Dive Trophy

Die Wibit – eine wackelige Angelegenheit, auf die man sich kaum vorbereiten kann.

Imposant sieht sie aus, die Kette von schwimmenden, aufgeblasenen Hindernissen, die im Dive Trophy-Halbfinale möglichst schnell überwunden werden muss. Manch einem treibt sie sogar den Angstschweiß auf die Stirn.

Benjamin Schulze

Am 09. November steigt das 20. Halbfinale der Dive Trophy im Monte Mare Rheinbach. Was erwartet die Teilnehmer und Teilnehmerinnen? Wie können sie sich auf die Challenges vorbereiten? Hier eine wichtige Disziplin im Fokus: der WiBit-Parkour.

Die Nervosität in der Gruppe ist zu spüren, während René Shoukier von AF Marcotec die Anforderungen des Hindernisparcours WiBit erläutert: »Ihr habt zwei Minuten Zeit, den Parcours zu überqueren und wieder zurückzuschwimmen. Wer ins Wasser fällt, muss wieder von vorne anfangen. Gestartet wird entweder im Wasser oder vom Rand aus. Das bleibt Euch überlassen. Jeder hat nur einen Versuch.«

René Shoukier gibt das Startsignal für den Run auf der WiBit.

Die luftgefüllten Elemente reihen sich auf einer 25-Meter-Bahn des Schwimmbeckens im Monte Mare Rheinbach aneinander. Zuerst muss man das erste Element erklimmen, dann eine kleine Erhebung überqueren, und dann kommt auch schon die schwerste aller Herausforderungen. Hier scheitern die meisten Teilnehmenden: drei wackelige, rutschige Platten verbinden den vorderen Teil mit dem nächsten Element.

Schon die erste Hürde kann man liegend oder laufend überqueren.

Es gibt zwei Techniken, diesen Teil des Parcours zu meistern. Technik eins ist die schnellere, dafür aber unsicherere Variante: So schnell wie möglich drüberrennen. Dabei sollte man zusehen, die Platten möglichst mittig zu treffen. Schafft man das nicht, oder ist die Geschwindigkeit zu niedrig, droht der Abgang ins Wasser.

Riskant aber flott, der aufrechte Weg über die Wackelplatten. Nicht selten rutschen die Wettkämpfer und Wettkämpferinnen hier ab.

Bei der zweiten Technik handelt es sich um ein kontrolliertes Rüberschieben in Bauchlage. Das sieht zwar von außen nicht sonderlich sportlich aus, wird aber von vielen Teilnehmenden bevorzugt, da es weitaus weniger riskant ist. Denn die vorgegebenen zwei Minuten sind nach einmal »ins kühle Nass abschmieren« an dieser Stelle fast nicht mehr einzuhalten.

Fast geschafft! Die drei Platten bieten nahezu keinen Halt.

Hat man die drei Wackelplatten erstmal hinter sich, folgt das Querhangeln, wobei man sich nahezu ausschließlich mit den Händen an den Griffen festhalten kann. Die Beine haben fast keinen Halt, und man rutscht auch hier schnell ins Wasser ab. Unser Tipp für diesen Teil: Schwerpunkt nah an das Hindernis bringen sowie die Hüfte und den Po nicht zu weit nach hinten rausstrecken. Wenn man besonders schnell sein möchte, kann man auch, sofern die Armlänge ausreicht, über zwei Griffe hinweg greifen und sich so schneller daran vorbeischwingen.

Hangeln ist nicht jedermans Sache. Es kam bereits vor, dass das gesamte Modul umgerissen wurde.

Zuletzt wartet die Rutsche darauf, erklommen und benutzt zu werden. Hier lohnt es sich, direkt zügig in Schwimmrichtung einzutauchen, ein Stück zu tauchen und dann so schnell man kann zum Start die 25 Meter zurückzuschwimmen. Wer vorher Schwimmen trainiert hat, ist hier klar im Vorteil. Der aktuelle Rekord liegt derzeit bei einer Gesamtzeit von 46 Sekunden.

Wer kopfüber ins Wasser rutscht, kann schnell in Schwimmrichtung tauchen und den letzten Rest zügig zurück schwimmen.

Wie kann man sich auf diese Challenge vorbereiten?

Da es genau diesen Parcours nur im Monte Mare in Rheinbach gibt und er dort auch nicht dauerhaft aufgebaut ist, gibt es keine Möglichkeit, die hier geforderte Lauf-Kletter-Schwimm-Kombination zu üben. Dive Trophy-Wiederholungstäter sind hier im Vorteil.

Jetzt aber schnell zum Anschlag, damit die Zeit gestoppt wird. Taucherinnen erhalten hier einen Zeitbonus.

Worauf man sich vorab im Kopf einstellen muss? Der Parcours ist rutschig! Vor allem, wenn der Kunststoff nass geworden ist, was so ziemlich bei allen – außer den ersten Läuferinnen und Läufern – der Fall ist. Und es ist wichtig, Körperspannung zu halten. Hängt man wie ein nasser Sack an der Griffen oder auf den Wackelplatten, ist ein Sturz ins Wasser wahrscheinlicher. Zudem hilft es, ein solider Schwimmer zu sein. Den zurück geht´s ja bekanntlich schwimmend.

Nicht zu unterschätzen sind auch die Anfeuerungsrufe der anderen. Und von René, der seine Aspirantinnen und Aspiranten ebenfalls wortreich pusht.