Beim Ablegen der Flasche am Einstieg schmerzt auf einmal der rechte Oberarm. Eine Zerrung? Aber das ist gleich wieder vergessen.
Zurück am Auto hebe ich die Flasche an, dabei zieht es diesmal in der Schulter. Ich nehme mir vor, zur Massage zu gehen! An ein Dekoproblem denke ich nicht (Fehler 1).
Mein Buddy macht noch Witze über Alterswehwehchen, dann fahren wir nach Hause. Dort lege ich ein Kühlkissen auf die Schulter und nehme zwei Aspirin (Fehler 2).
Am nächsten Morgen ist das Ziehen in der Schulter in Schmerzen übergegangen. Meine Frau Amelie ist nervös und sagt, ich solle wenigstens den Rat von DAN einholen.
Als ich die DAN-Hotline anrufe, ist gleich der Tauchmediziner Dr. Ulrich van Laak am Apparat. Für ihn ist klar: ab in die Druckkammer, ohne weitere Verzögerung!
Ein Krankenwagen ist nicht nötig, meint Dr. van Laak. Er verständigt auch die nächstgelegene Kammer, die 40 Kilometer entfernt ist. Amelie packt mich ins Auto.
Als wir ankommen, ist die Kammer betriebsbereit. Die diensthabende Ärztin weist mich ein. Auch sie bestätigt Dr. van Laaks Annahme, dass ein Dekounfall vorliegen könnte.
Nach zwei Fahrten sind die Symptome verschwunden. Eine Nachuntersuchung bestätigt: alles okay! Die Kosten von 1000 Euro übernimmt die Tauchversicherung.
Unser Fazit: Im Zweifelsfall ein Dekounfall
Nur zwei Fehler kann man hier erkennen, aber die sind heftig! Wie Prof. Dr. Claus-Martin Muth erklärt: Im Zweifelsfall sollte man bei Beschwerden innerhalb von 24 Stunden nach einem Tauchgang immer einen Dekounfall annehmen. Entwarnung sollte nur ein Tauchmediziner geben.