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Insel der Rückkehrer – Die Insel Eriyadu der Malediven

Das Eriyadu Island Resort Maldives ist vor allem eines: ein Paradies, das man gern öfter besucht. Diesen Eindruck gewann unser Autor auf der kleinen Malediven-Insel im Nordmale-Atoll.

Harald Hois

TEXT: Harald Hois

Im Tropenparadies der Malediven, das sich auf 26 Atolle mit 1196 Inseln aufteilt, leben auf etwa 220 Inseln rund 523.000 Einwohner. Knapp 45 Prozent davon leben auf der Hauptinsel Malé. Jedem dieser Eilande haftet eine eigene Schönheit an. Eine der herausragenden Inseln für Taucher ist Eriyadu: ein kleiner, malerischer Fleck im Nordmale-Atoll. Eriyadu hat sich einen exzellenten Ruf als Top-Tauchziel der Malediven erworben.

Nur 50 Bootsminuten von Malé

Nur etwa 300 Meter lang und 200 Meter breit. Dennoch bietet das Eriyadu Island Resort seinen Gästen alles, was sie für einen erholsamen und aufregenden Urlaub benötigen. Die ovale Insel mit Hausriff ist umgeben von weißen Sandstränden und kristallklarem, türkisfarbenem Wasser, das jeden Naturliebhaber verzaubert. Die üppige Vegetation bietet viele schattige Plätze zum Relaxen.

Flotten Schritts lässt sich die Insel in 15 Minuten umrunden. Die tollen Fotospots sorgen aber dafür, dass man etwa eine Stunde braucht. Erreichen kann man das idyllische Eiland in etwa 50-minütiger Speedbootfahrt ab Malé. Im Resort angekommen, können die Gäste aus drei Unterkunftskategorien wählen: »Seaview Sky Rooms«, »Garden Villas« oder »Deluxe Beach Bungalows«.

Alle Wohneinheiten sind komfortabel ausgestattet und verfügen über Klimaanlage, TV, teilweise Balkon, Ventilator und Kühlschrank. Kein Luxus, aber alles da, was man braucht. Das Restaurant »Mela« kredenzt abwechslungsreiche internationale und asiatische Küche in Buffetform zum Frühstück, Mittag- und Abendessen. An der schattigen »Turtle«-Bar oder auch auf der Sonnenterrasse der »Blitzbar« genießt man gern am Abend den ein oder anderen Cocktail oder ein kühles Blondes.

Unweit der Rezeption bietet ein Café röstfrischen Espresso, Latte Macchiato und Cappuccino an. Urlaubsgäste, die Mitbringsel einkaufen möchten, sind im angrenzenden Shop goldrichtig.

K.K.K. und Boduhiti

Eriyadu gilt schon seit Jahrzehnten als eine der renommiertesten Tauchadressen auf den Malediven. Bei der Vielfalt von über 45 unterschiedlichen Divespots weiß man oft gar nicht, wo man zuerst abtauchen soll. Die sympathische Lisa de Jong leitet das hochmotivierte, freundliche Euro-Divers-Team. Zu Lisas Lieblingsplätzen zählt »Kagi Kuda Kandu«, kurz K.K.K. Ihr Lieblingstier ist die Grüne Schildkröte. Beides besuchen wir zusammen.

Unweit der Luxusinsel Kagi führt mit »K.K.K.« einer der spektakulärsten Tauchpositionen in die Tiefen des Nordmale-Atolls. Wir finden dort schlafende Ammenhaie, Schwarz- und Weißspitzen-Riffhaie, eine Adlerrochen-Schule, einen mächtigen, ruhenden Stachelrochen sowie Lisas geliebte Grüne Schildkröte.

Der Spot »Boduhiti Thila« ist uns aus vorangegangenen Recherchen bereits als Manta-Garant bekannt. Deshalb kommt er auch wieder auf die Bucket List. »Boduhiti Thila« zählt zu den vielleicht berühmtesten Divespots um Eriyadu und Kagi. Ramiz, einer der erfahrensten Tauchguides der Euro-Divers, kennt die Malediven wie kaum ein anderer.

Er begleitete zig Film- und Fototeams und sorgt auch auf unseren Abstiegen für sensationelle submarine Begegnungen. Auch bei »Boduhiti«. Auch wenn sich die Mantas vorerst etwas versteckt halten. Doch dann gleitet ein Rochen mit knapp vier Metern Spannweite plötzlich langsam vor unsere Linse – mit einem Blaustreifenschnapper-Schwarm im Gegenlicht. Sehr fein und fotogen!

Thomas, ein lieber Tauchgast auf Eriyadu, der vor sieben Jahren schon mal hier war, genießt es sichtlich, mit einer Grünen Schildkröte Auge in Auge die Riffe zu bewundern. Dieses Tête-á-tête halten wir für die Ewigkeit fest. Ein weiterer vielversprechender Spot ist »Blue Cave«: Dort entdecken wir an den Überhängen des Riffs, den Wänden der Grotten und kleinen Höhlen hellblaue Weichkorallen, ähnlich wie am Blue Canyon. Echte Wow!-Spots sind »Woshimas Thila«, »Lucky Rock«, »Helengeli Thila«, »Madigaa« und »The Wall«.

Direkt am Strand

Begeistert sind wir auch vom Hausriff, das sich bei einem actiongeladenen Nachttauchgang von seiner besten Seite zeigt. Schon gegen 17.30 Uhr marschieren wir mit einem mit Tauch- und Kamera-Equipment voll beladenen Handwagen von der Basis der Euro-Divers zum Einstieg ins Riff auf der anderen Seite der Insel.

Schnorchelnd geht es dann hinaus bis zur dunklen Riffkante. Inzwischen dämmert es bereits. Daher schnell noch die Tauchlampen angeworfen, und das Spektakel kann starten. Wie aus dem Nichts stiebt eine Buckelkopfmakrele aus der schwarzen Meerestiefe mit Höllentempo an uns vorbei, um im nächsten Moment wieder von hinten über uns drüber ins Schwarze nach vorn abzutauchen.

Diese Kreatur war über einen Meter lang! Einfach mächtig. War? Nein! Rumms, zischt sie schon wieder von links nach rechts, immer unseren Lampen-Kegeln folgend. Die Riesen-Makrele wartet offensichtlich darauf, dass wir Fische anleuchten, die aufschrecken und so ihr Versteck preisgeben.Und zur leichten Beute für dieses clever-buckelige Monster werden.

Je finsterer es wird, desto mehr von diesen »Buckeln« umkreisen uns. Es war die richtige Wahl, bei diesem Nachttauchgang zur Abwechslung mal das Weitwinkelobjektiv zu montieren. Sonst hätten wir von den Monstern gerade mal ihre Rückenflosse abgelichtet. Neben den Buckelkopfmakrelen gesellen sich schließlich auch erwachsene Schwarzspitzen-Riffhaie zu uns. Und zu guter Letzt der Star des Abends! Ein knapp vier Meter langer Ammenhai.

Die nächtliche Tauchzeit vergeht wie im Flug bei so viel Action und Großgetier. Fast schade, dass die vielen Nacktschnecken, Plattwürmer und Garnelen hier im Riff kaum Aufmerksamkeit finden. Geschweige denn die unzähligen Strahlenfeuerfische, Juwelenbarsche, Krabben und Gorgonenhäuter. Wieder zurück auf der Insel, sind wir uns einig: Das war einer der besten drei Nachttauchgänge, die wir je erleben durften.

Alle, ausnahmslos alle Taucher sind begeistert, überwältigt und sprachlos. Erst beim Dekobier später an der Bar löst sich die Zunge wieder, und Taucher wie Diveguides schwärmen von diesem fantastischen Unterwaserausflug. Am Hausriff lässt sich anderntags der Kindergarten der Schwarzspitzen-Riffhaie hautnah beobachten. Direkt unter dem Jetty, der zur Tauchbasis der Euro-Divers führt, tummeln sich die Winzlinge.

Obwohl: Eigentlich machen sie einen auf »dicke Hose«, schwimmen erst wie die Großen und gleiten dann ganz sanft und vollkommen harmlos durch ihr türkisblaues Unterwasserreich.

Tauchmodell Karsten begeisterten nicht nur die Unterwasser-Ansichten. Auch das sympathische Tauchteam, die gut ausgestatteten Apartments, der weiße Sand und die schmackhafte internationale Küche beeindruckten.

Das Drumherum

Neben dem Tauchen bietet Eriyadu den Gästen ein großes Repertoire an weiteren Aktivitäten: Wassersportarten wie Schnorcheln, Kajakfahren, Jetski, S.U.P., Katamaran-Segeln, Windsurfen, Wakeboarden, Kneeboarden, Fun Tube und Wasserski stehen unter anderem auf dem Programm. Alles gemanagt von den Euro-Divers. Da bleibt keine Badehose trocken!

Wer nicht im Indischen Ozean planschen will, kann das im Swimmingpool tun, was insbesondere bei Familien mit Kindern punktet. Für alle, die es lieber ganz entspannt mögen, gibt es an der Nordwestseite der Insel das kleine »Guraha Spa« mit einer Auswahl an Wellness- und Schönheitsbehandlungen, um Körper und Geist zu verwöhnen.

Fazit

Das kleine Eriyadu Island Resort im Nordmale-Atoll reduziert sich auf das Wesentliche, ohne Luxus und Schnick-Schnack. Weißer Sandstrand, türkisblaues Wasser, schmackhafte Küche. Ein kühles Bier oder einen fruchtigen Cocktail auf der Sonnenterrasse. Komfortable, aber nicht überkandidelte Unterkünfte mit gemütlicher Atmosphäre. Alles ruhig und relaxt. Und: Tauchen vom Feinsten mit einem tollen Team.

Ein Preis-Leistungs-Konzept, das seit über 30 Jahren funktioniert – mit einem Angebot, das für Gäste noch erschwinglich ist: Das Preisbeispiel einer der gängigen Urlaubsplattformen zeigt beispielsweise eine Woche Eriyadu für 1582 Euro pro Person inklusive Flug an. Das klingt doch verlockend. Da ist es auch kein Wunder, dass so viele Gäste nach Eriyadu zurückkehren. 

Buchung und weitere Infos

Euro-Divers Eriyadu
Island Resort MALDIVES
→ www.euro-divers.com/eriyadu-island-resort/

Eriyadu Island Resort MALDIVES
www.eriyadumaldives.com