In Zusammenarbeit mit dem Instituto National de Antropología e Historia (INAH) untersuchen Unterwasserarchäologen der Arbeitsgruppe für maritime und limnische Archäologie (AMLA) des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der CAU Kiel seit 2009 geflutete Höhlensysteme und Cenoten (Einsturzdolinen) im nördlichen Teil der mexikanischen Halbinsel Yucatan. Ziel dieser einmaligen Kooperation ist die Erfassung, Erforschung und Erhaltung von archäologischen Funden und Befunden unterschiedlicher Zeitstellung aus den weit verzweigten Höhlensystemen der Bundesstaaten Yucatan und Quintana Roo. Seit Beginn der Untersuchungen konnte bereits reichhaltiges Fundmaterial dokumentiert werden; darunter Knochen der pleistozänen Fauna, prähistorische Feuerstellen und intentionelle Bestattungen sowie sakrale und profane Hinterlassenschaften der Maya.
Der Experte
Florian Huber studierte von 1997 bis 2004 Ur- und Frühgeschichte, Anthropologie, Nordische Philologie und Ethnologie in München, Umeå (Schweden) sowie in Kiel. Seit 2005 ist er Leiter der Arbeitsgruppe für maritime und limnische Archäologie (AMLA); seit 2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ur- und Frühgeschichte der CAU Kiel mit Schwerpunkt Unterwasserarchäologie und historische Archäologie. Er ist geprüften Forschungstaucher sowie Ausbilder am Forschungstauchzentrum der CAU Kiel; Tauchlehrer (TDI-SDI/PADI), Höhlentaucher (NACD) sowie Mischgastaucher (GUE).
Einblick ins Ozeaneum
Das 2008 eröffnete Ozeaneum Stralsund ist der neuste Standort der Stiftung Deutsches Meeresmuseum. Zum Teil riesige Meerwasseraquarien beschreiben eine einzigartige Reise durch die Unterwasserwelt der nördlichen Meere. Aufgrund der Größe der Aquarien können sehr viele der anfallenden Arbeiten nur taucherisch durchgeführt werden. Diese Aufgaben werden durch ein zehnköpfiges Tauchteam übernommen. Doch wird nicht nur in den Aquarien getaucht – regelmäßig werden Tauchexpeditionen zum Fang mariner Organismen durchgeführt. Henning May, Taucheinsatzleiter des Ozeaneums und Instructor bei Global Underwater Explorers (GUE), berichtet in einem bilderreichen Vortrag über den Tauchbetrieb im und für das Haus. Thematisiert werden unter anderem die besonderen Tauchbedingungen, welche sehr hohe Sicherheitsstandards und ausgereifte Techniken erfordern, weshalb ausschließlich nach den Standards von GUE getaucht wird. Der Vortrag wird abgerundet mit Anekdoten aus dem Arbeitsalltag, wie man beispielsweise aus einem 2,6 Millionen Liter fassenden Becken mit neun Metern Wassertiefe und einem Besatz von 3500 Fischen einen Schwarm von 100 schnellen Doraden fängt, ohne diese zu verletzen und ohne das Wasser abzulassen.
Der Eintritt zum Vortragsabend ist frei. Um Anmeldung wird gebeten. Weitere Infos: www.balticdivecenter.de