Reiseberichte

Yoga für Taucher

Pranayamaübungen stammen aus den Lehren des Yoga. Die Übungen zur gezielten Stärkung des Pranas (Lebensenergie) sind subtil wirkende Techniken. Diese Atemübungen verbessern die Tiefe der Atmung, die Atemfrequenz und beeinflussen das autonome Nervensystem. Kombiniert mit weiteren Elementen aus dem Yoga und mentalem Training, sowie Methoden aus der Angstforschung können mentale und physische Faktoren von Tauchern systematisch trainiert werden. In Folge entsteht ein intensiveres Taucherlebnis und der Spaß am Sport wird erhöht. Tauch- und umweltbedingte Stressfaktoren werden durch das Training sowohl bei Tauchanfängern, als auch Intensivtauchern präventiv reduziert. Begleitend zu unserer Yoga-Story im September-Heft 2015 finden Sie hier weitere Infos rund um das Thema Yoga für Taucher.

Tipps für den Start

Um die volle Wirksamkeit zu erzielen, sollten folgende Hinweise beachtet werden:

  1. Umgebung: Achte beim Üben auf eine ruhige und ungestörte Atmosphäre. Die Qualität der Luft sollte auf jeden Fall gut sein.
  1. Korrekte Sitzhaltung: Nur eine aufrechte und entspannte Sitzhaltung ermöglicht eine optimale Haltung. Polster und Decken können als Hilfsmittel eigesetzt werden. Die gerade Wirbelsäule ist für die Atmung sowie die Gesundheit sehr wichtig.
  1. Konzentriert und entspannt: Das Bewusstsein für den eigenen Körper und die Atmung ist entscheidend für eine optimale Praxis. Die innere Haltung sowie Aufmerksamkeit und Achtsamkeit sind dafür ausschlaggebend. Richte deine Aufmerksamkeit vollständig nach innen und konzentriere dich auf deine Atmung. Beim Einatmen werden Energie und positive Gedanken aufgenommen, mit dem Ausatmen wird die Anspannung gelöst.
  1. Schritt für Schritt: Mit Achtsamkeit und Respekt an die Übungen herangehen. Atmung und Konzentration müssen auch gelernt werden.

Übungen zur Verbesserung der Atmung

Ujjayi Atmung

Die Übungen werden im Schneidersitz ausgeführt. Foto: Jakuzee Media

Diese Atemtechnik wird auch bei den Körperübungen verwendet. Beim Zusammenziehen der Luftröhre entsteht, durch das Durchströmen der Luft, ein gehauchtes Geräusch. Dadurch kommt es zu einer tieferen und bewussteren Atmung. Dies kann man zu Beginn, durch ein gehauchtes „HAAA“ üben. Später wird die Übung mit geschlossenem Mund und aufrechter Haltung der Wirbelsäule ausgeführt. Zu Beginn empfiehlt es sich mit zwanzig Atemzügen zu beginnen und dann die Anzahl der Atemzüge kontinuierlich zu steigern.

 

 

Bauchatmung

Eine Hand auf dem Bauch überprüft das Heben und Senken der Bauchdecke. Foto: Jakuzee Media

Die Luft wird beim Einatmen eingesogen, während der Zwerchfellmuskel nach unten auf den Bauch drückt. Die Bauchdecke ist dabei leicht gewölbt. Die Schulter und die Brust heben sich nicht. Das Ausatmen ist gleichmäßig und langsam.

 

 

 

 

Wechselatmung (Anuloma Viloma)

Daumen und Ringfinger oder Daumen und Kleiner Finger sind möglich. Foto: Jakuzee Media

Als Ausgangsstellung nimmt man eine aufrechte Sitzhaltung ein (z.B. Schneidersitz). Rückgrat, Nacken und Kopf bilden eine Linie. Die rechte Hand heben. Die Fingerspitzen von Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand zwischen den Augen auflegen. Der rechte Daumen schließt das rechte Nasenloch. Durch das linke Nasenloch einatmen. Nun mit Ringfinger und kleinem Finger auch das linke Nasenloch schließen und Atem anhalten. Durch das rechte Loch ausatmen, das linke bleibt geschlossen. Nach dem Ausatmen direkt durch das rechte Nasenloch wieder einatmen und anschließend mit dem Daumen das rechte Nasenloch schließen. Atem anhalten und durch das linke Nasenloch wieder ausatmen. Im Anschluß wieder durch das linke Loch einatmen. 10-20 Runden durchführen.

 

Feueratmung

Die Feueratmung wird auch als Schnellatmung bezeichnet. Foto: Jakuzee Media

Dreißig bis vierzig mal schnell durch die Nase ausatmen als würde man versuchen eine Feder vor der Nase weg zu blasen. Danach einmal tief aus. und einatmen. Nach der nächsten Einatmung den Atem anhalten und 30 Sekunden anhalten. Auf die tiefe und bewusste Atmung achten.