„Es sind ja bekanntlich die kleinen Unterschiede, die so vieles ausmachen, Gutes einfach noch besser und Traumdestinationen noch traumhafter werden lassen. Und im Paradies ist das anscheinend ganz genauso. Welches Paradies ich meine? Meines heißt zurzeit Wakatobi. Das kleine Tauchresort in Südostsulawesi kann maximal 60 Gäste beherbergen. Es liegt äußerst abgelegen rund zweieinhalb Flugstunden östlich von Denpasar auf Bali entfernt. Die kleinen, feinen Unterschiede, die die Gäste hier genießen können, zeigen sich schon während der Anreise: Man wird mit einer eigenen Resort-Fluglinie von Bali nach Wakatobi gebracht – für die Wartezeit auf dem Flughafen steht eine Lounge zur Verfügung, und ein Wakatobi-Mitarbeiter ist nie weit entfernt. So fühlt man sich als etwas ganz Besonderes!
Nach dem Flug und kurzer Taxifahrt geht es zum Bootstransfer auf die Insel. Ein kühles Handtuch mit Minzduft und ein Glas eisgekühlter Saft erfrischen Geist und Seele. Jeder Gast beziehungsweise Paar wird von einem Mitarbeiter auf dem Schiff in Empfang genommen und über die Insel informiert: Es gibt ein Langhaus, in dem eine Lounge, Bibliothek, ein Shop, Spa sowie die Tauchbasis untergebracht sind. Eigentlich DER Platz für ein Insel- und Resort-Briefing für die eintreffenden Gäste, denke ich mir. Aber da liege ich ganz falsch: „Ihr habt Bungalow Nummer 16 und ich bringe euch nach dem Anlegen dorthin, das Gepäck wird euch gebracht“, sagt Francesca, die zur Tauchbasiscrew gehört. Und so geht jedes Gästepaar direkt nach dem Festmachen in seine Unterkunft, lässt sich auf dem Weg die Lage vom Restaurant samt Öffnungszeiten erklären und kann so gleich in den eigenen vier Wänden verschnaufen. Schon das Ankommen fühlt sich großartig an.
Das Einchecken für Taucher ist um 14 Uhr an der Basis. Und hier findet in kleinen Gruppen ein ausführliches Briefing statt, denn das Tauchen wird auf Wakatobi RIESENGROSS GESCHRIEBEN. Es gibt maximal sechs Tauchboote, auf denen mehrere kleine Tauchgruppen (oder Paare) mit Guide zu den Spots starten. Vormittags finden zwei Tauchgänge statt, am Nachmittag folgt ein weiterer oder ein Nachttauchgang (vom Boot). Je nach Entfernung zur Insel kommt das Tauchschiff während der Vormittagstauchgänge zur Insel für eine kurze Pause zurück. Das wissen auch die vielen Fotografen zu schätzen, die beim Equipment eventuell Linse und Port wechseln möchten. Vielleicht noch ein Wort zum ausführlichen Basisbriefing: Das Board, an dem die Tauchschiffe und Spots gelistet sind, enthalten auch immer Informationen darüber, ob der angesteuerte Platz eher für Makro- oder Weitwinkelfotografie geeignet ist. Als Tipp und Empfehlung versteht sich. Denn Makro geht hier eigentlich immer … Eintragen muss man sich hier als Gast übrigens nicht – hier muss man sich austragen oder einem der Staff-Mitarbeiter Bescheid geben. Dann landet die nummerierte Tauchbox, die man während des Aufenthalts hat, in der Basis am vereinbarten Platz und man kann selbstständig das große, schöne Hausriff betauchen, entspannen oder etwas anderes unternehmen.
Der erste Tauchgang – sozusagen der Welcome-Hausriff-Dive – findet am Nachmittag statt. Im großzügigen und klimatisierten Kameraraum mache ich mein Fotowerkzeug fertig und gucke mich noch etwas um. Mit was fotografieren denn die anderen so? Ich sehe große Gehäuse, kleine, GoPros, die Rebreatherecke, die hier ebenfalls untergebracht ist – und dann etwas, das eigentlich keine Urlauber mitnehmen: riesengroße Gates-Gehäuse für professionelle Filmkameras. „Hier finden gerade Dreharbeiten statt“, verrät mir Steve, der unser Guide sein wird. Jetzt sehe ich es auch: „Silverback Film Crew Area“ steht auf einem Zettel, um einen gewissen Bereich für die Filmer abzugrenzen. Wow! Wer Naturfilme mag, kennt den Namen der Produktionsfirma eventuell. Da muss ich mich noch schlau machen, doch nun geht es erst einmal ans Hausriff!
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