Die isländische Regierung führt vor allem wirtschaftliche Interessen für die beschlossene Walfangquote an. Experten allerdings bezweifeln, dass Island überhaupt Käufer für das Walfleisch findet. „Eines steht fest, für die 280 000 Einwohner Islands ist es zu viel Walfleisch“, sagt Volker Homes. Und auch in Japan gebe es, so der WWF-Experte derzeit keine ausreichend große Nachfrage: „In Japan wird der Walfleisch-Berg immer größer.“ Zudem verstößt jeglicher internationaler Handel mit Walfleisch gegen das Washingtoner Artenschutzübereinkommens CITES. Der WWF fordert die internationale Staatengemeinschaft daher dazu auf, Druck auf das wirtschaftlich angeschlagene Island auszuüben, diese Entscheidung doch noch rückgängig zu machen.
Der Finnwal (Balaenoptera physalus) ist ein naher Verwandter des Blauwals und nach ihm das zweitgrößte Tier der Erde. Alle Großwale unterliegen dem von der Internationalen Walfangkommission (IWC) beschlossenen und 1986 in Kraft getretenen Moratorium, das die kommerzielle Jagd auf sie einstellte. Der ursprüngliche Bestand wird auf mehrere hunderttausend Finnwale in der Zeit vor dem Walfang geschätzt. Seine exzessive Ausbeutung hatte den Bestand auf wahrscheinlich unter 5000 Tiere reduziert. Nach WWF-Angaben wurden seit Inkrafttreten des internationalen Moratoriums für den kommerziellen Walfang 1986 insgesamt rund 30 000 Grosswale getötet – hauptsächlich von den Staaten Japan, Norwegen und Island. Weitere Infos: www.wwf.de