News

U-Boot-Wrack vor Schweden entdeckt

Rund 2,8 Kilometer vor der schwedischen Ostküste hat eine Gruppe der Wracksuchorganisation Ocean X Team ein U-Boot gefunden. Ein ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug (ROV) hatte das 20 Meter lange und 3,5 Meter breite Boot bei einer Expedition eher zufällig entdeckt. Das Wracksuchteam vermutete, es würde sich um ein Boot jüngeren Datums handeln. Diese Meldung hätte eine gewisse Brisanz gehabt, da im Oktober 2014 vor Stockholm ein russiches U-Boot gesichtet wurde, das in die schwedischen Hoheitsgewässer eingedrungen sein soll. Die schwedische Marine startete damals eine große Suchaktion, fand es aber nicht.

Militärexperten haben sich das Video angeschaut und sind sich sicher, es handelt sich um ein russisches U-Boot, vermutlich aus dem Ersten Weltkrieg. Vielleicht sogar um ein U-Boot, das im Mai 1916 mit einem schwedischen Dampfschiff kollidierte und sofort sank. An Bord sollen damals 18 Mann Besatzung gewesen sein. Zum Zustand des Wracks sagte Stefan Hogeborn von der Wracksuchorganisation Ocean X Team: „Das U-Boot ist komplett intakt, hat keine sichtbaren Schäden am Schiffskörper und die Luken sind geschlossen.“

Die Taucher des Wracksuchteams übergaben das Videomaterial den schwedischen Streitkräften. Sie werden es jetzt analysieren und dann ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentieren.

Das Ocean X Team wurde 2010 berühmt, weil sie damals in einem Schiffswrack in der Ostsee die ältesten, intakten Champagner-Flaschen der Welt entdeckt haben. Der Wein der Sorte „Veuve Clicquot“ stammte aus dem 18. Jahrhundert und war trotz des hohen Alters noch in einem erstklassigen Zustand. Einer Weinexpertin zufolge wurden die Flaschen vom französischen König Ludwig XVI. an den russischen Zaren verschickt. Nach ihrer Schätzung ist eine Flasche mindestens 53 000 Euro wert.