Gründer Gebhard wird den Jahrestag der Gesellschaft zur Rettung der Delphine nicht mehr erleben: Der Segler starb 92jährig am 27. Dezember 2013. Rollo und seine Frau Angelika sind 1991 von einer Segeltour wiedergekommen, die sich über sechs Jahre und über 120 000 Kilometer über alle Kontinente, Ozeane und bis nach Alaska hingezogen hat. Ihr Begleiter auf der Segeltour war eine „Solveig IV“ Hallberg-Rassy 42 mit 12,9 Meter Länge.
Delfine retten: Die neue Mission von Rollo Gebhard
Weltumsegler Rollo Gebhard kam von dieser langen Welttournee mit einer neuen Aufgabe zurück. Seine Mission war es, Delfine zu retten. Brutale Methoden von Treibnetzfischern beim Fang von Thunfischen riefen den berühmten Segler auf den Plan, der fortan entrüstet beschloss, Delfine zu retten und sich dem Schutz der Delfine zu widmen. Zu viele hunderttausend Delfine, Haie, Meeresschildkröten und Wale verfingen sich in den Netzen der Fischer, die deren Tod und qualvolles Verenden einfach billigend in Kauf nahmen. So rief Gebhard fortan vehement mit der Gesellschaft zur Rettung der Delphine zum Boykott von Dosenthunfisch auf.
Resultate des Boykotts: So lassen sich Delfine retten
Der Boykott zeigte Wirkung: Die Umsätze im deutschen Handel für Thunfisch erzeugten Druck auf die Importeure und Handelsunternehmen, die sich auf diese Weise an den Verhandlungstisch zwingen ließen. Anschließend konnten konstruktive Verhandlungen stattfinden, die letztendlich dazu geführt haben, dass der Dosenthunfisch, der aktuell in Deutschland verkauft wird, fast vollständig strengste Vorgaben erfüllt. Diese Richtlinien stammen aus den USA und entstammen von den Regeln für delfinsicher gefangenen Thunfisch des Programms SAFE des Earth Island Institute (EII).
Thunfische: Fang mittlerweile bestens überwacht
Gemeinsam erarbeitete man in der Folgezeit Lösungen, die sicherstellen, dass heute fast sämtlicher in Deutschland verkaufter Dosenthunfisch die strengen Richtlinien des Internationalen Kontrollprogramms für delfinsicher gefangenen Thunfisch SAFE des Earth Island Institute (EII) aus den USA erfüllt.
Heutzutage zählt die Thunfischindustrie zu den auf der ganzen Welt am besten überwachten Fischereien. Es ist den Bemühungen des SAFE-Programms zu verdanken, dass jährlich geschätzt mehr als 80.000 Delfine überleben, die sonst als Beifang der Thunfischfischerei qualvoll verendet wären.
Aufbau der GRD: Delfine retten aufregendes Abenteuer für Rollo Gebhard
Nachdem Rollo Gebhard 1967 als erster aus Deutschland stammender Einhandsegler die Welt in knapp drei Jahren umsegelt hat, war die nächste große Herausforderung für den Abenteurer, Delfine zu retten. Die Delfin- und Meeresschutzorganisation aus München unterstützt diverse Delfin- und Walschutzprojekte weltweit – dazu gehören beispielsweise Institutionen in Peru, Kroatien, Mosambik, auf der Karibikinsel Dominica, im Roten Meer und auf der Kanareninsel La Gomera.
In heimischen Gefilden der deutschen Nord- und Ostseeküste unterstützt die Gesellschaft zur Rettung der Delphine den Schweinswal – die einzig heimische Walart. Bereits seit dem Jahr 2007 kehren die Schweinswale in die Elbe und die Weser zurück, was äußerst erstaunlich ist und deshalb erforscht und dokumentiert wird. Die Delfinschützer verstärken den Schutz der kleinen, seltenen Wale durch ein umfangreiches Sichtungs- und Informationsprogramm verstärkt bei ihrer Wanderung im Frühjahr in den großen deutschen Flüssen zu schützen.
„Rollo Gebhard hat viel Positives für den Delfin- und Meeresschutz bewegt, er hat die Welt verändert. Es ist sehr schade, dass es ihm nicht vergönnt ist, gemeinsam mit seiner Delfinschutz-Crew unser 25-jähriges Bestehen feiern zu können. Er bleibt für immer unser großes Vorbild, unsere Leitfigur“, sagt Ulrich Karlowski, Biologe und Pressesprecher der GRD. Rollo Gebhard war ein wichtiger Wegbereiter bei den Unternehmungen, die weltweit bedrohten Delfine zu retten.