„Die Touristen, die in Norwegen Walfleisch konsumieren oder sogar versuchen, es nach Deutschland zu bringen, sollten sich ihrer Verantwortung bewusst sein. Sie helfen durch den Kauf der Produkte, eine Industrie am Leben zu halten, die im 21. Jahrhundert keinen Platz mehr hat“, so Astrid Fuchs, Programmleiterin bei WDC. „Zudem setzen sie sich einer erhöhten Gesundheitsgefahr aus. Walfleisch ist häufig stark mit diversen Umweltgiften belastet und stellt besonders für Schwangere, stillende Frauen und Kleinkinder ein gesundheitliches Risiko dar.“
Erst im März dieses Jahres hatten japanische Behörden aus Norwegen importiertes Walfleisch aus dem Verkehr gezogen, nachdem bei einer Routinekontrolle eine erhöhte Pestizidbelastung nachgewiesen worden war. Das Walfleisch enthielt das Zweifache der maximal erlaubten Menge. Das Gesundheitsministerium in Tokio hatte erhöhte Werte von Aldrin, Dieldrin und Chlordan bei den Tests festgestellt, die für den Menschen eine ernste Gesundheitsgefahr darstellen können. Die norwegischen Behörden behaupteten hingegen, dass ihre eigenen Tests nur eine geringe Belastung ergeben hätten und das Fleisch zum Verzehr geeignet gewesen sei.
604 Zwergwale sind in diesem Jahr von norwegischen Walfängern getötet worden. Das Land hat in den letzten Jahren trotz sinkender Nachfrage die Fangquoten stetig erhöht. Aufgrund eines Widerspruchs gegen das internationale Walfangmoratorium und eines Vorbehalts gegen das Handelsverbot des Washingtoner Artenschutzabkommen ist der Walfang des Landes zwar legal, jedoch hochumstritten. Fang und Handel untergraben internationale Artenschutzbemühungen und können nur durch Subventionen am Leben gehalten werden. Die Waljagd ist zudem extrem grausam, die Tiere durchleiden häufig einen minutenlangen Todeskampf. Auch bestehen Zweifel an der Nachhaltigkeit der Fänge.