Knapp ein Jahr nach der tragischen Ölkatastrophe im Golf von Mexiko machen Forscher traurige Funde an den Stränden: Sie entdeckten 17 Delphinjunge in den vergangenen zwei Wochen an den Küsten der US-Bundesstaaten Alabama und Mississippi. Die toten Jungtiere wiesen keinerlei offensichtliche Anzeichen einer Ölverschmutzung auf. Forscher des Institute for Marine Mammal Studies in Gulfport werden nun Autopsien und toxikologische Tests an den Kadavern durchführen, um die Todesursache zu klären. Laut Angaben des Institutsleiter Moby Solangi seien ein oder zwei tote Delphine im Monat normal, dabei handle es sich meistens um Fehlgeburten oder Jungtiere, die direkt nach der Geburt gestorben seien.
Dr. Karsten Brensing, Conservation Manager der WDCS (The Whale and Dolphin Conservation Society), sagt: „Ich halte die Beobachtungen für absolut besorgniserregend und nur für die Spitze des Eisbergs.“ Ergänzend fordert er, dass „Autopsien und toxikologische Tests jetzt klären sollten, ob die Tiere an Chemikalien gestorben sind, die bei der Ölkatastrophe in den Golf geströmt waren“. Nach dem Öl-Unglück im April 2010 sind rund 780 Millionen Liter Öl in den Golf von Mexiko geflossen. Um die Ölpest einzudämmen, wurde die Chemikalie Corexit 9500 in riesigen Mengen eingesetzt. „Physikalisch wird dadurch die Oberflächenspannung herabgesetzt, und der Ölfilm löst sich auf. Diese Chemikalie ist aufgrund ihrer Giftigkeit in vielen Ländern nicht zugelassen. Nach dem Einsatz befanden sich nicht nur kleine Ölpartikel im Wasser des Golfs, sondern zusätzlich noch das giftige Corexit. Zu allem Überfluss haben Wissenschaftler nun beobachtet, dass dieser Gift-Cocktail von vielen Lebewesen für Nahrung gehalten wird. Damit werden Öl und Gift in die Nahrungskette eingeschleust und sammeln sich im Organismus der Top-Prädatoren wie Haien, Delphinen und Menschen. Erste Auswirkungen zeigten sich durch das Fischmassensterben im Mississippi-Delta. Für Säugetiere bleibt der Konsum aber nicht auf das konsumierende Tier beschränkt. So werden die Gifte über die Muttermilch auch an die nächste Generation weitergegeben oder es kommt zu Fehlbildungen und Aborten“, so Brensing.
Laut Angaben des Institute for Marine Mammal Studies leben in der Region zwischen 2000 und 5000 Delphine. Das Traurige: Die Gegend im Golf von Mexiko wird von den Meeressäugern zur Fortpflanzung genutzt. Im Frühjahr, also genau zu dem Zeitpunkt, als die Katastrophe ihren Anfang nahm, bringen die Tiere ihre Jungen zur Welt. „Wir beginnen erst jetzt die Auswirkungen der Katastrophe wahrzunehmen. Es geht hier nicht um betroffene Einzeltiere, sondern um einen populationsreduzierenden Einfluss, der, wenn wir Glück haben, sich nur auf ein Drittel der Delphin-Population auswirkt“, so Brensing.
Weitere Infos findet ihr auch auf www.wdcs-de.org und www.imms.org
Dr. Karsten Brensing, Conservation Manager der WDCS (The Whale and Dolphin Conservation Society), sagt: „Ich halte die Beobachtungen für absolut besorgniserregend und nur für die Spitze des Eisbergs.“ Ergänzend fordert er, dass „Autopsien und toxikologische Tests jetzt klären sollten, ob die Tiere an Chemikalien gestorben sind, die bei der Ölkatastrophe in den Golf geströmt waren“. Nach dem Öl-Unglück im April 2010 sind rund 780 Millionen Liter Öl in den Golf von Mexiko geflossen. Um die Ölpest einzudämmen, wurde die Chemikalie Corexit 9500 in riesigen Mengen eingesetzt. „Physikalisch wird dadurch die Oberflächenspannung herabgesetzt, und der Ölfilm löst sich auf. Diese Chemikalie ist aufgrund ihrer Giftigkeit in vielen Ländern nicht zugelassen. Nach dem Einsatz befanden sich nicht nur kleine Ölpartikel im Wasser des Golfs, sondern zusätzlich noch das giftige Corexit. Zu allem Überfluss haben Wissenschaftler nun beobachtet, dass dieser Gift-Cocktail von vielen Lebewesen für Nahrung gehalten wird. Damit werden Öl und Gift in die Nahrungskette eingeschleust und sammeln sich im Organismus der Top-Prädatoren wie Haien, Delphinen und Menschen. Erste Auswirkungen zeigten sich durch das Fischmassensterben im Mississippi-Delta. Für Säugetiere bleibt der Konsum aber nicht auf das konsumierende Tier beschränkt. So werden die Gifte über die Muttermilch auch an die nächste Generation weitergegeben oder es kommt zu Fehlbildungen und Aborten“, so Brensing.
Laut Angaben des Institute for Marine Mammal Studies leben in der Region zwischen 2000 und 5000 Delphine. Das Traurige: Die Gegend im Golf von Mexiko wird von den Meeressäugern zur Fortpflanzung genutzt. Im Frühjahr, also genau zu dem Zeitpunkt, als die Katastrophe ihren Anfang nahm, bringen die Tiere ihre Jungen zur Welt. „Wir beginnen erst jetzt die Auswirkungen der Katastrophe wahrzunehmen. Es geht hier nicht um betroffene Einzeltiere, sondern um einen populationsreduzierenden Einfluss, der, wenn wir Glück haben, sich nur auf ein Drittel der Delphin-Population auswirkt“, so Brensing.
Weitere Infos findet ihr auch auf www.wdcs-de.org und www.imms.org