TEXT: Brigitte Ooms – ÜBERSETZUNG: Benjamin Schulze
Heute gehe ich mit meinem Tauchkumpel, Unterwasserfotograf und Tauchlehrer Mario Dobbelaar auf ein Tauchabenteuer auf Curaçao. Wir werden an Bord von Ocean Encounters brandneuem Schiff »Bertha« gehen. Ocean Encounters befindet sich am Mambo Beach, zwischen dem Lionsdive Hotel und dem Sea Aquarium in Willemstad, Curacao.
Ocean Encounters hat sich mit fünf Booten, die im Hafen vor der Tauchbasis liegen, auf das Tauchen vom Boot aus spezialisiert. Sie bieten ein umfangreiches Tauchangebot und bringen Taucher dank der Boote an Orte, die vom Land aus nicht erreichbar sind.
In der Tauchbasis finden Sie alles, was Sie als Taucher brauchen, von der Maske bis zum UV-Shirt. Die Tauchbasis ist komplett ausgestattet: Die Leihausrüstung hängt ordentlich sortiert in einem separaten Raum, und es gibt Spinde und Umkleideräume. Die Waschbecken befinden sich in unmittelbarer Nähe, so dass man seine Ausrüstung sofort abspülen kann, wenn man von einem Bootsausflug zurückkehrt.
Mir fällt sofort auf, dass sowohl der Laden, die Leihausrüstung als auch das Gelände selbst strukturiert, geordnet, sauber und aufgeräumt sind. Das macht einen guten ersten Eindruck! Neben diesem Standort hat Ocean Encounters auch einen zweiten Laden im Sunscape Resort, einem All-Inclusive-Resort, das nur 5 Minuten vom Hauptladen entfernt ist.
Als wir bei Ocean Encounters ankommen, liegt die »Bertha« bereits abfahrbereit im Hafen. Nach einer kurzen Einweisung fahren wir los. Sie ist ein maßgeschneidertes Boot, das speziell für Taucher ausgestattet und sehr komfortabel ist. So gibt es zum Beispiel zwei Duschen an Deck und auch eine Toilette an Bord.
»Bertha« bietet Platz für 22 Taucher. Heute sind wir mit Kapitän Pol, zwei Divemastern (Megan und Jeff) und vier weiteren Tauchern an Bord. Das Personal ist sehr hilfsbereit. Freundlich bietet es an, die Tauchausrüstung für uns zu bauen.
Weiter nach Oostpunt
Unser Ziel ist Oostpunt, wo wir einige der schönsten, gesündesten und am wenigsten besuchten Riffe in ganz Curaçao betauchen können. Oostpunt, das etwa 10% der Insel ausmacht, ist in Privatbesitz und daher frei von Hotels, Resorts und Restaurants. Das macht es ideal zum Tauchen!
Kathy’s Paradies
Nach etwa 20 Minuten Fahrt erreichen wir unseren ersten Tauchplatz: Kathy’s Paradise. Megan erzählt uns, dass hier eine Fülle von Korallen- und Fischarten zu sehen ist, darunter auch der Kugelfisch. Ich kann es kaum erwarten, ihn selbst zu entdecken. Wir machen uns bereit, und mit einem großen Schritt vom Deck aus tauchen wir in den Ozean.
Es wird ein Strömungstauchgang und wir lassen uns entlang des Riffs treiben. Die Sicht ist sehr gut, wir können enorm weit sehen. Überall gibt es Weichkorallen in allen möglichen Farben. Es sieht aus wie ein Aquarium, in dem wir tauchen. Es fühlt sich an wie eine Oase der Ruhe und der Natur.
Jeff hat ein gutes Auge für winzige Meeresbewohner und zeigt auf eine kleine, lila Dekorateur-Krabbe (Camposcia retusa), die sich zwischen den Korallen versteckt. Jeff hat eine Schreibtafel dabei, auf dem er den Namen des Tieres notiert und es uns zeigt.
Währenddessen ist Mario mit seiner Kamera beschäftigt, um alles festzuhalten. Nach 60 Minuten tauchen wir wieder auf, Megan wirft eine Leine aus, an der wir uns festhalten sollen. Jeff steht bereits an der Treppe und ist bereit, uns die Flossen anzuziehen, damit wir problemlos an Bord gehen können.
Ich habe schon mit vielen Anbietern Bootstauchgänge gemacht, aber der Service von Ocean Encounters sticht hervor. Sie tun alles, um es ihren Tauchern so angenehm wie möglich zu machen!
Nach einer kurzen Pause fahren wir zum zweiten Tauchplatz: Nieuwpoort. Das Riff ist hier sehr farbenfroh und weist unzählige Formen auf. Während wir am Riff entlangschweben, treibt ein Kugelfisch langsam auf uns zu.
Zwischen den Korallen entdecken wir einen Rotfeuerfisch, der sich versteckt. Diese auf Curaçao invasive Art hat hier keine natürlichen Feinde. Das ist eine Bedrohung für die lokale Fischpopulation und das Riff selbst, denn der Rotfeuerfisch ernährt sich von den Fischen, die normalerweise die Algen der Korallen fressen.
Heute hat dieser Teufel Glück, denn keiner von uns hat einen Speer dabei, um das Tier zu fangen. Ein Stück weiter stoßen wir auf eine zwei Meter lange grüne Muräne. Das Tier versteckt sich hinter den Korallen und ich bleibe eine Weile stehen. Langsam beginnt sie, ihren langen, dicken Körper zu bewegen. Sie bewegt sich schnell auf und ab, bevor sie sich wieder hinter den Korallen versteckt. Zurück an Bord, sind wir dank Ocean Encounters um ein weiteres Tauchabenteuer reicher!
Alles läuft reibungslos. Dafür sorgt die Crew. Nach dem Tauchgang, bevor man wieder an Bord kommt, ist die Crew sehr aufmerksam und hilfsbereit, damit man so bequem wie möglich wieder an Bord kommt. Auch die geräumigen Toiletten und Duschen an Deck sind für mich ein großes Plus. Außerdem gibt es reichlich Wasser an Bord, so dass Sie nicht durstig sein werden!
Wussten Sie übrigens, dass Sie kein Taucher sein müssen, um an Bord zu gehen? Ocean Encounters hat ein sechstes Boot speziell für Nicht-Taucher: einen geräumigen und komfortablen Katamaran. Er eignet sich perfekt für Schnorchel- und Kreuzfahrtausflüge, Tagesausflüge oder romantische Fahrten zum Sonnenuntergang. Alle Ausflüge können auf Anfrage an die Wünsche der Gäste angepasst werden.