News

Qualle tötet deutsche Touristin

Traurige Nachricht aus Thailand: Eine deutsche Touristin ist beim Schwimmen vor der Insel Koh Samui von einer Würfelqualle gestochen worden und schließlich an den Verletzungen gestorben. Die 20-jährige machte zusammen mit ihrer Freundin Urlaub auf der Ferieninsel und wollte am Dienstag um 20 Uhr zusammen mit ihrer Bekanntin am Lamai Beach baden gehen. Sie wurde von einer hochgiftigen Seewespe gestochen. Ihre Freundin eilte ihr zu Hilfe, aber wurde selbst von der Qualle verletzt. Mitarbeiter der Bungalowanlage, wo die beiden Urlauberinnen wohnten, hörten ihre Schreie und riefen sofort den Notarzt, der die zwei Frauen aus Göttingen am Strand versorgte. Sie wurden ins Bangkok Samui Hospital gebracht, aber für eine der beiden kam jede Hilfe zu spät. Ihre Bekannte befindet sich noch im Krankenhaus, wo ihre schlimmen Wunden versorgt werden.

Es kam in den letzten Monaten immer wieder zu Unfällen mit Würfelquallen vor Thailands Küsten. Erst Anfang August 2015 war die Thailänderin Chanant Surin vor der Insel Koh Phangan beim Schwimmen von einer Würfelqualle gestochen worden und starb. Ein Jahr zuvor erlitt ein Kind aus Frankreich vor Koh Phangan das gleiche Schicksal. Die thailändischen Behörden gaben eine Warnung auch für die Insel Koh Mak in der östlichen Provinz Trat sowie Koh Lanta im Südwesten Thailands heraus.

Würfelquallen zählen zu den giftigsten Meerestieren der Welt. Sie sind durchsichtig und deshalb nur schlecht zu entdecken. Sie halten sich vermehrt in trüben Flussmündungen auf und können, im Gegensatz zu vielen anderen Quallen, aktiv auf die Jagd gehen, weil sie über eine komplexe Sehfähigkeit verfügen. Mit ihren Sehorganen nehmen sie Dunkel und Hell war und schwimmen aktiv auf ihre Opfer zu. Ihre 60 Tentakel sind mit bis zu 5000 Nesselzellen besetzt, die bei mechanischer Reizung aktiviert werden. Dann dringen winzige Stiletts aus der Nesselkapsel in die Haut des Opfers ein und injizieren das hochwirksame Gift. Die Nesselzellen der Tentakel ist selbst noch abgetrennt vom Körper der Qualle aktiv und gefährlich. Jährlich sterben durch den Kontakt mit einer Seewespe rund 70 Menschen.

 

Viele australische Strände sind während der Sommermonate gesperrt, weil die Seewespen an die Küsten schwimmen (Foto: en-User-TydeNet/Wikipedia)
Viele australische Strände sind während der Sommermonate gesperrt, weil die Seewespen an die Küsten schwimmen (Foto: en-User-TydeNet/Wikipedia)

In Australien kommen gerade in den Sommermonaten viele Seewespen an die Strände.  Schilder weisen auf die Gefahr im Wasser hin, manche Strände sind gänzlich gesperrt oder werden durch Netze vor den Quallen geschützt. Auch an dem thailändischen Strand waren Schilder aufgestellt. Die beiden Frauen haben die Warnungen wohl nicht gesehen, weil sie im Dunkeln schwimmen gegangen sind.

Wer sich generell vor Quallen-Stichen wappnen möchte sollte Rash-Guards-Overalls tragen. Die dünnen Lycra-Anzüge halten die Quallen ab und schützen außerdem vor UV-Strahlen. Sie sind nicht nur für Schwimmer und Schnorchler in tropischen Meeren sehr empfehlenswert, sondern auch für Taucher ein guter Schutz. Bei schweren Quallen-Verletzungen durch eine Seewespe sollte man sofort einen Notarzt rufen. Bei leichten Stichen, zum Beispiel von einer Feuerqualle, helfen diese Tipps:

Generell gilt: Nie reiben oder kratzen! Das beste Mittel, um die verbliebenen Nesselkapseln daran zu hindern, sich zu öffnen, ist eine Spülung mit Essig oder Meerwasser. Süßwasser ist absolut ungeeignet, da es dazu führt, dass noch weitere Nesselkapseln platzen!
Nach dem Spülen sollte die Wunde so schnell wie möglich mit leichter Wärme behandelt werden, auch wenn man spontan an Kühlen denkt.
Eine handelsübliche Hydrocortisonsalbe (2 %) hilft dann bei normalen Vernesselungen, bei schwereren sollte man einen Arzt aufsuchen.
Frischer Urin soll bei einer Quallenverbrennung Wunder wirken – auch wenn sich viele angeblich beste Behandlungsmethoden kreativ anhören: die meisten gehören zu den Ammenmärchen, die Eigen-Urin-Behandlung genauso wie das Abreiben mit einem Handtuch! Kein Witz ist, das Rasierschaum hilft, wenn man ihn antrocknen lässt und vorsichtig abschabt.