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Ägypten Spezial – Teil 7: Lahami Bay Beach & Garden

In dieser achtteiligen Serie reisen wir mit Ihnen die ägyptische Küste des Roten Meeres hinunter. Nun wartet in der siebten Episode das Lahami Bay Beach Resort.

Wolfgang Pölzer

TEXT – Barbara & Wolfgang Pölzer

Tiefer Süden, neue Zeit

Waren wir letztes Mal noch bei Marsa Alam, gilt es diesmal stolze 145 Kilometer zu überwinden. Das südlichste Tauchresort der ägyptischen Rotmeerküste steht auf dem Programm. Gute zwei Stunden später fahren wir beim Lahami Bay Beach Resort & Gardens vor. Und staunen nicht schlecht, als wir erfahren, dass die Uhren hier wortwörtlich anders gehen.

Die Lahami-eigene Zeit heißt uns die Uhr um eine Stunde vorstellen. Wir haben also einen Zeitsprung gemacht und erst mal eine Stunde verloren. Dank dieser im Winter gültigen Zeitumstellung wird es abends erst später dunkel, und man hat – zumindest für die Psyche – mehr vom Tag.

Die riesige Hotelanlage mit über drei Kilometer langem Sandstrand in einer gut geschützten Bucht schafft architekturmäßig den Spagat zwischen orientalischem und mediterranem Flair. Um eine großflächige schöne Poollandschaft mit gemütlichen Restaurants und mehreren Bars verteilen sich die 220 Zimmer in zweistöckigen weißen Gebäuden mit roten Ziegeldächern inmitten einer blühenden Gartenlandschaft.

Das großteils frisch renovierte Vier-Sterne-Resort besticht mit riesigen Zimmern und Topausstattung. Und das Resortmanagement arbeitet nach eigenen Angaben bereits hart am fünften Stern. Sterne verdient auch die großzügig angelegte Tauchbasis, die mit der liebenswerten Österreicherin Kathi an der Seite von Basenleiter Hussein frischen Wind in den Laden bringt.

Basenleitung Hussien Taher und Kathi Derfler

Taucherisch kann die gigantische Bucht nicht nur vom Ufer aus erforscht werden, sondern mit der nagelneuen kleinen Yacht inklusive Toilette an Bord ganz wesentlich und vor allem bequem zur Erkundung erweitert werden.

Besuch bei Habili Daisy

Also schnell rein in die Tauchklamotten und ab Richtung Wasser! Daisy, das weiteste der fünf vorgelagerten Riffe knapp außerhalb der Bucht, steht auf dem Programm und ist nach fünf Bootsminuten auch schon erreicht. Als Habili, also ungeborenes Riff, ragt das wunderschön mit Hartkorallen bewachsene Riffdach bis auf vier Meter unter die Wasseroberfläche empor.

Kaum darunter wuchern uns schon die ersten Weichkorallen entgegen und überziehen die kleine Steilwand stellenweise flächendeckend. Ein in der leichten Strömung sanft wogendes Farbenspiel aus Blass- bis Tiefgelb, von Hellrosa bis Dunkelrot und darüber jede Menge Juwelenfahnenbarsche vor durchdringendem Blau bringen uns zum Staunen.

Falterfische, Zackenbarsche, Drachenköpfe und ein paar Muränen runden das farbenprächtige Bild ab. Bei maximal 17 Meter Tiefe und mit Nitrox in der Flasche hat man auch mal Zeit, sich all dem Kleinzeug zu widmen. Bunte Fadenschnecken, zahlreiche Garnelen und eine scheue Zitronengrundel sind der Lohn der Mühe.

Leider fehlt aber die Zeit, die übrigen Habilis zu besuchen oder die eigentliche Hausriffbucht zu ergründen, für die allein schon ein paar Tauchgänge notwendig wären. Und wo, so sagt man uns, auch immer mal wieder Delfine gesichtet werden.

Mit dem Boot unterwegs

Am folgenden Morgen treffen wir uns um 8 Uhr an der Tauchbasis. Im lustig aussehenden »Bummelzug«, einem zweckmäßig und robust umgebauten Lkw, geht es zum zwei Kilometer entfernten, hoteleigenen Bootsanleger, wo vier Tagesboote warten.

Jedes davon mit zwei Motoren und mehr als genug Platz für 20 Gäste ausgestattet – alles sicher und großzügig bemessen. Jetzt, in der Nebensaison, reicht für unsere kleine Gruppe locker ein Boot. Und so nehmen wir bald darauf wieder Kurs Richtung Süden.

Rund 30 der zumeist weit draußen liegenden Riffe kann man so auf den bequemen Tagesfahrten erreichen. Das Besondere daran: Sie befinden sich alle im Gebiet der Fury Shoals, das sonst fast ausschließlich von Tauchsafarischiffen angesteuert wird. Klingende Namen wie Shaab Maksur, Malahi, Abu Galawa und Sataya lassen die Herzen erfahrener Taucher und Delfin-Schnorchler höher schlagen.

Wir genießen die letzten beiden Tage unserer Ägypten-Tauchtour an Bord der Tagesboote. Dabei werden Erinnerungen wach an vergangene Tauchsafaris. Besonders die eindrucksvollen Lichtstimmungen in den Canyons und Höhlen, aber auch spektakuläre Steilwände, fischreiche Korallengärten und ein kleines Segelbootwrack lassen hier im tiefen Süden Ägyptens Freude aufkommen.

Lahami Bay Beach Resort & Gardens

Das Vier-Sterne-Lahami Bay Beach Resort & Gardens ist eine sehr komfortable, weitläufige Anlage mit 220 Zimmer für bis zu 400 Gäste. Das Hotel besteht bereits seit 2002, wurde jedoch mehrfach renoviert und arbeitet an seinem fünften Stern.

Die vier verschiedenen Zimmerkategorien unterscheiden sich nicht in Raumgröße, sondern in Bettengröße und Ausstattung. Alle Zimmer sind auffallend geräumig und verfügen über Klimaanlage, Minibar, Telefon, Sat-TV, Safe, Bad/WC und großen Balkon oder Terrasse.

Neben großer Poolanlage, Fitnesscenter, Tennisplätzen, Squashhalle, Miniclub und Beduinenzelt verfügt das Resort auch über eine top ausgestattete Surf- und Kitesurf-Station sowie ein Spa und Beauty Center. Zusätzlich zum Buffetrestaurant gibt es ein Thai Restaurant und eine Pizzeria mit Holzofen.

Anreise & Sicherheit

Anreise: Der Autotransfer vom Airport Marsa Alam dauert gute zwei Stunden, ab Airport Hurghada etwa 5,5 Stunden.
Medizin: Die nächstgelegene Druckkammer befindet sich in Marsa Alam.

Preise bei sun+fun

Lahami Bay Resort & Gardens
Pro Person ab 853 Euro: 7 ÜN/DZ, HP, inklusive Flug mit TUIfly ab Deutschland nach Marsa Alam.
Tauchen: Barakuda Diving-Tauchbasis 10 Hausrifftauchgänge: 290 Euro

Basisprofil: Barakuda Lahami Bay

Besteht seit: 2006
Basisleiter: Der Ägypter Hussein Taher mit seiner rechten Hand, der Österreicherin Kathi Derfler.
Ausbildung: nach PADI von OWD bis zum Divemaster sowie alle gängigen Spezialkurse inklusive Sidemount. Kindertauchen ab 8 Jahren.

Tauchbestimmungen: Vorlage von Brevet, Logbuch und Tauchtauglichkeitsattest sowie verpflichtender Checkdive. Getaucht wird bei bis zu 30 geloggten Tauchgängen nur mit Guide, danach selbständig im Buddyteam. Solotauchen ist bei entsprechender Qualifikation nicht nur am Hausriff, sondern auch auf Ausfahrten möglich.

Tauchplätze: Die weiträumige und abwechslungsreiche Hausriffbucht kann mit eigenem Boot (für bis zu zehn Taucher) zu fünf vorgelagerten Riffen erweitert werden. Daneben stehen vier geräumige Tagesboote für je 16 bis 20 Taucher am hoteleigenen Steg bereit (fünf Transferminuten entfernt). Damit können Tagestouren mit zwei Tauchgängen und Mittagessen (acht Euro) zu rund 30 verschiedenen Tauchspots unternommen werden.

Maximaltiefe: 40 m
Tauchlehrer: 5 TL, 4 Guides
Ausstattung: 40 komplette Ausrüstungen. Leihgebühr: 32 Euro/Tag.
Preise: Ein Hausriff-Tauchgang vom Strand aus (inklusive Flasche und Blei) kostet 32 Euro. Ein 10er Paket Hausrifftauchen 290 Euro. Der Aufpreis für das Hausriff-Boot beträgt 15 Euro/Tauchgang, für die Ganztagesfahrt 28 Euro/Tag. Hinzu kommt eine Registrierungsgebühr von fünf Euro/Tag sowie bei allen Bootsausfahrten eine Nationalparkgebühr von fünf Euro/Tag. Somit kostet eine Ganztagesfahrt mit zwei Tauchgängen 102 Euro (110 Euro inklusive Mittagessen). Der OWD-Kurs (inklusive Brevetierung) kostet 505 Euro.

Lage: Das derzeit südlichste Tauchresort Ägyptens liegt am nördlichen Ende der Halbinsel Berenice.
Nachhaltigkeit: Das gesamte Resort wird tagsüber von der eigenen Photovoltaik-Anlage betrieben und ist nur nachts auf den Generator angewiesen. Zudem verfügt es über eine eigene Klär- und eine Meerwasserentsalzungsanlage. Die Tauchbasis organisiert regelmäßig Vorträge einer lokalen Schildkrötenschutz-Organisation.