die Insel als »totgesagt«. Grund genug, hinzuschauen. 7 Resorts, 6 Tauchbasen stehen auf dem Inspektionsplan. Alle einst feste Größen im deutschsprachigen Markt. Los gehts mit dem Billigflieger von Singapore Airlines: Scoot. Wer billig will, bekommt billig. Frühzeitig gebucht kommt man in der Holzklasse für stellenweise weit unter 1500 Euro auf die Insel der Götter. Allerdings ist das Reisen dann alles andere als göttlich: kein Bildschirme, keine freien Getränke und Essen – Service auf ein Minimum reduziert, Sitze aufs Maximum zusammengepfercht. Noch dazu: 20-kg-Gepäckgrenze. Geht mit Foto und Tauchausrüstung leider nicht. Daher Scoot Plus-Buchung … 30-kg-Gepäckgrenze, Fastlane, ein Getränk, eine Mahlzeit und einziger wirklicher Vorteil: große, bequeme Sitze. Holzklasse oder Scoot Plus: mit fünf Stunden Verspätung kommt man auch nicht schneller weg. Scheint öfter zu passieren. Der Anschlussflug hat gewartet – aber nur auf die Passagiere und nicht aufs Gepäck. Das kommt 1,5 Tage später. Dumm nur in diesem Fall, dass im Gepäck die gesamte UW-Fotoausrüstung ist und somit ein Tag verloren geht. Erster Tipp: bei einer etablierten Linie buchen. Qatar, Singapore und viele mehr stocken gerade ihre Flugpläne für Bali auf. Derzeitige Restriktionen – von Fluglinie zu Fluglinie abweichend: Corona-Impfnachweis und SETUSEHAT-App auf dem Handy. Zollbestimmungen Online ausfüllen, geht dann vor Ort schneller.
Nach 24h oder auch viel viel mehr nach dem Aufstehen sucht man dann am Flughafen von Bali unter der Unmenge von Fahrern, den, der ein Schild mit passender Aufschrift trägt. Das erste Ziel: das Chandi Beach & Spa Resort im zwei Autostunden entfernten Chandidasa. Merken: scheinbar kurze Strecken dauern auf Bali immer mindestens doppelt bis drei Mal so lang, wie in deutschen Landen. Sei es die Müdigkeit oder der Umstand, dass man noch nie auf Balis Straßen unterwegs war, jetzt ist eine gute Gelegenheit, die Augen zu schließen. Stadtverkehr und Chaos. Angekommen im Chandi Beach … Wer wissen will, wie es dort aussieht: hier das passende Video:
Tauchen rund um Candidasa
Tauchen on Bali-Tour Tag 2 bis 3
Jetlag, fehlender Koffer, Hitze. Taxi bestellt, um im nächsten Billigmarkt Flipflops, kurze Hose, Shirt und Zahnbürste/Pasta zu kaufen. Gehört ins Handgepäckt, sollte man wissen. Der Jetlag lässt beim Essen den prüfenden Blick auf die Karte des Hotelrestaurants weniger scharf ausfallen. MiniVor- und Hauptspeise und ein Bier: 45 Euro Rechnung serviert. Lektion gelernt: Ist nur das Frühstück im Preis inbegriffen, sollte man sich vorm Hotel nach den Warungs (Restaurants) umschauen. Die gibt es in »ganz Basic« bis hin zu »touristisch«. Selbst die teuersten Warungs kosten nur die Hälfte der Hotelrestaurants. Im Falle vom Chandi Beach gibt es einige direkt vor der Tür oder auch ein etwas gemütlicheres, 20 Gehminuten entfernt. Getaucht wird hier mit »deutschen Wurzeln«. Die kleine Basis auf dem Hotelgelände gehört zur Diving.de-Kette wird von Andreas geführt und bietet Tauchgänge wenige Minuten entfernt oder aber am Mantapoint vor Nusa Penida und Lembongan an – ein beachtlicher aber lohnenswerter Wellenritt mit viel »Länge« – sagt man. Mondfische gehören auch ins Repertoire. Der letzte war erst vor wenigen Tagen da, was ungewöhnlich für die Jahreszeit ist. Sie mögen es eher kühl. Mit 22 Grad Wassertemperatur ist es das dann auch in der Blue Lagoon, die ihrem Namen gerecht wird. Allerdings wird man hier auch knallhart mit dem größten Problem unserer Zeit konfrontiert: Müll. Der schwimmt als Teppich auf der Oberfläche. Ein Bild, dass sich die kommenden Tage immer wieder zeigen wird. Der Tauchgang selbst wird gern als Warm-up hergenommen. Eine leichte Strömung wird zu einer stärkeren sorgt unter Wasser für Wachstum und Leben zwischen Sandslope und Korallen-Dropoff. Hervorstechende Protagonisten: Sepien. Ansonsten erstaunlicher Korallenbewuchs. Und so klingt der erste Tauchtag dann im Warung ums Eck aus. Leckeres Gaddo-Gaddo und Ayam-Sate-Sticks samt Bier für insgesamt 8 Euro lässt man sich gern schmecken.
Tauchen mit Diving.de
Tauchen on Bali-Tour Tag 4
Am schon letzten Tauchtag bei Diving.de Chandidasa geht es im Fischer-Tauchboot zur nahen Insel Gili Bai. Ein wunderbares Riff, leichte Strömung, teilweise Droppoff, immer wieder leichter abfallende Korallenfelder und größere Korallenblöcke mit viel Schwarmfisch unterhalb von 20 Metern. Wassertemperatur lag hier schon bei 27 Grad. Neben Schwarmfischen lies sich auch kurz ein etwa 2 Meter langer Weißspitzenhai blicken, wollte aber nicht aufs Foto warten. Motive gab es dennoch zur Genüge. Der Tag endet dann im Lieblings-Warung des Basenleiters bei »Hausmannskost«, die so lecker ist, dass man das Essen einfach nochmal bestellt. Wer wissen will, wo das ist, muss bei Andreas nachfragen. Und schon steht das nächste Ziel auf der Liste: Alam Anda – 2h Fahrt gen Norden. Achso: Die Zimmer im Chandi Beach – fast vergessen: schick, sehr modern, sehr sauber und super Zustand. Die gesamt Anlage beeindruckt mit Größe aber auch viel Liebe zum Detail. Ein hervorragendes Frühstücksbuffet! Dickes Plus: das Hotel bietet kostenlose Shuttle nach Chandidasa an. Könnte man mit viel Lust auch Laufen, muss man aber nicht. Lohnt sich für Shopping, Schauen, Warungs testen. Mehr dazu im Video siehe Tag 1. Und das passende Tauchbasen-Statement gibt es hier von Andreas persönlich:
Ab in den Nordosten
Tauchen on Bali-Tour Tag 5
Die Fahrt geht weiter ins alt bekannte aber neu organisierte Alam Anda Resort. Einst Teil der Werner Lau Kette steht es nun ebenfalls wieder unter deutscher Führung. Spielt für den Gast keine Rolle, da das Team vor Ort, wie eh und je erste Klasse ist – fängt beim Gärtner an, geht über die Jungs der Basis bis hin zum Resortmanager. Das Lob schon mal vorweg. Tatsächlich fühlt sich die Ankunft hier nach dem »richtigen Bali« an. Das liegt auch daran, dass man, je weiter man Richtung Norden fährt, immer weniger Hotels und belebte Straßen, dafür aber immer mehr Reisfelder entlang der Straße sieht. Nicht falsch verstehen: Chandidasa war auch schick, aber fast sogar ein Spur zu schick – eine moderne und große Hotelanlage. Aus der Hotelanlage wird nun eine Resortanlage. Die Bilder verraten, was gemeint ist. Kurz zum Essen. Frühstück ist inklusive, auch wenn überschaubar – fehlt nix, aber irgendwie doch. Dafür zaubert die Küche dann aber alle a-la-Carte-Speisen fast Sterne verdächtig auf den Teller – selbst Frühlingsrollen. Halbpension ist an dieser Stelle guten Gewissens empfohlen. Immer ein Frage des Preises: Wem nicht nach regelmäßigen Abendessen samt Pizza-Spezial und Barbecue mit toller traditioneller Tanzeinlage ist, dem wird 10 Gehminuten im Warung Made geholfen. Weg zur Straße vor, dann links. Geht man mehr als ein Mal hin, gehört man zur Familie. Essen durchweg alles sehr gut und selbstredend günstig. Auf dem Weg zurück ist es auch nicht schlimm, wenn man die Cola oder das Feierabendbier bei einem der Stände gegenüber kauft. Jeder kleine Umsatz hilft den Menschen. Corona ist hier noch nicht so lange her, Bali noch nicht so lange offen.
Die Anlage selbst ist plitzeplank gepflegt, hat wie alle jedoch auch damit zu kämpfen, dass sie wieder belebt werden muss, was an Kleinigkeiten auffällt. Wie es vor Ort ausschaut? Seht selbst, wir haben einen Rundgang mit Made, dem Manager gemacht. Und gleich vorweg – ein dickes Lob an das Tauchbasen-Team – Service und Basis 1a! Und ein Hausriff gibts auch. Zum Rundgangsvideo:
Zu Besuch im Alam Anda Resort
Tauchen on Bali Tour Tag 6 bis 7 …
Tauchen im Nordosten von Bali ist gespickt mit vielen Highlights und teilweise angenehm »seichten« Tauchgängen – will heißen, entspanntes Hausriff-Tauchen für Anfänger bis Anspruchsvolle. Am meisten dürften Fotografen hier auf Ihre Kosten kommen, wie insgesamt auf ganz Bali der fotografierende Tauchgenosse hier ein Traumziel vorfindet. Wir sind noch immer im Alam Anda bei den Mavidivers, einst stand die Basis unter der Werner Lau-Flagge. Das Team ist spitze, soll in Zukunft noch von einem dt.sprachigen Manager ergänzt werden. Wirklich gefehlt hat der aber nicht. Eines vorweg: es kann auch in die (Wind)Hose gehen, wenn beispielsweise tagelang die Welle auf den Hausriff-Einstieg steht. Dann hat man aber, wie auch an allen anderen Basen und Resorts hier in der Umgebung genügend Ausfahrten im Angebot (Tulamben bis Amed, Nusa Penida bis Manta Point), um dennoch auf seine Tauchkosten zu kommen. Wir hatten Glück: Wind und Welle waren gnädig. Daher standen die nahen Tauchplätze (Hausriff und kurze Bootsausfahrt) auf den Tagesplänen. Reicht für mindestens eine Woche Abwechslung, Nachtauchgänge noch on Top und schon ist das 20er-Tauchpaket abgearbeitet. Faszinierend: immer wieder tauchen aus dem dunklen Lavasandgrund Korallenblöcke und ganze Steilwände auf. Dann geht es mit dem Boot 5 Minuten entlang der Küste Richtung Osten. Rolle rückwärts ins Wasser und schon ist man mitten drin im OutofEden-Spot … Riesige Schwämme, extrem viel Fisch und noch mehr Kleingetier. Bei so viel schicken Sachen fällt es dann nicht schwer, den Nachttauchgang doch gegen ein zusätzliches Bintang und leckeres Essen im Warung ums Eck einzutauschen.
Der kommende Tag steht dann ganz im Zeichen einer Motorradfahrt zum »scheinbar nahen« Buddha-Tempel. Eigentlich war die für heute angedacht, aber der frühmorgentliche Regen und die Aussicht auf noch mehr davon, hat dann doch das Tauchen in den Vordergrund gerückt. Fazit für heute aus Fotografensicht – es lohnt sich und man kann extrem froh sein, wenn man Nasslinsen dabei hat und man froh und munter zwischen Makro- und Weitwinkelaufnahmen wechseln kann. Bleibt dran, morgen geht’s weiter.
Mopedfahren
Tauchen on Bali-Tour Landausflug mit dem Moped
Die Mopeds auf Bali sind keine Mopeds. Es sind Monster – zumindest die neuen Maschinen, die gerade im Mietpool sind. Über 100 Sachen sind mit den Automatik-150-bis-noch-mehr-Boliden da kein Problem. Macht man aber besser nicht. Unsere Modelle für diesen ersten Landausflug waren allerdings eher »Monsterchen«. Die nicht unüblichen 30-Grad-Steigungen der kleinen Straßen waren zu zweit nicht machbar. Nach zwei Versuchen wurde der Versuch aufgegeben, eine Abkürzung zu nehmen. Also ging es auf die Hauptstraße Richtung Singaraja. Auch keine gute Idee, aber alternativlos. Und so passt man sich nach 20 Minuten Schleichfahrt dem hiesigen Tempo an, schlängelt sich an der Ampel an LKWs und Autos vorbei. Steigt ins wilde Rumgehupe ein, um die Welt um sich an der eigenen Angst und Anwesenheit teilhaben zu lassen. Nach einer Stunde macht es Spaß, sind Arme und Beine jedoch völlig verbrannt – jetzt wird klar, warum die Einheimischen völlig vermummt Moped fahren. Größere Ortschaften treiben den Adrenalin-Spiegel in die Höhe, danach und davor wird man mit tollen Landschaften belohnt. Unser Ziel das größte buddhistische Kloster Balis »Brahmavihara Arama« bei Lovina. Definitiv ein Muss für jeden, der im Norden Balis unterwegs ist. Wir haben Glück, es ist nichts los hier. Aussicht, Tempelanlage, Stimmung – der Weg hat sich gelohnt. Ein kleines Eintrittsgeld und ein Sarong und schon taucht man auch über Wasser in eine ganz besondere Welt ab. …
Strasserfahrungen auf Bali
Da man weiß, was einen auf dem Rückweg erwartet, weicht das Adrenalin dem Endorphin und man kann den Weg etwas mehr genießen. Bevor es dann wieder ins Resort geht, gibt es vorab noch einen kleine Dusche im nahen »Les«-Wasserfall. Nicht der spektakulärste aber dennoch besuchenswert. Und dann das: Wasserfall mitten auf der Straße. Die letzten 15-Rückweg-Minuten zeigt der balinesischer Wettergott, wie viel Wasser auf ein Mal aus dem Himmel fallen kann. Die Straße schwimmt und als auch der letzte Einheimische Schutz am Rand sucht, hält man selbst besser auch an. 10 Minuten später ist alles vorbei, man selbst nur noch ein vollgesogener Schwamm. Über 30 Grad Lufttemperatur machen das Ganze am Ende dann erträglich. Dennoch: die warme Dusche und ein kühles Bintang danach im Gedanken lassen nochmals Tempo auf den letzten Metern aufnehmen. Fazit: Mopedfahren auf Bali – aufregend, nicht ungefährlich – aber auf alle Fälle der beste Weg, um die Insel mit Haut und Haar zu »erfahren«. Schaut auf unserem Youtube-Kanal vorbei, dort gibt es weitere Filmchen über unseren Bali-Besuch … als nächstes gehts auf einen Kurzbesuch bei Bali Villa Dive Resort …
Rund um Tulamben
Tauchen on Bali Tour … Zu Gast im Teluk Karang Dive & Spa Resort
Unser Tour geht weiter Richtung Nordwesten. Die nächste Station ist gerade einmal 15 Minuten vom letzten Resort entfernt. Kleiner Unterschied hinsichtlich der Lage. An der Hauptstraße, von wo der Nebenweg ins Resort abgeht, ist man nicht mehr ganz so »mitten im Geschehen«. Will heißen, es gibt wenig bis keine Abendessens-Alternativen, die fußläufig erreichbar sind. Und das ist gut so. Denn was im Resort aufgetischt wird, ist mal wieder Kochkunst »at its best«. Und wieder ändert sich das Resortkonzept: weg von großflächig traditionell hin zu einem modernen Bungalow- und Villen-Konzept. Die Villen des Teluk Karang Dive & Spa Resort haben eigene Pools, die Anlage selbst wartet mit einem zentralen Pool zwischen Restaurant und Tauchbasis. Ergänzt mit einem kleine Spa findet sich somit alles, was ,an braucht um das balinesische Urlaubsglück genießen zu können. Sollte etwas fehlen, so findet man bei Iluh, die viele Jahre im Harz gelebt hat, immer ein offenes Ohr. Getaucht wird hier am Hausriff, was wir allerdings nicht geschafft haben.
Bali berühmtestes Wrack
Stattdessen haben wir uns den Luxus gegönnt und sind mit dem Tauch-Speedboot der Karang Divers Bali zum Sonnenaufgang zum Wrack der Liberty gefahren. Warum? Weil man auf diese Weise das Glück haben kann und am berühmtesten Tauchplatz der Insel die einzige Tauchgruppe zu sein. Und es hat funktioniert. Wenn gleich der 40-Minuten-Ritt bei auffrischendem Wind dann doch einem Rodeo-Auftritt ähnelte. Was tut man nicht alles für Einsamkeit unter Wasser. Die Liberty am Morgen ist so ziemlich das Schönste, was man in dieser Ecke Balis erleben darf. Handzahme Fische – das geht soweit, dass selbst die meterlangen Sandaale Annäherungen bis auf Armlänge zulassen; wunderschöne Weichkorallen, von der aufgehenden Sonne angestrahlte Tonnenschwämme, eine gerade aufgewachte Schildkröte und zwischendrin wunderbar bewachsen und bewohnte Wracküberreste. Und das alles mit gerade einmal drei anderen Tauchern erlebt – Wow. Also: Gelegenheit nutzen und denn frühen Ritt zum Wrack in Kauf nehmen. Darüber hinaus bietet die Fahrt auch einen wunderbaren Anblick der Küstensilhouette Nordbalis samt Vulkanen. Nach dem Tauchen ist vor dem Entdecken und so steht am nächsten Tag eine ausführliche Inseltour mit dem Moped auf dem Plan. Wer weniger »Mopedaffin« ist, sollte sich die Dienste von Ketut gönnen, der arbeite im und für das Resort. Besseres Hintergrundwissen und die tollsten Plätze der Umgebung – er bietet genau das. Schaut auf unserem Youtube-Kanal vorbei, dort machen wir mit Euch und Resortmanagerin Iluh einen kleinen Rundgang.
Rundreise Bali: Per Moped quer durch den Südosten Balis
Tauchen on Bali Tour … über Land quer durch den Nord-Osten
Heute gilt es, die Klischees der Insel zu »finden«: Märkte, Reisfeld-Terrassen, Wasserfälle, Tempelanlagen und Hotelanlangen im Hinterland zu besuchen, die sich für das Ausspannen nach dem Tauchurlaub eignen könnten. Und die Insel mal wieder »hautnah« zu spüren«. Also ab aufs Moped. Diesmal ist es ein Monster: irgendetwas zwischen 150 und 200 ccm Hubraum, raketenmässige Beschleunigung und mit einer besonders lauten Hupe ausgestattet. Ab ins Hinterland, querfeldein, über kleinste Straßen Richtung Amed – eine der Tauchhochburgen des Insel. Wirklich einladend sind die Tauchbuden hier nicht. Dafür augenscheinlich wohl günstig. Vor knapp 8 Jahren gab es hier nur ein paar Hütten mit Kompressoren und ein paar wenige Boote. Das war einmal. Daher: Weiterfahrt ohne Stopp. Ab in die Berge, über noch kleinere Straßen geht es dann wieder Landeinwärts zum Wasserpalast Taman Sukasada Ujung im Dorf Seraya. Schick, auch wenn nicht so alt, wie man meinen könnte. Der ehemalige Königs-Palast wurde 1919 aufgebaut, durch Vulkanausbruch und Erdbeben zerstört und in den 1980er wieder aufgebaut.
Im Hinterland Balis
Nächster Stopp: ein kleiner Geheimtipp, was Hotels auf Bali angeht, die umgeben von Reisfeldern liegen – Sidemen. Bali, wie man es von Postkarten kennt. Zum Ausspannen der definitive Tipp. Hier gibt es Villen und Resorts aller Preisklassen. Wir wagen ein Blick ins »Wapa di Ume Sidemen«. Tramhaft gegenüber Reisfeld-Hängen gelegen mit mehrterrassiger Poolanalage und oberhalb eines wilden Flusslaufes. Ein Traum. Nach dem kurzen Spät-Mittagsstopp geht es weiter auf den Monstermopeds – die letzte Attraktion wartet. Einer der schönsten aber dennoch unbekanntesten Wasserfälle der Insel: »Gembleng Waterfall«. Weil er so abgelegen ist, ein kleiner Geheimtipp, auch wenn man hier selten allein ist, da er auch unter Einheimischen bekannt ist. Ein traumhafter Ausblick, den man aus ingesamt drei kleinen Basseins vom Berg aus über die weiter Ebene genießen kann. Tipp: bis ganz hoch gehen, dort kommen die wenigsten hin. Nach dem letzten Highlight geht es zurück. Es dämmert, die Straße wird hügeliger, es wird kühler. Nach 2,5 h ist die Nacht da und kurz danach auch wir wieder zurück im Resort. Abenteuer pur – auf und abseits der Straße. Nun reicht es aber mit Mopedfahren – der Tauchvirus schlägt durch und so geht es am nächsten Tag weiter Richtung Nordwesten – die Region Permuteran etwa 2 Autostunden entfernt und damit die letzte Etappe auf der Reise wartet.
Rundreise Bali: Auf in den Nordwesten
Tauch on Bali Tour … Amertha Villas
Balis Nordwesten will erkundet werden. Von hier bzw. hierher sind es etwa 4 Stunden Autofahrt quer über die Insel, mitten durch die Berge – zumindest wenn man vom Flughafen kommt. Das gute an dieser Tour (wenn man zeitig am Morgen landet oder spät am Abend abfliegt): man sieht alles von der Insel, was bis dahin nicht gesehen wurde: Ubud, die Berge samt Vulkanen und Vulkanseen, Erdbeerfelder, Chrysanthemen-Felder, Mandarinen-Plantagen und wunderbare Blick von den höchsten Bergstraßen ins Tal. Aber soweit sind oder waren wir noch nicht. Jetzt geht es entlang der Küstenstraße im Norden nach Permuteran. Wer Partys und ein ausgeprägtes Nachtleben sucht, ist hier fehl am Platz. Tauchen, Schnorcheln, durch den Nationalpark wandern und am Strand relaxen – das macht man hier. Wir dürfen das direkt an der Hauptstraße gelegene Amertha Villas Resort & Spa besuchen. Auf einer riesigen Fläche sind hier Villen verschiedener Größe und Einrichtung verteilt. Allen gemeinsam sind das Restaurant und der Pool direkt an der Tauchbasis. Hier gibt es das erste Mal nach dem Candi Beach Resort ganz im Südosten auch wieder ein richtiges Strandfeeling. Ein dunkler Sandstrand säumt die Bucht. Vorweg gleich mal eines: Wer im Resort gastiert, sollte sich auf ein verhalten gutes Frühstück einstellen und das restliche Essen außerhalb des Resorts planen. Für Letzteres gibt es unzählig viele Möglichkeiten von gut und günstig bis noch besser und gehobener, aber dafür mit exotischen Ausblicken oder Umgebungen. Aber das interessiert uns hier nur zweitrangig.
Abtauchen
Tauchen steht auf dem Plan. »Lembeh kannst Du auch hier erleben. Wir haben alles an Critter-Wesen hier, was es auch dort gibt.«, wirbt Karang Divers-Basenleiter Gonzo (Gonçales) direkt bei der Begrüßung. Von paarungsbereiten, tanzenden Mandarin-Fischen bis hin zur Shaw the Sheep-Schnecke, über Frogfish und Kleinstwesen, gibt es hier tatsächlich alles, was das tauchende Makro-Herz höher schlagen lässt. Für die Korallenliebhaber gibt es nur wenige Flossenschläge entfernt, das Bio Rock-Project – ein Areal mit zig Metallkonstrukten, die, unter Strom gestellt, Basis für Korallen bilden, die hier wieder aufgepäppelt und gezüchtet werden. Und wieder sagen Bilder mehr als zig Worte. Und wem nach zu viel Makro-Zauber nach Weitwinkel-Ausblicken mit Tiefgang ist, der kann sich aufs Boot setzen und in einer halben Stunde vor Menjangan abwerfen lassen. Das kostet ein paar Euro mehr, ist aber jeden Cent wert. Kleiner Wermutstropfen: man ist selten allein und bei ungünstiger Strömung taucht man durch einen Müllteppich auf oder ab. Zum einen geht es hier (siehe unten) zum Resort- und Basenrundgang und zum anderen: schaut einfach selbst, die Bilder zeigen, was es direkt an der Basis zu entdecken gibt.
Sehenswerte Umgebung
Aber auch den Gang vor die Tür des Resorts sollte man nicht scheuen. Affen-Tempel, Weinfelder und der »Melanting Temple« sind nur einige der Ungebedingt-Anschau-Punkte. Definitives Highlight ist der West-Bali-Nationalpark. Hier hat man vom Bali-Tower einen einmaligen Ausblick auf die Vulkane der Nachbarinsel Java. Und wenn man zum Sonnenuntergang einen der wenigen Plätze in erster Reihe, an höchster Stelle ergattern konnte, sieht man den roten Feuerball direkt in den Vulkanen Javas versinken. Über wie unter Wasser gehört diese Ecke Balis ab sofort zu unseren Highlights. Während der vier Tage Aufenthalt ging es nur ein Mal mit dem Boot an einen der zig Aussenspots rund um die Bucht, in der auch das Pondok Sari und Taman Sari Resort liegen, welche ebenfalls von den Karang Divers »bedient« werden.
Rundreise Bali: letzte Station ganz im Nordwesten Balis
Tauchen on Bali Tour … Naya Gawana
Es wird einsamer. Unsere letzte Station führt uns in die Bucht, auf deren anderer Seite der West-Bali-Nationalpark liegt. Abseits der Hauptstraße geht es auf einer Seitenstraße ins Naya Gawana Resort. Wieder ein Anlage mit Bungalows und Villen in traditioneller Bauweise, sehr groß und großzügig angelegt, gibt es Zimmer und Villen in allen Kategorien. Ein Pool wartet direkt am Restaurant auf Badefreudige, die den Ausblick auf die Bucht mit deren zig kleinen Fischerbooten genießen wollen. Aus dieser Bucht heraus starten ein Großteil der Ausflugstouren nach Menjangan zum Schnorcheln und Tauchen. Die riesige Resort-Anlage erholt sich gerade wieder von der Corona-Zeit ohne Gäste. Viele Gäste verbringen hier nur wenige Tage, um das Häkchen hinter den Inselbesuch auf Menjangan und dem West-Bali-Nationalpark zu machen. Für Taucher wartet hier eine echte Alternative zur berühmten Nachbarinsel ins Sichtweite. Direkt am Ausgang der Bucht, links und rechtsseitig gelegen, sind die Tauchplätze genauso schön und abwechslungsreich wie vor Menjangan. »Die Ausfahrt und Extrakosten kann man sich sparen«, wirbt Robert, der als Basenleiter der Extra Divers hier im Resort schon seit vielen Jahren der Hausherr ist. Die Basis selbst hat den großen Vorteil eines eigenen Jettys. Vom dem aus es gerade einmal 5 Minuten bis zum Buchtausgang sind. Nach dem ersten Tauchtag kommt dann das, worauf man gut und gern im Urlaub verzichtet. Der Totalausfall wegen Krankheit. Irgendwo hat ein Keim gewartet, um dann zuzuschlagen und so fallen drei Tauchtage »sehr flach« aus – mit Fieber im Bett. Zum Glück lassen die Beschwerden am letztmöglichen Tauchtag nach und dem Ausflug in die Secret Bay steht nichts mehr entgegen. Die Secret Bay war einst ein Hotspot für Critter. Direkt in Gilimanuk, der westlichsten Stadt Balis gelegen, die gleichzeitig auch der Fährhafen von und nach Java ist. Hier am westlichsten Zipfel Balis findet somit der letzte Tauchgang dieser fast 3-Wochen-Tour statt. Und wie es der Zufall will, hat dieser letzte Tauchgang eine große Gemeinsamkeit mit dem ersten Tauchgang am östlichsten Zipfel bei Candidasa: das Wasser erscheint mit 22 Grad saukalt. Dennoch werden es am Ende zwei Mal 90 Minuten sein, die uns die Crittersuche und das Betrachten der außergewöhnlichen Kreaturen die Zeit vergessen lassen. In Tiefen bis maximal 10 Metern findet sich extrem viel Kleinkram – wie man auf den Bildern sehen kann. Lohnenswert? Ja, aber als Frostbeule sollte man sich hier »warm anziehen«. Wie es im Resort aussieht und was es zum Tauchen zu sagen gibt, das seht Ihr hier:
Und dann geht sie zu Ende unsere Bali-Tour. Aber nicht ohne ein letztes Mal von der Insel beeindruckt zu werden. Wie schon beschrieben führt der Weg zum Flughafen quer über die Insel mit alle ihren weiteren Sehenswürdigkeiten für die man gut und gern nochmals 3 Wochen auf der Insel verbringen sollte – oder man kommt einfach wieder.