Die mexikanische Ideenschmiede e6pr setzt seit 2017 zusammen mit der Saltwater Brewery in Florida eine coole Idee um. Sie unternehmen den ersten Schritt zum Vermeiden von Plastikmüll, indem sie ein kleines aber massives Problem angehen, nämlich die Sixpack-Ringe. Daher der Name: E6PR, was für Eco Six Pack Ring steht. Dabei handelt es sich ursprünglich um Polyethylen-Verbindungen, mit denen in den USA und anderen Ländern Bierdosen und Softdrinks zu einem Sechserpack verbunden werden. Ansich eine clevere Konstruktion, weil sie mit wenig Rohstoff viel Wirkung erzielt. Aber diese Sixpack-Ringe können zu Killern mutieren, wenn sie in Flüssen, Seen oder im Meer landen. Wir kennen das herzzerreissende Bild einer Schildkröte, deren Körper durch einen dieser Ringe deformiert wurde. Aber die hatte noch Glück, denn das kann auch tödlich ausgehen. Und Meeresschildkröten sind ohnedies gefährdet.
Eine Verpackungsindustrie ohne Plastik
Sixpacks zu vermeiden ist eher ein frommer Wunsch, aber man kann die jährlich millionenfach anfallenden Killer-Ringe sinnvoll verändern in dem man sie aus einem Werkstoff herstellt, das nicht eine halbe Ewigkeit braucht, um sich aufzulösen. Bei dem e6pr-Produkt löst sich dieses Material, wenn es in einer Kompostieranlage entsorgt wird, innerhalb weniger Tage auf. Sollte es doch in der Umwelt „vergessen“ werden, dauert dieser Prozess etwas länger, nämlich einige Wochen. Wenn es von Tieren aufgenommen wird, ist es für diese unschädlich. Die Mexikaner selbst betrachten ihr Unternehmen als einen ersten Schritt zu einer Bewegung, die das Ziel hat, die Verpackungsindustrie zu schaffen, die ohne Plastik auskommt. Ein richtiger Schritt, denn wenn die Analyse des Guardian von 2017 richtig ist, werden nur 14 Prozent des verarbeiteten Kunststoffs recycelt.
Technische Lösungen für saubere Meere
Die Brauerei „SaltWater“ prägte den Slogan: Saving the Earth, One Six Pack at a Time – Die Erde retten, Schritt für Schritt mit jedem Sixpack. Der Weg der kleinen Schritte ist in jedem Fall besser als Stillstand. Natürlich wäre es besser, würden wir weltweit kein Plastik mehr verwenden und keine Getränkedosen. So lange das aber nicht funktioniert, sind technische Lösungen wie die hier vorgestellte, das kleinere Übel. E6pr wird nicht die Welt retten, es wird die Plastikflut nicht nennenswert beeinflussen. Aber, es zeigt neue Wege auf, rettet einige Leben in unseren Meeren und vielleicht bringt es Hersteller, die Getränke in Dosen verkaufen dazu aufwendige Plastikverpackungen zu vermeiden.