Dive Trophy

Spezialisten haben es schwer bei Europas größtem Tauchwettkampf

Bei Europas größtem Tauchsport-Wettkampf geht es vielfältig zu. Spezialisten haben es schwer. Allrounder hingegen besitzen die besten Chancen, in das heiß begehrte Finale einzuziehen.

Benjamin Schulze

Eines vereint alle, die bei der Dive Trophy dabei sind: die Leidenschaft für den Tauchsport. Sie ist Voraussetzung, um sich den Strapazen eines solchen sportlichen Wettkampfs auszusetzen. Bei allem Stress und der Action bei der Dive Trophy muss man aber anmerken: Es ist ein Wettkampf, bei dem der Spaß im Vordergrund steht.

Dennoch geht es um einiges. Vor allem im Halbfinale im Monte Mare Rheinbach sind Konkurrenz und Wetteifer groß. Hier geht es darum, welche Zehn sich für das Finale im Robinson Soma Bay in Ägypten qualifizieren. Hört man sich unter den Finalistinnen und Finalisten der letzten Jahre um, ist alleine die Teilnahme am Finale schon ein Hauptgewinn. Das wissen natürlich die meisten Kontrahenten des Semifinales, weswegen dort um jeden Punkt gefightet wird.

Welches Skillset hilft?

»Apnoetauchen kann ich gar nicht« oder »Schwimmen ist ja so gar nicht meins« sind Aussagen, die wir häufig im Halbfinale hören. Beides, sowohl Schwimmen als auch Freitauchen, sind jedoch Fähigkeiten, die zum Tauchen gehören wie Tarieren und Maske absetzen, jedenfalls, wenn man mit der Organisatoren der Dive Trophy spricht. Denn alles, was eine Taucherin oder einen Taucher besser und sicherer macht, kann und wird bei der Dive Trophy inhaltlich in den Challenges verarbeitet.

Nicht dabei fehlen dürfen Konzentrations- und Geschicklichkeitsaufgaben. Ein Klassiker, den man im Pool, im See oder im Meer gut üben kann, ist das Befüllen einer leeren Glasflasche mit Luft. Oder Zielwerfen mit einem dieser UW-Spielzeuge, die aussehen wie ein Torpedo. Diese Übungen kann man gut kombinieren mit vorangehenden Kräftigungsübungen wie Flossenschwimmen als »Cool down«. Denn Konzentration und Geschicklichkeit folgen auch bei der Dive Trophy häufig dem Flossenschwimmen.

Kombi-Aufgaben erfordern Kombi-Training

Selten bis nie erwarten alle Aspiranten Einzeldisziplinen wie reines Streckentauchen unter Apnoe. Schon im Halbfinale gibt es eine Merkaufgabe, die mit Schwimmen, Laufen und Paddeln kombiniert wird. Den Veranstaltern geht es hierbei darum, möglichst vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern Chancen auf ein Weiterkommen zu ermöglichen.

Denn monothematische Aufgaben würden Spezialisten begünstigen. Das ist nicht erwünscht. So kommt es, dass neben klassischen Open Water Diver Skills, die eine Basis für jeden Unterwassersportler sein sollten, auch sehr viele Kombiaufgaben gestellt werden.

Daher folgende Trainingstipps: Kombiniert Eure Übungen vielfältig. Kommt raus aus Eurer Komfortzone. Taucht beispielsweise mit verdunkelter Tauchmaske, also blind (Partnersicherung nicht vergessen) in Apnoe und schätzt dabei eure Tauchstrecke, eure Tauchzeit oder eine Kombination aus beidem. Oder zieht Euren Neoprenanzug unter Wasser aus und wieder an, auf Zeit. Am Anfang kniend, später frei schwebend. Das kann auch variiert werden, in dem man nur bestimmte Ausrüstungsteile ab- und wieder anlegt.

Merkt Euch dazu Bilder oder Rätsel in der richtigen Reihenfolge, die ihr danach wieder geben müsst. Ihr dürft gerne kreativ werden. Denn ungefähr so groß wie die Leidenschaft zum Tauchen ist beim Dive Trophy-Orgateam die Kreativität, sich ausgefallene Aufgaben auszudenken. Ganz besonders zum 20-jährigen Jubiläum des Wettbewerbs, das dieses Jahr gefeiert wird.

Luft einblasen in Flaschen wird gerne als Challenge verwendet.