Ich setze auf UW-Kameras!
Dr. Alison Kock leitet das wissenschaftliche Programm der Shark Spotters in Südafrika und untersucht das Verhalten und Vorkommen der Weißen Haie vor Kapstadt.
Was ist das Ziel des Shark-Spotters-Programm?
Das Programm versucht, die Konflikte zwischen Badegästen und Haien vor Kapstadt zu reduzieren, allerdings ohne die Tiere zu töten. Neben der Hauptaufgabe, die Küsten mit Hilfe der Shark Spotters zu bewachen, untersuchen wir noch die Ökologie und das Verhalten der Haie. Außerdem klären wir die Bevölkerung auf.
Wie arbeiten Sie?
Für uns arbeiten 30 Shark Spotters. Sie kommen aus Kapstadt und sind in Erste-Hilfe-Maßnahmen geschult. Sie beobachten abwechselnd acht Strände und schlagen bei Hai-Sichtung Alarm. Eine Sirene warnt dann die Badegäste.
Welche Haie sind besonders gefährlich?
An Nummer eins steht der Weiße Hai, gefolgt von Tiger- und Bullenhaien.
Warum nutzen Sie neben den „Spotters“ noch Netze?
Wir nutzen nur feinmaschige Netze, in denen sich kaum Beifang verfängt und holen sie außerdem nachts ein.
Wie sind Ihre Erfahrungen mit elektrischen Netzen?
Wir testen diese neuen Netze seit November 2014. Leider gab es bislang wenig Interaktionen der Weißen Haie mit den Netzen, somit bleibt ein Testergebnis noch aus.
Wann kommen die meisten Haie an die Küsten?
Wir konnten feststellen, dass besonders weibliche Weiße Haie von August bis Oktober Richtung Strandnähe wandern. Dort bleiben sie den südafrikanischen Sommer über. Sie bevorzugen Wassertemperaturen von 18 Grad Celsius und höher. Bei Vollmond sieht man die meisten Tiere vor dem Strand.
Wie kann man in Zukunft Haie und Menschen besser schützen?
Alles beginnt mit der Einstellung. Wir müssen begreifen, wie wichtig es ist, die Küsten zu schützen ohne die Haie zu töten und Beifang zu produzieren. Dabei könnten in Zukunft automatisch auslösende UW-Kameras helfen und natürlich setzen wir große Hoffnung auf die elektronischen Netze (siehe oben).