Die Plünderung der Meere geht weiter

Einen erschreckenden Bericht veröffentlichte die UN-Welternährungsorganisation (FAO): Die Zahl der überfischten Fischbestände ist zwischen 2004 und 2006 erneut gestiegen – von 77 auf 80 Prozent! „Die Plünderung der Meere geht weiter. Der drohende Zusammenbruch vieler Fischbestände gefährdet nicht nur die Ernährungssicherheit in den Entwicklungsstaaten, sondern auch hunderttausende Arbeitsplätze und das Ökosystem Ozean“, bilanziert WWF-Fischereiexpertin Karoline Schacht. Laut der FAO ist der Fischfang bereits rückläufig. 2006 wurden 81,9 Millionen Tonnen Meeresfisch angelandet, dass sind über vier Prozent weniger als noch zwei Jahre zuvor. Schacht’s Prognose ist erschreckend: „Die weltweite Fischerei ist ein Verlustgeschäft für Mensch und Natur. Sie könnte bis Mitte des Jahrhunderts komplett zusammenbrechen.“ Eigentlich kaum zu glauben, aber schon heute schätzen Experten die wirtschaftlichen Verluste durch die Überfischung auf etwa 40 Milliarden Euro im Jahr: „Wir zahlen schon seit Jahren einen hohen Preis für die Ausbeutung der Meere“, so Schacht. Die Fischereien müssen begreifen, dass die Ozeane mit einer nachhaltig, gemanagten Bewirtschaftung mehr Fisch mit weniger Aufwand liefern! Das sollte doch im Interesse von allen Fischereinationen liegen.
Der WWF fordert einen Paradigmenwechsel in der Fischereipolitik, mehr Schutzgebiete, fischereifreie Zonen, umweltfreundlichere Fangtechniken und eine massive Verkleinerung der Fangflotten. Doch auch jeder von uns kann seinen Teil dazu beitragen: Welche Meerestiere noch mit einem guten Gewissen gekauft werden können, steht im WWF-Einkaufsratgeber, den man bequem unter www.wwf.de/fisch downloaden kann. Alle Produkte auf denen sich das blaue Siegel des Marine Stewardship Councils (MSC) befindet, sind mit einer umweltschonenden Fischerei gefangen worden. Doch auch der Einsatz von großen Supermarktketten ist wichtig: Die Edeka-Gruppe ist eine Kooperation mit dem WWF eingegangen, die sich zum Ziel gesetzt hat, ihr gesamtes Fischangebot bis Ende 2011 auf nachhaltig gefangene Waren umzugestalten. Weitere Infos erhaltet ihr auf www.wwf.de.