Sieben Stunden war ich unter Wasser – plus fast drei Stunden Deko.
Rund 60 bis 70 Kilometer betrug die Strecke zwischen Dover und Audresselles, die der 40-jährige Münchner bei seinem Tauchgang zu bewältigen hatte. Der frühere Berufstaucher, Inhaber eines Kapitänpatents der US Coastguard, leitet heute den Tauchverband InnerSpace Explorers.
Glückwunsch zu dieser Glanzleistung. Da kann man stolz sein …
Ich bin erstmal froh, dass alles im Großen und Ganzen reibungslos geklappt hat. Wir haben zwei Jahre in die Planung und Vorbereitung investiert, und dann möchte man natürlich irgendwann auch einmal den Schlusspunkt setzen. Aber weil wir uns im Vorfeld so viel Zeit genommen haben, hatten alle Beteiligten ein gutes Gefühl am Tag des Tauchgangs. Ich habe das Projekt übrigens nicht gemacht, weil ich mir das Thema Weltrekord auf die Fahne schreiben wollte, sondern weil mich seit meiner Kindheit der Gedanke nicht mehr losgelassen hat, dass man den Ärmelkanal auch als Taucher bezwingen können müsste. Das rückte allerdings erst vor zwei Jahren in den Bereich des Möglichen, als die Technik ausgereift genug war.
Apropos Technik. Was hattest du für diesen Mammuttauchgang dabei?
Insgesamt 150 Kilogramm an Ausrüstung. Den größten Anteil machte dabei der Scooter-Shuttle von Bonex aus, der theoretisch eine Geschwindigkeit von 9,6 km/h erreicht. Ich bin jedoch nur mit halber Kraft gefahren, um die Laufzeit der Akkus zu verlängern. Zweiter großer Gewichtsfaktor war das redundante Rebreather-System, das in der Form noch nicht auf dem Markt erhältlich ist.