Interviews

Nik Linder im Interview: „Es fasziniert, über Meditation die eigene Mitte zu finden“

Apnoe-Profi Nik Linder spricht im Interview über Atmung und Meditation.
Nik Linder (39) wirkt auf den ersten Blick ganz anders als das gewöhnliche Erscheinungsbild eines wettkampforientierten Apnoesportlers. Der hochgewachsene Freiburger hat nicht den typischen, muskulös-durchtrainierten Körperbau wie viele seiner Mitstreiter, sondern ist eher schlank. TAUCHEN-Reporter Frank Schneider sprach mit ihm über seine Philosophie des Freitauchens.

Nik, die Herren Müller-Lüdenscheid und Dr. Klöbner sagen dir etwas?

(Lacht). Ja klar, Loriots Zeichentrickmännchen, die zusammen in einer Badewanne saßen und von denen einer die Luft so lange angehalten hat, wie er konnte.

Das war aber nicht der Anlass, dass du dich für das Freitauchen interessiert hast?

Nein. Ich gehöre auch zu den wenigen, die nicht durch den Film „Im Rausch der Tiefe“ inspiriert wurden. Seit früher Kindheit war ich im Schwimmverein, habe aber erst viel später gesehen, dass es auch eine Apnoedisziplin mit Wettkämpfen gibt. Meinen ersten Apnoe-Kurs machte ich dann im Tauchclub in Freiburg.

Kritiker könnten sagen, die Blütezeit der Apnoerekorde ist lange vorbei. Du hast aber auch einige Weltrekorde in deiner Vita. Welche genau?

Ich selbst habe mehrere Rekorde im Streckentauchen unter Eis und deutsche Rekorde im Streckentauchen aufgestellt. Die Rekordzeit ist nicht vorbei, aber nachdem früher der Leistungsgedanke die größte Rolle gespielt hat, kommen heute andere Facetten zur Geltung. Ich komme gerade aus Socorro zurück, wo ich mit Mantas, Haien, Delfinen und einem Buckelwal im Wasser war. Solche Freitauch-Erlebnisse sind besonders intensiv.