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Touristen befeuern isländischen Walfang

Ein Großteil des Walfleischs in Island wird von Touristen verzehrt. Um das zu ändern starten der IFAW (Internationale Tierschutz-Fonds) und ICEwhale, die Dachorganisation der isländischen Whalewatching-Firmen, in Island die internationale Kampagne „Meet us, dont eat us“. Die Kampagne will Touristen mit Flugblättern, Anzeigen und durch persönliche Ansprache durch Freiwillige dazu ermutigen, die Wale lieber lebend zu erleben, als sie als Walfleisch in Restaurants zu probieren. „Der Konsum von Walfleisch in Island ist höher, als der begrenzte Appetit der Isländer dafür vermuten ließe,“ erklärt Andreas Dinkelmeyer, Wal-Campaigner des IFAW. „Wir schätzen, dass 40 Prozent bzw. 300 000 der Islandtouristen Walfleisch probieren, unter der falschen Annahme, dass es ein traditionelles isländisches Gericht sei. Das bedeutet, dass jährlich Wale nur für neugierige Touristengaumen getötet werden.“

Touristen unterstützen Walfang
Der IFAW ist gegen den Walfang, da er grausam und unnötig ist. Es gibt keine humane Methode, Wale zu töten. Obwohl viele Menschen glauben, Walfleisch werde von vielen Isländern gegessen, zeigt eine Gallup Umfragen vom Juni 2010, dass gerade mal fünf Prozent der isländischen Bevölkerung, also 15 000 Menschen, angeben, Walfleisch regelmäßig zu essen. „Es ist offensichtlich, dass Touristen, sicherlich ohne ihr Wissen, einen entscheidend Anteil bei der Stützung der Walfangindustrie in Island haben,“ so Dinkelmeyer weiter. „Mit unserer Kampagne ‚Meet us dont eat us‘ wollen wir Islands Besucher ermutigen, über ihre Essenswahl nachzudenken, damit sie ohne einen schlechten Geschmack im Mund nach Hause zurückkehren können.“ Island hatte 1948 den kommerziellen Walfang aufgenommen und 1989 beendet. 2003 nahmen einige Walfänger die Jagd auf Zwergwale wieder auf, zunächst unter dem Deckmantel des wissenschaftlichen Walfangs, ab 2006 offen zu kommerziellen Zwecken. 2006 begann Island auch mit der kommerziellen Jagd auf Finnwale mit der Absicht, das Fleisch nach Japan zu exportieren, bisher mit nur sehr begrenztem Erfolg. Weitere Infos findet ihr auf www.ifaw.org