Salzwasserfische leben in einem Medium, das den Salzgehalt ihres eigenen Körpers übersteigt. Da in der Natur immer ein Gleichgewicht zwischen unterschiedlichen Stoffkonzentrationen angestrebt wird, entzieht das umgebende Meerwasser den Fischen Flüssigkeit.
Die Tiere gleichen den Flüssigkeitsverlust durch Trinken über den Mund und Aufnahme des Wassers über Schleimhäute und Kiemen aus. In den Kiemen haben sie spezielle Vorrichtungen, die das Eindringen des Salzes verhindern, das Meerwasser entsalzen und es so zu Trinkwasser machen. Haie und Rochen haben eine andere Strategie. Sie gleichen den osmotischen Druck aus, indem sie die Konzentration des Harnstoffs erhöhen und damit dagegen wirken.
Haie und Rochen saugen so Wasser aus dem Meer auf und müssen nur dafür sorgen, dass sie es wieder ausscheiden.
Bei Süßwasserfischen dringt das Wasser durch den osmotischen Druck von allein ein: Die in den Zellen gelöste Flüssigkeit enthält mehr Salze als das Außenmedium, so dass das Wasser selbstständig in die Tiere diffundiert. Süßwasserfische nehmen also ständig passiv Wasser auf und müssen es über die Nieren wieder ausscheiden.
Foto: Thomas Heckmann