Referent Marco Röschmann, ärztlicher Leiter von aqua med und VDST Landesverbandsarzt Bremen konnte anhand einer breiten Analyse von Tauchunfällen aus den Jahren 1996 bis 2005 einige interessante Feststellungen machen. Die Studie führte der Bremer Arzt zusammen mit VDST Bundesverbandsarzt a.D. Dr. Hanjo Roggenbach durch. Zum ersten Mal konnte dabei auf eine bundesweite Sammlung von Unfalldaten zurückgegriffen werden, die von den wichtigsten Verbänden, Assistancen, Versicherungen, Druckkammern sowie 452 Tauchbasen zur Verfügung gestellt wurden. Auffallend war, dass es weniger Zwischenfälle durch technische Defekte gab, als in den Jahren zuvor. Negativ schlägt da aber zu Buche, dass die Fehler darum überwiegend beim Taucher gesucht werden müssen. So konnte die Unfallursache in zwölf Prozent der Fälle auf den körperlichen Zustand der Verunfallten zurückgeführt werden. Fast noch bedenklicher erscheint, dass seit 2000 die Fälle, in denen ein Unfall auf die Annahme einer Gefährdung zurückgeführt werden konnte, deutlich angestiegen sind.
Mit anderen Worten: Ein geringes Maß an Übung und Erfahrung führte zu einer falschen Einschätzung der Gefährdungslage, diese wurde als bedrohlicher empfunden als sie tatsächlich war. Beispiele dafür sind laut Röschmann unangemessene und zum Teil unkontrollierte Notaufstiege bei plötzlicher Verschlechterung der Sicht oder Trennung vom Partner. Damit in Einklang zu bringen dürfte die Erkenntnis sein, dass über 20 Prozent der Unfälle bei Tauchgängen passierte, bei denen die Maximaltiefe größer als 30 Meter war. Nur sechs Prozent aller analysierten Tauchgänge aber führten in diese Tiefen. Ein Ansporn für tauchen die Fehleranalyse noch intensiver zu betreiben als in der Vergangenheit. Mehr dazu und zu einem Fitnessprojekt im Rahmen einer Verbesserung der Tauchsicherheit, das aqua med zusammen mit der Sporthochschule Köln initiiert, findet ihr ab Januar auf der aqua-med-Webseite www.aqua-med.de und natürlich hier, auf www.tauchen.de.