Modell aus floureszierendem Glas
Transparente Körper werden meist aus weniger zerbrechlichen und leichter zu verarbeitenden Kunststoffen hergestellt. Doch gerade das Adjektiv „gläsern durchsichtig“ findet bei der Beschreibung von vielen Tiefseetieren Verwendung. „Warum also nicht doch einmal auf Glas zurückgreifen?“ dachte sich der Meeresbiologe Dr. Götz-Bodo Reinicke in Erinnerung an die Werke der Thüringer Glaskünstler R. und L. Blaschka im 19. Jahrhundert. Bei den Planungen für die Tiefseevitrine der Ausstellung „Weltmeer“ in Ozeaneum Stralsund stieß er auf die Werke der Glaskünstlerin Susan Liebold, deren Arbeiten auch von leuchtenden Tiefseebewohnern inspiriert sind. Sie arbeitete dazu bereits mit den fluoreszierenden Gläsern. Eine entsprechende Anfrage ergab die Verabredung zu dem gemeinsamen Versuch, ein Schauobjekt nach der Natur zu schaffen. Die feingliedrigen Staatsquallen lassen sich nicht in einem Stück aus dem Meer entnehmen und entsprechend schwierig gestaltete sich die Suche nach Anschauungsmaterial. Als Vorlage für das Modell standen nur zwei wenige Zentimeter lange konservierte Kolonien zur Verfügung. Bei der Herstellung des Glasmodells orientierte sich Susan Liebold weiterhin an historischen Originalzeichnungen und Tiefseefotos. Die fachlich-technische Planung und Realisierung erfolgte in Zusammenarbeit mit Dr. Götz-Bodo Reinicke und Chef-Präparator Uwe Beese vom Deutschen Meeresmuseum. Weitere Infos findet ihr auf www.ozeaneum.de und www.meeresmuseum.de.
Tiefseeräuber aus Leuchtglas
Ein neues, zwei Meter langes Modell einer Staatsqualle der Art Agalmopsis elegans wurde vor wenigen Tagen im Ozeaneum montiert. Das einzigartige Ausstellungsstück aus klarem Borosilikatglas und speziell entwickelten Leuchtgläsern aus dem Otto-Schott-Institut in Jena zeigt die Vielfalt und Schönheit, aber auch die Komplexität und Zerbrechlichkeit des Lebens in der Tiefsee.