Sonnenschein, 31 Grad Celsius Lufttemperatur und knapp 25 Grad Wassertemperatur – auch so kann sich der Winter anfühlen. Jedenfalls in der Bucht von Mindelo auf den Kapverdischen Inseln, wo die Schülerinnen Rike (14), Ann-Kathrin (15) und Gunda (16) vom Heinrich-Heine-Gymnasium in Heikendorf bei Kiel kurz vor Weihnachten Nährstoffgehalte und andere Umweltwerte des tropischen Atlantiks untersuchten, um sie später mit denen der heimischen Ostsee zu vergleichen. Die Forschungsreise der drei Schülerinnen und ihrer Lehrer war Teil eines gemeinsamen Projekts der Heinrich-Heine Schule und des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) in Kiel mit dem Gymnasium „Escola Salesiana“ in Mindelo sowie dem Nationalen Institut für Fischerei der Republik Kap Verde (INDP). „Eines der Ziele dieser Zusammenarbeit ist, unseren Schülern vor Augen zu führen, dass die Welt da draußen weitaus höhere Anforderungen an sie stellen wird, als die Schule ahnen lässt“, erklärt der Heikendorfer Chemielehrer Wilfried Wentorf. Dr. Sally Soria-Dengg vom IFM-GEOMAR ergänzt: „Vormittags mussten die drei zusammen mit unseren afrikanischen Kollegen in englischer Sprache physikalische Werte messen und nachmittags besuchten sie ihre kapverdischen Mitschüler im portugiesisch-sprachigen Chemieunterricht. Da war nicht nur Wissen, sondern auch Improvisationstalent gefragt.“
Vergleich unterschiedlicher Meere
Im Rahmen der meereswissenschaftlichen Schulkooperation bearbeiten deutsche und kapverdische Schüler parallel mehrere Themen, die einen Vergleich so unterschiedlicher Meere wie Ostsee und tropischer Atlantik erlauben. Dazu gehört auch das Problem „Müll im Meer“. Dabei wurden auf den Kapverden, genau wie in den zeitgleich stattfindenden Experimenten in der Kieler Förde, leere Kunststoffflaschen und Getränkedosen einige Monate lang fest im Wasser verankert. Die Schüler untersuchen, welche Organismen sich in welcher Reihenfolge darauf ansiedeln. Außerdem beschäftigen sie sich mit dem Thema Fischerei. Rike, Ann-Kathrin und Gunda führten dazu Videointerviews mit kapverdischen Fischern und Hausfrauen auf dem Fischmarkt. „Das erforderte alle verfügbaren Sprachkenntnisse und zusätzlich eine Menge Gestikulieren“, erzählt Dr. Soria-Dengg. Die so gewonnenen Einblicke in die Veränderung der Fischereierträge und die Ernährungsgewohnheiten sollen dann später mit Interviews in Kiel verglichen werden. „Die Deutschen waren ganz erstaunt, dass bei uns Muränen gegessen werden“, so Hélio (15), der als kapverdischer Gastgeber bei dem Projekt mitmacht, „aber dann haben sie uns erzählt, dass es bei ihnen Räucheraal gibt. Eigentlich kein großer Unterschied, oder?“
Erfolgreiches Projekt
Die beiden beteiligten Forschungsinstitute IFM-GEOMAR und INDP kooperieren schon seit vielen Jahren eng miteinander. Inzwischen wurde diese Zusammenarbeit dank finanzieller Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Susanne und Dr. Klaus Reger Stiftung des Kreises Plön auch auf die schulische Ebene ausgedehnt. Im Unterricht zweier neunter Klassen und einer naturwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft der Heinrich-Heine-Schule wurden mit Hilfe von Fachleuten des IFM-GEOMAR zunächst die meereskundlichen Themen erarbeitet, die mit den Partnern auf den Kapverden untersucht werden sollen. Stellvertretend für ihre jeweiligen Lerngruppen hatten dann die drei Schülerinnen im zweiten Schritt die Chance, auf den Kapverdischen Inseln hautnah zu erleben, wie Wissenschaft funktioniert. „Wir wollen den Jugendlichen zeigen, dass Meeresforschung ohne internationale Kooperation nicht möglich ist“, erklärt Dr. Soria-Dengg, und Wilfried Wentorf fügt hinzu: „Dazu sind neben Fachwissen auch Fremdsprachenkenntnisse, soziale Kompetenzen, Anpassungsfähigkeit und Kreativität nötig.“ Dass deutsche und kapverdische Schüler trotz anfänglicher Schwierigkeiten bei der Verständigung innerhalb kürzester Zeit hervorragend miteinander zurechtkamen, demonstrierten sie am letzten Tag des Besuchs. Gemeinsam stellten sie vor 200 Schülern und Lehrkräften der kapverdischen Partnerschule ihre ersten Ergebnisse zweisprachig und mit großem Erfolg vor.
Vergleich unterschiedlicher Meere
Im Rahmen der meereswissenschaftlichen Schulkooperation bearbeiten deutsche und kapverdische Schüler parallel mehrere Themen, die einen Vergleich so unterschiedlicher Meere wie Ostsee und tropischer Atlantik erlauben. Dazu gehört auch das Problem „Müll im Meer“. Dabei wurden auf den Kapverden, genau wie in den zeitgleich stattfindenden Experimenten in der Kieler Förde, leere Kunststoffflaschen und Getränkedosen einige Monate lang fest im Wasser verankert. Die Schüler untersuchen, welche Organismen sich in welcher Reihenfolge darauf ansiedeln. Außerdem beschäftigen sie sich mit dem Thema Fischerei. Rike, Ann-Kathrin und Gunda führten dazu Videointerviews mit kapverdischen Fischern und Hausfrauen auf dem Fischmarkt. „Das erforderte alle verfügbaren Sprachkenntnisse und zusätzlich eine Menge Gestikulieren“, erzählt Dr. Soria-Dengg. Die so gewonnenen Einblicke in die Veränderung der Fischereierträge und die Ernährungsgewohnheiten sollen dann später mit Interviews in Kiel verglichen werden. „Die Deutschen waren ganz erstaunt, dass bei uns Muränen gegessen werden“, so Hélio (15), der als kapverdischer Gastgeber bei dem Projekt mitmacht, „aber dann haben sie uns erzählt, dass es bei ihnen Räucheraal gibt. Eigentlich kein großer Unterschied, oder?“
Erfolgreiches Projekt
Die beiden beteiligten Forschungsinstitute IFM-GEOMAR und INDP kooperieren schon seit vielen Jahren eng miteinander. Inzwischen wurde diese Zusammenarbeit dank finanzieller Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Susanne und Dr. Klaus Reger Stiftung des Kreises Plön auch auf die schulische Ebene ausgedehnt. Im Unterricht zweier neunter Klassen und einer naturwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft der Heinrich-Heine-Schule wurden mit Hilfe von Fachleuten des IFM-GEOMAR zunächst die meereskundlichen Themen erarbeitet, die mit den Partnern auf den Kapverden untersucht werden sollen. Stellvertretend für ihre jeweiligen Lerngruppen hatten dann die drei Schülerinnen im zweiten Schritt die Chance, auf den Kapverdischen Inseln hautnah zu erleben, wie Wissenschaft funktioniert. „Wir wollen den Jugendlichen zeigen, dass Meeresforschung ohne internationale Kooperation nicht möglich ist“, erklärt Dr. Soria-Dengg, und Wilfried Wentorf fügt hinzu: „Dazu sind neben Fachwissen auch Fremdsprachenkenntnisse, soziale Kompetenzen, Anpassungsfähigkeit und Kreativität nötig.“ Dass deutsche und kapverdische Schüler trotz anfänglicher Schwierigkeiten bei der Verständigung innerhalb kürzester Zeit hervorragend miteinander zurechtkamen, demonstrierten sie am letzten Tag des Besuchs. Gemeinsam stellten sie vor 200 Schülern und Lehrkräften der kapverdischen Partnerschule ihre ersten Ergebnisse zweisprachig und mit großem Erfolg vor.
Die gemeinsam erarbeiteten Messdaten zum Ökosystem „Tropischer Atlantik“ sollen bald zusammen mit den zuhause gewonnenen Daten der Ostsee im Internet präsentiert werden, um auch anderen Schülern den Vergleich zu ermöglichen.
Pünktlich zum Weihnachtsfest waren die Schülerinnen und ihre Betreuer wieder zurück in der Heimat. Doch in einem sind sich alle einig: „Gleich nach den Ferien gehen unsere Messungen in der Förde wieder los!“ Dann aber wieder mit Pudelmütze und Winterstiefeln statt Sonnenbrille und Flip-Flops. Weitere Infos: www.geomar.de