Seit Montag wurden Hunderte von Grindwalen an Tasmaniens Westküste gestrandet aufgefunden.
Am Mittwoch konnten Retter 50 Wale retten. Sie versuchten auch den verbleibenden schätzungsweise 30 noch lebenden Walen zu helfen.
Tasmanische Regierungsbeamte sagten, die Rettungsbemühungen würden fortgesetzt, „solange es lebende Tiere gibt“.
„Solange sie noch am Leben und im Wasser sind, gibt es noch Hoffnung für sie – aber mit der Zeit werden sie immer müder“, sagte Nik Deka vom tasmanischen Ministerium.
Er fügte hinzu, der Schwerpunkt werde sich nun auch auf die Beseitigung der Hunderte von Kadavern verstreut entlang der Küste verlagern. Ein Säuberungsplan wird noch ausgearbeitet – in der Vergangenheit wurden die Kadaver an der Küste vergraben oder aufs offene Meer hinausgeschleppt.
Die Strandung, eine der größten, die jemals weltweit aufgezeichnet wurde, stellt einen früheren nationalen negativ Rekord von 320 Walen in den Schatten. Der wurde 1996 in Westaustralien aufgestellt.
Wo wurden die Wale gefunden?
Die Wale wurden größtenteils in den Gewässern um ein Gebiet namens Macquarie Heads angespült. Die ersten Retter zählten am Montag etwa 270 Wale, aber ein Hubschrauber entdeckte am Dienstag weitere 200 tote Wale in der Nähe.
Was waren die Rettungsmaßnahmen?
Ein Team von etwa 60 Personen hat die Wale von den Sandbänken gezogen, so dass sie vollständig ins Wasser eingetaucht sind. Sobald die Wale wieder schwimmen, werden sie wieder in tiefere Gewässer geführt. Die Retter sagten, sie hätten bisher 50 Wale zurück ins Meer eskortiert, was sie als „Erfolg“ werteten.
Die Rettungsbemühungen seien durch eine starke Flut behindert worden, die einige freigelassene Wale wieder ans Ufer gebracht habe, fügten sie hinzu.
Die Walexperten sagten, die überlebenden Tiere seien erschöpft und schwach. Grindwale können bis zu 7 m lang und bis zu drei Tonnen schwer werden. Ohne den Auftrieb des Wassers würden die Wale auch langsam durch das Gewicht ihrer Körper erdrückt, sagte Prof. Peter Harrison von der Walforschungsgruppe der Southern Cross University.
Warum stranden die Wale?
Wissenschaftler sagen, dass der Grund dafür oft unbekannt ist, aber sie haben eine Reihe von Theorien. Darunter auch, dass Wale von Fischen ans Ufer gelockt werden und die Orientierung verlieren.
Vor allem Grindwale sind dafür bekannt, dass sie in Gruppen stranden. Sie schwimmen in großen, eng miteinander verbundenen Gemeinschaften, die auf ständige Kommunikation angewiesen sind.
Forscher halten es für möglich, dass ein einzelner Leitwolf die ganze Gruppe fälschlicherweise an Land geführt hat.
Mehr als 80% der australischen Wal-Strandungen finden in Tasmanien statt. Experten sagen, dass Macquarie Heads ein bekannter Hotspot ist. Tasmaniens bisher größte Strandung war 1935 mit 294 Grindwalen. Die letzte Massenstrandung fand 2009 statt und betraf etwa 200 Grindwale.