Reise Reiseberichte

Bali wie aus dem Bilderbuch – Besuch im Siddhartha Oceanfront Resort & Spa

In unserer Reise-Kurzporträt-Serie verschlägt es uns erneut nach Bali. Ein Besuch im Siddhartha Oceanfront Resort & Spa.

Mario Toussaint (UW), Harro Cats (ÜW)

TEXT: Judith Rietveld

Na, da bin ich ja mal gespannt, wie das Hotel aussieht. Denn diese Hütten hier lassen nichts Gutes erahnen! Wir sind auf dem Weg zum Siddhartha Oceanfront Resort, und mein Freund Mario starrt etwas zweifelnd hinaus. Die Straßen sind stark befahren, überall stehen Motorroller, und es scheint üblich zu sein, dass mindestens drei Personen auf dem Fahrzeug sitzen.

Nach einem langen Flug von Amsterdam über Singapur nach Bali ist es immer noch eine dreistündige Fahrt bis zu unserem Hotel. Entlang der Straße stehen viele Häuser. Aber hinter ihnen ist alles grün. Reisfelder erstrecken sich weit, und grüne Berge begleiten uns bis zu unserer Unterkunft.

»Unser Resort ist definitiv kein Slum, Schatz!« versichere ich Mario. Der Vulkan Gunung Agun, 3142 Meter hoch, begrüßt uns hier im ruhigen Teil Balis und wacht über uns. Nachdem wir rechts abgebogen sind, folgen wir einer kleinen Straße, die am Siddhartha Oceanfront Resort endet.

Im Nordosten von Bali lockt das Siddhartha Resort mit all dem Luxus, den man auf der indonesischen Insel erwartet: von eigener Regendusche über köstliches Essen bis hin zu himmlischen Massagen. Auch taucherisch wartet ein Rundum-Sorglos-Programm.

Mario bleibt vor Staunen der Mund offen stehen. Schon der Eingang des Boutique-Resorts ist überwältigend schön. Das Hotel strahlt Luxus, Komfort und »Zen« aus. Eine hübsche Balinesin bringt uns sofort kalte Handtücher und kühle Getränke.

Von einem geräumigen Loungesofa aus haben wir Blick auf den Tropengarten, in dem die luxuriösen, freistehenden Bungalows spielerisch platziert sind und weit auseinander liegen, sodass man viel Privatsphäre hat.

Beginnen wir bei der Boga!

Auf meinem Tauchcomputer sehe ich anderntags 18 Meter Tiefe. Das Wasser ist ein wenig milchig. Und wenn man tiefer geht, scheint einen eine große graue Tiefe zu begrüßen. Wo ist das Wrack? Das fängt doch sicher bei 18 Metern Tiefe an? Unser Tauchguide schwimmt nach links, und plötzlich sehe ich es.

Da ist es ja, das »Boga«-Wrack! Ursprünglich war es ein Schiff der niederländischen Küstenwache, das später für kommerzielle Zwecke umgebaut wurde. 2012 wurde es absichtlich versenkt, um ein künstliches Riff zu schaffen. Die 45 Meter lange »Boga« liegt nun in einer Tiefe von etwa 18 bis 35 Metern. Und das macht richtig Spaß, denn vom Siddhartha Resort aus sind es nur ein paar Minuten Fußweg zur Einstiegsstelle!

Langsam schweben wir über das Deck des Wracks. Mein Divebuddy Harro ist schon vorausgeschwommen, und ich sehe, dass er interessiert in den Laderaum guckt, wo angeblich ein VW Käfer stehen soll. Beim Briefing an Land war ein komplettes Auto gezeichnet worden. Also muss ich checken, ob wir an der richtigen Stelle sind.

Es sieht aus, als hätte sich ein Riese auf den Käfer gesetzt, denn er ist völlig plattgedrückt. Aber es gibt noch erkennbare Dinge wie ein Rad, an dem gerade ein Juwelenzacki vorbeischwimmt. Dann flosseln wir auf das Achterdeck, wo Harro auf eine Luke zusteuert. Halt, nein, er krabbelt gerade hinein!

Ich sehe, wie er seine Taucherlampe ausschaltet und hänge mich aus der Luke hinaus, damit ich auf seinem Foto zu sehen bin. Ich selbst schwimme nicht ins Wrack, ich mag keine engen Räume. Ein paar Luken weiter kommt Harro wieder aus dem Wrack heraus. Köstlich! Er will offensichtlich keine einzige Ecke der »Boga« verpassen.

Tauchausrüstung auf‘m Kopf?

Die Schiffsschraube scheint auch ein schönes Fotomotiv zu sein. Wie vereinbart, bleibe ich über dem Achterdeck, um als Modell zu dienen. Dann sehe ich Harro wieder in der Tiefe verschwinden. Ich hänge auf 27 Meter Tiefe, er wird jetzt an der tiefsten Stelle von 35 Metern sein. An vielen Stellen des Wracks wachsen Weichkorallen, Schwämme, Anemonen und Federsterne.

Ich nähere mich meiner Nullzeit, und auch Harro taucht wieder aus der Tiefe auf. Er gibt mir ein High Five und scheint sehr zufrieden mit seiner Fotoausbeute zu sein. Dann geht es zurück. Inzwischen ist eine andere Tauchergruppe angekommen. Und eine Barrakuda-Schule. Wir lassen das Boga-Wrack hinter uns, und in einer Wolke aus leuchtend blauen Anthias nehmen wir Kurs auf unseren Sicherheitsstopp.

Das Wasser ist jetzt kristallklar. Die letzten Minuten des Tauchgangs verbringen wir damit, uns an den vielen Fischen und bunten Korallen zu erfreuen. Am Einstiegsbereich angekommen, stürmen gleich mehrere »Träger« auf uns zu. Das ist auf Bali üblich. Diese »Träger« tragen die Tauchausrüstung zum Einstiegsbereich und auch wieder zurück zur Tauchbasis.

Eine Balinesin trägt meine komplette Tauchausrüstung auf dem Kopf! Ich bin von ihr gleichermaßen beeindruckt wie vom Siddhartha Oceanfront Resort. Direkt am Meer liegend, mutet es wie ein kleines Dorf an. Es gibt 30 freistehende Bungalows und zwei private Villen mit Pools. Ich liebe dieses tropische Grün, die Ruhe und ja, insgeheim auch ein bisschen Luxus.

Dieser Dreiklang kommt hier perfekt zusammen. Was ich auch liebe, sind Massagen. Die kann man im Resort ebenfalls bekommen. Im Six Elements Spa kann man sogar aus einer Vielzahl von Massagen wählen. Sie finden teilweise im Freien statt, wobei der Massageraum selbst überdacht, der Rest aber offen ist.

Fallendes Wasser

Auch in der Umgebung gibt es viel Schönes zu besichtigen. Nach einem morgendlichen Tauchgang am legendären Wrack der »Liberty« fahren wir zu Les Waterfalls«. Laut Resortmanagerin Barbara Ebel ist er fast unbekannt. Aber deswegen nicht weniger schön. Privatfahrer Mabe bringt uns innerhalb von 40 Minuten zu der Location.

Auf einem kleinen Parkplatz ist ein Stand, an dem ein Mann Eintrittskarten verkauft. Wir müssen pro Person 30.000 Rupiah – 1,73 Euro – bezahlen, und er zeigt uns den Weg. Die Schönheit dieses Wasserfalls ist enorm. Verzaubert blicke ich auf die Kraft der Natur. Unter dem unaufhörlich fallenden Wasser zu stehen, ist auch wunderbar. Aber kalt!

Les Waterfall near Amed in Bali

Buddha bei den Fischen

Das Hausriff des Siddhartha erstreckt sich über die gesamte Länge des Resorts, also gut 350 Meter, und es gibt drei Einstiegsstellen. Wir ziehen erneut unsere Flossen an, tauchen ab und folgen dem Seil, das uns zum Kubu Marine Park führt, dem Riffwiederherstellungsprojekt des Resorts.

Hier gibt es Korallenblöcke voller Leben. Eine gelungene künstliche Erweiterung des Hausriffs. Als wir wieder in den Flachbereich kommen, landen wir bei Buddha-Statuen um einen riesigen Korallenblock mit regem Fischtreiben. Welch schöner Abschluss dieses Bilderbuch-Tauchgangs! 

Weitere Infos:
www.siddhartha-bali.com