News

Apnoe-Profi Anna von Boetticher stellt neue Rekorde im Walchensee auf

Nickt einmal kurz und der Schlitten rast in die Tiefe. Stille. Anspannung. Gespannte Blicke auf viele Stoppuhren. „Touchdown“, ruft Frank Bittner plötzlich. Der Schlitten hat das Ende des Seils erreicht. Jetzt muss die Taucherin die Pressluftflasche öffnen um den Hebesack mit Luft zu füllen. An ihrem Maskenband hat sie eine kleine Lampe befestigt um in der Dunkelheit zu sehen. Der erste Sicherungstaucher taucht ab. Ein Redakteur und zwei weitere Sicherungstaucher hinterher. Den Tauchern kommt ein großer Blasenschwall entgegen, es ist die sich ausdehnende Luft des Hebesacks. Der weiße Ballon rast mit dem metallenen Schlitten der Oberfläche entgegen. Doch keine Apnoetaucherin hängt daran. Einen kurzen Moment später schwimmt ein schwarzer Neoprenanzug mit langen Flossen in eleganten Bewegungen hinterher und durchbricht nach 2 Minuten und 2 Sekunden Tauchzeit die Wasseroberfläche.

Offizielles Reglement wurde eingehalten – der Rekord ist gültig

Strahlend atmet von Bötticher ein, nimmt die Maske vom Gesicht, gibt ein Ok-Zeichen zur Schiedsrichterin und sagt „I’m ok“. Dieses Oberflächenprotokoll muss laut offiziellem Reglement in der richtigen Reihenfolge, innerhalb von fünfzehn Sekunden nach dem Tauchgang abgegeben werden, dann ist der Rekord gültig. „Ich demonstriere dem Schiedsrichter so, dass ich bei vollem Bewusstsein bin“, erklärt die frischgebackene See-Rekordhalterin nach dem Tauchgang.“ Der Tauchgang gefiel der Berlinerin ausgesprochen gut. „Die Sicht dort unten ist fantastisch. Ich habe mich fast wie im Weltall gefühlt. Nur der Schlitten hat etwas lang gebraucht, bis er wieder losgefahren ist. Das hat mich kurz gewundert.“

In diesem Jahr nimmt sich von Bötticher eine Auszeit von großen Wettkämpfen wie der Weltmeisterschaft. Sie möchte lieber an ungewöhnlichen Orten tauchen. Spaßtauchgänge machen. „So wie den heute eben“, lacht sie.

Bilder vom Apnoe-Rekord im Walchensee  in unserer Bildergalerie unten.