Delfine in Peru seit Jahren streng geschützt
Delfine und andere Kleinwale sind in Peru seit 1997 streng geschützt. Illegal und kaum von der Regierung geahndet, harpunieren lokale Fischer fern der Küste vor allem Schwarzdelfine. Das peruanische Produktionsministerium hat nun in einem Dekret ein Verbot von Besitz und Verwendung von Fischereiwerkzeug, das unter den Begriff „Tier-Harpune“ fällt, erlassen. Mundo Azul hatte gemeinsam mit Unterstützung von OceanCare und BlueVoice in einer Undercover-Aktion enthüllt, dass diese tragbaren Harpunen in grossem Stil dazu verwendet werden, Delfine zu töten, um Haie anzuködern.
„Es hat drei Jahre unablässiger Bemühungen der Zivilgesellschaft gebraucht, um dieses Harpunenverbot zu erreichen. Da Delfine nur mit diesem tödlichen Werkzeug gejagt werden können, ist das eine überfällige Massnahme gegen die Tötung von bis zu 15 000 Delfinen pro Jahr und das damit verbundene unermessliche Tierleid. Wir gratulieren der Regierung von Peru zu diesem Schritt in die richtige Richtung“, sagt Sigrid Lüber, Präsidentin von OceanCare.
Kleinere Fischerboote töten illegal Delfine
Das illegale Töten von Delfinen für Haiköder geschieht durch eine Flotte von mindestens 500 kleineren Langleinen-Fischerbooten, die entlang der gesamten peruanischen Küste aktiv sind und sich sogar in internationale Gewässer hinauswagen. „Angesichts eines so kleinen Werkzeugs wie einer Harpunenspitze, die leicht in einer Hosentasche versteckt werden kann, und einer Küstenlänge von 2500 km wird es darauf ankommen, das Verbot in ordentliches Recht überzuführen, strikt umzusetzen, zu kontrollieren und zu ahnden; andernfalls bleibt die Regelung ein Papiertiger – zahnlos und unwirksam“, ergänzt Lüber. OceanCare wird dafür eine Petition an den Präsidenten von Peru, Pedro Pablo Kuczynski, richten und auch ein längst fälliges, vorübergehendes Moratorium der Haifischerei verlangen.