Die Leine verfing sich und würgte am Hals, weil ein Fischer immer mehr zog. Mir wurde schon schummrig, als ich die Schnur durchtrennen konnte. Nach diesem Erlebnis besorgte ich mir dicke Hybrid-Schnüre für Raubfische aus dem Angelshop. Damit bin ich im Tauchladen aufgekreuzt und habe alle Modelle mit Leinencutter getestet. Messer müssen scharf und schnell erreichbar sein.
Michael Krüger
TAUCHEN-Fehleranalyse: Verheddern in einer Angelschnur – und die Rettung
Messerpflicht bei Profis
Ein Kommentar von Robert Mostard, PADI Course Director
Erstmal großes Lob für das Teamwork. Ruhig bleiben, nicht viel herumdrehen, den UW-Müll einsammeln und an Land bringen – das ist einfach nur top! Jetzt noch ein paar Tipps, wie man besser vorbereitet ist: Kennt ihr überhaupt noch das Handzeichen für Gefahr?
Dabei wird der Arm ausgestreckt und die Hand zur Faust geballt. Mit diesem Signal ist der Buddy sofort informiert. In diesem Fall wäre es vielleicht einfacher gewesen, die Flosse auszuziehen, um die Angelschnur zu entfernen. Grundsätzlich sollte jeder Taucher ein Tauchmesser dabeihaben. Insbesondere, wenn der Buddy den Vorfall durch schlechte Sicht nicht mitbekommt oder selbst ein Problem hat. Dann kann so eine Situation schnell eskalieren.
Wichtig: Unbedingt das Messer vorher checken. Edelstahl ist an Land rostfrei wird aber von Salzwasser angegriffen. Titan ist teurer, aber rostet nicht. Trotzdem müssen auch diese Edelschneiden am Ende des Tages mit Süßwasser gespült werden. Ideal ist ein Tauchmesser mit glatter Klinge, Wellenschliff und Reißhaken. Wohin damit? Viele Jackets haben eine Halterung oder man bringt es am Inflatorschlauch an. Das Messer am Bein anzubringen ist ,old-school‘, da man im Notfall schlecht herankommt. Höhlentaucher haben Mini-Messer, die man am Tauchcomputer-Armband befestigen kann. Wenn man Tauchgänge in Wracks oder Grotten plant, ist neben der Ausbildung ein Backup-Messer praktisch. Tauchprofis haben Messerpflicht!