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Island erlaubt weiterhin Walfang

Ausgelöst wurde dieser Sinneswandel des Fischereiministeriums vor allem durch den Ausstieg Japans aus der Internationalen Walfangkomission. Island verspricht sich nun Chancen auf eine Intensivierung des Walfleischhandels mit Japan. Aber auch die Herablistung der Finnwale durch die Internationale Union für Naturschutz haben die Entscheidung des Ministeriums beeinflusst.

Der Walfang in Island ist schon länger sehr umstritten und löst große lokale Proteste aus. Als die Regierung daraufhin ankündigte den Walfang zu überprüfen, waren die Hoffnungen groß, dass dies nun das Ende der Waltragödie wäre. Stattdessen wurde im Januar ein Bericht veröffentlicht, worin deutlich wurde, dass der Walfang für die isländische Wirtschaft insgesamt von Nutzen sei. Dieser Bericht wurde von Wissenschaftlern, Walbeobachtungsindustrie und Tourismus stark kritisiert, da er sich auf alte beziehungsweise falsche Daten stütze. Und auch der Fischereiminister musste zugeben, dass der Bericht fehlerhaft war.

Auch die jetzige Entscheidung trifft auf große Kritik. „In einer Zeit, in der Schulkinder gegen den Klimawandel und die Dezimierung der Artenvielfalt demonstrieren, ist die Entscheidung der isländischen Regierung, weiterhin Wale zu töten, eine wissenschaftliche und moralische Bankrotterklärung“, sagt Astrid Fuchs, Programmleiterin bei WDC.

Isländische Walfänger haben 851 Finnwale seit 2006 getötet. 145 Finnwale starben allein im letzten Sommer, darunter zwei seltene Blau-/Finnwalhybriden sowie mindestens ein Dutzend schwangerer Weibchen zusammen mit ihren ungeborenen Babys.

Weitere Berichte zum Walfang finden Sie hier:

https://tauchen.de/news/japan-bestaetigt-austritt-aus-der-internationalen-walfangkommission/

https://tauchen.de/news/desastroese-bilanz-des-walfangs-333-zwergwale-von-japanischen-walfaengern-getoetet/