Hightech-Mikrofon nimmt erstaunliche Geräusche auf
Die Forscher der NOAA, der Oregon State University und der US Küstenwache waren erstaunt: „Man könnte denken, dass der tiefste Punkt des Ozeans ein ruhiger Ort ist“, erklärte Ozeanograf Robert Dziak. „Dort unten gibt es konstant Geräusche“. Dominiert werde die Geräuschkulisse von Erdbeben, die dort in der Umgebung stattfinden, aber auch verschiedene Walgesänge, ein Kategorie 4 Thaifun und außerdem von Geräuschen von Schiffspropellern, die in der Umgebung an der Oberfläche kreuzen.
Diese ganzen Geräusche aufzunehmen war nicht leicht in einem Unterwassertal, das so tief ist wie der Mount Everest hoch. Das Project wurde vom Office of Ocean Exploration and Research Institut der US Behörde NOAA finanziert, um herauszufinden, wie sich der menschgemachte Lärmpegel in der Tiefsee auswirkt. Im Vergleich zu heute lässt sich somit für zukünftige Messungen der Unterschied feststellen und Rückschlüsse darauf ziehen, wie sich ein verändernder Geräsuchpegel auf Meereslebewesen wie Wale, Delfine und Fische, und deren Kommunikations- und Futterverhalten auswirkt.
Walgesänge und menschgemachter Unterwasserlärm: Das Hydrofon zeichnet alles auf
Im Zielgebiet von 10,9 Kilometern Tiefe herrschen extreme Druckverhältnisse. Das mit Titanium verstärkte Hightech-Mikrofon – das sogenannte Hydrofon – wurde deshalb extrem langsam und vorsichtig in der Tiefe positioniert. Innerhalb von 23 Tagen nahmen die Wissenschaftler anschließend alle Geräusche in der Tiefe auf.
Der von Menschen erzeugte Lärm in den Meeren ist ein bekanntes Problem. Schiffe, Bohrinseln und alle anderen Formen menschlichen Schaffens im Meer erzeugen Lärm, der Einfluss auf die Tierwelt und deren Verhalten hat. Bisher ist noch nicht ausreichend erforscht, wie stark der Einfluss des Lärms auf Wale, Delfine und Fische ist. Vermutet wird jedoch, dass die Geräuschkulisse auch zu Problemen wie Walstrandungen führen kann.
Video: Walgesänge – so klingen die Riesen der Meere