IWC: Obskure Scheinargumente der Walfangnationen widerlegt

In drei Berichten belegt der WWF gemeinsam mit der Human Society International (HSI) und dem Lenfest Ocean Programme, dass der drastische weltweite Rückgang der Fischbestände nichts mit dem Nahrungsbedarf von Großwalen zu tun hat. Zuvor hatten bereits Forscher aus aller Welt die sogenannte „Wale fressen unseren Fisch“-These teils heftig zurückgewiesen. „Die Überfischung der Meere ist auf die industrielle Raubbau-Fischerei und den gestiegenen weltweiten Konsum zurückzuführen“, sagt WWF-Walexperte Volker Homes. Weltweit leben über 41 Millionen Menschen von Fischerei, die meisten in Entwicklungsländern. Die Nachfrage nach Fisch hat sich in den vergangenen 30 Jahren mehr als verdoppelt und lag nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO im Jahr 2007 bei 17,4 Kilo pro Kopf weltweit. 40 Prozent des gefangenen Fischs werden international gehandelt.
Die neuen Studien des WWF zeigen, dass die Fische, die auf dem Speiseplan von Walen stehen, für die Fischerei nicht attraktiv sind. „Großwale lieben Tiefseefische, die für uns nicht essbar, zum Teil sogar giftig sind“, erläutert Homes. „Es besteht keine Konkurrenz zwischen Wal und Mensch um Speisefisch.“
Auch die Behauptung, wegen der Wale nähme die Größe der gefangenen Fische immer weiter ab, wird durch die WWF-Berichte widerlegt. Wale bevorzugen die kleinen Fische einer Art. Die Fischerei dagegen sucht sich bei den Arten, die sie fängt, die dicksten Fische zuerst. Das Ergebnis: In Fischernetzen landen vorwiegend kleine Fische, weil die großen Exemplare bereits abgefischt sind.
Die japanische These hatte zuletzt vor allem unter Entwicklungsländern, die mit der Überfischung ihrer Gewässer zu kämpfen haben, Anhänger gefunden. Homes: „Es ist perfide zu behaupten, nicht die hoch subventionierten Industrie-Flotten der reichen Staaten seien an der Ausbeutung schuld, sondern Großwale. Die Industriestaaten müssen zu ihrer Verantwortung für die Überfischung stehen und sie bekämpfen, statt Meeressäugetiere zum Sündenbock zu machen, die seit Millionen Jahren Seite an Seite mit großen Fischbeständen geschwommen sind.“ Weitere Infos auf www.wwf.de.