Jean-Jacques, du lebst auf Elba auf einer Klippe hoch über dem Meer und hast jeden Morgen den Blick in die unendliche Weite des Meeres. Denkst du dabei dann eher ans Geräte- oder ans Freitauchen?
(Schmunzelt). Mein erster Gedanke bei diesem Blick gilt der Welt unter Wasser, dem Meer an sich mit all seiner Faszination und gleich danach wird mir bewusst, wie gut ich es habe und ich danke meinen Meeresgöttern dafür. Später denke ich dann ans Freitauchen.
Durch deinen Vater bist du schon früh mit der Materie Apnoe in Berührung gekommen. Gab es irgendwann den Moment, in dem du gemerkt hast, dass du tiefer tauchen kannst als andere?
So war das gar nicht, das fing schon vorher an. Beim Schwimmen im Pool hab’ ich gemerkt, dass ich die Luft länger anhalten konnte als andere. Ich hab oft auf dem Grund auf dem Rücken gelegen und mir die weißen Füße und Bäuche angeschaut, die sich auf und ab bewegten. Irgendwie kam das Freitauchen von ganz allein zu mir, ich war dafür geboren.
Was geht dir beim Freitauchen durch den Kopf?
Das Meer und das Freitauchen sind für mich eine Lebenseinstellung und haben mich viel gelehrt. Meine Aufgabe sehe ich darin, andere zu einer Bewusstseinserweiterung zu bewegen und zu inspirieren, die Welt zu verbessern. Warum springt ein Delfin aus dem Wasser? Vielleicht nur aus Spaß, um sich frei oder seine Stärke zu fühlen. Mir geht es ähnlich. Je größer der Umgebungsdruck auf mich unter Wasser wirkt, desto erweitert fühlt sich mein Bewusstsein an und ich empfinde eine große Freiheit.