Biologie News Wissen

Uralte Lebensform! Rippenquallen schwimmen seit über 700 Millionen Jahren durch die Weltmeere.

Wie sah das älteste Leben in den Ur-Ozeanen aus? Diese Frage beschäftigt die Wissenschaft seit Langem. Nun haben Forschende sich der Antwort per Gensequenzierung angenähert.

Shutterstock

Ein Forscherteam der Universität Berkeley in Kalifornien hat durch genetische Untersuchungen herausgefunden, Rippenquallen sind höchstwahrscheinlich eine der ältesten noch existierenden Lebensformen auf unserer Erde. Damit wären sie ein möglicher Ur-Vorfahre nahezu aller bekannten Lebensformen auf unserem Planeten.

Die Wissenschaftler haben ihre Ergebnisse kürzlich in dem renommierten Fachmagazin »Nature« veröffentlicht. Sie untersuchten das Genom der Hormiphora californensis. Sie ist ein Vertreter der Rippenquallen und wurde vor der Küste Kaliforniens im pazifischen Ozean gefangen. Die Ergebnisse legen nahe, die Tiere haben bereits vor etwa 700 Millionen Jahren die Meere bevölkert. Das bedeutet, sie sind etwa 470 Millionen Jahre älter als die Dinosaurier.

Sahen sie genauso aus?

Fossile Funde gäbe es von den Weichtieren nicht, da sie sich schnell zersetzen, sagt Daniel Rokshar, Professor und Mitautor der Studie. »Aber wir können Vergleiche zwischen lebenden Tieren anstellen, um etwas über unsere gemeinsamen Vorfahren zu erfahren«, so der Biologe hier.

Tauchern begegnen die Tiere durchaus häufig. Die Ctenophora, so der wissenschaftliche Name, bilden einen eigenen biologischen Stamm. Sie sind keine Quallenart, auch wenn sie so aussehen und der deutsche Trivialname darauf hin deutet. Im Gegensatz zu Quallen besitzen sie keine Nesselzellen. Ihr Körper ist mit winzigen Plättchen bedeckt. Diese bilden Kämme, die durch Biolumineszenz Licht erzeugen können. Das Tier ist daher auch als Kamm- oder Diskoqualle bekannt. Insgesamt gibt es mehr als 100 Arten von den Ctenophora. Sie kommen in allen Meeren vor. Mehr über die transparenten Farbenspieler erfahrt ihr hier.