Apnoe-Rekorde im See sind anspruchsvoller
125 Meter tief unter den Meeresspiegel ließ sie sich bereits von einem Schlitten an dem ein Gewicht befestigt ist, ziehen. Ein mit Luft gefüllter Hebesack brachte die Taucherin anschließend wieder hinauf. No Limits heisst diese Disziplin im Freitauchen. „Ohne Limitationen“. Alle Hilfsmittel sind erlaubt. So soll es nun auf 70 Meter Tiefe im Walchensee gehen. Dort ist es stockdunkel. Die Wassertemperatur beträgt sechs Grad Celsius. Warum sind 70 Meter im See denn dann ein Rekord, wollen wir wissen. „Der deutsche Verband trennt Rekorde im See und im Meer“, erklärt von Bötticher. „Die Kälte im See macht die Tauchgänge anspruchsvoller.“ Die gebürtige Bayrin störte das überhaupt nicht. „Im Training habe ich gemerkt, dass ich mich trotz der Kälte wohl fühle, deshalb bin ich zuversichtlich.“
Als es soweit ist, ist alles ganz still. Die Athletin hat sich auf dem metallenen Schlitten gesetzt, ihre Augen sind geschlossen, sie ist hochkonzentriert. Ungefähr zwanzig Personen sind mit Tretbooten und der Wasserwacht in die Mitte des Walchensees gefahren. Sicherungstaucher, Ärzte, Fotografen, Journalisten, technischer Support und die offiziellen Schiedsrichter. Dann läuft der Countdown. „Five, four, three, two, one, Official Top“. Die Athletin hat noch zehn Sekunden Zeit abzutauchen. Von Bötticher nimmt ihren letzten Atemzug. Packt die Lunge so voll es geht.