So nah an einem tödlichen Ausgang war keine unserer nachgestellten Berichte, die aber auf wahren Erfahrungsberichten von Tauchern beruhen. Das Überleben des Sportlers war hier pures Glück, denn das Einzige, was Arne S. (Name geändert) wirklich richtig gemacht hat, war das Ausatmen während des rasanten Aufstiegs. Der haarsträubende Fall bei einem Tauchgang alleine fand wie folgt statt: Von der Treppe aus sind es noch 20 Meter bis zu einer weit über hundert Meter abfallenden Steilwand. Wie tief ich hier wohl komme? (Fehler 1 + 2) Ich tauche schräg ab Richtung Steilwand. Die Tauchlehrer im Verein haben offen von ihren tiefen Tauchgängen erzählt. Tenor: Wir dürfen das, du nicht! (Fehler 3). Ohne Luft im Jacket und nur ganz wenig im Trocki treibt mich mein Flossenschlag rasch tiefer. 40, 50, dann 60 Meter (Fehler 4). Wie gebannt schaue ich auf die Tiefenanzeige. Meine Atemgeräusche klingen seltsam. Ich bin 66 Meter tief, möchte stoppen und lasse Luft in Anzug und Jacket (Fehler 5). Ich sinke weiter und suche Halt an der Wand. Schlagartig packt mich eine Mega-Panik! Ich fühle mich wie in einem Alptraum, in dem ich nicht wegrennen kann. Der Dauerdruck auf den Inflator hilft: Ich steige auf! Zuerst ist der Aufstieg langsam, dann immer schneller. Die Ventile von Trocki und Jacket blasen ab, mein Computer piept schrill. Es wird heller. Ich denke nur noch: „Ausatmen - dann geht es vielleicht gut.“ Trotz abströmender Ventile werde ich schneller, die Luft kommt nicht schnell genug heraus. Ich schieße bis zur Hüfte aus dem Wasser. Noch Minuten später kommen immer mehr Luftblasen hoch, die ich hinter mir gelassen habe. Ich lege mich im Wasser zurück. Im Anzug ist noch genug Luft, um mich richtig aufschwimmen zu lassen. Kommen jetzt die Bends? Ich habe Glück! Der Tauchgang bleibt ohne Folgen.
Unser Fazit – So ist es zu der schwerwiegenden Situation beim Solotauchen gekommen
Fehler 1: Er taucht alleine ohne entsprechende Ausbildung oder Erfahrung. Gängige Theorie und Praxis ist es nach wie vor, während eines Tauchgangs im Buddy-Team zu tauchen. Tauchausbildungsorganisationen bieten auch Spezialtauchgänge an, um Solotaucher auszubilden. Jedoch dienen diese Kurse keineswegs dazu, das Buddy-System zu ersetzen und dauerhaftes Allein-Tauchen zu ermöglichen.