Reiseberichte

Hai, Manta und Riesenkalmar: Tauchen mit den großen Fischen

Auge in Auge mit einem der gefährlichsten Jäger der Ozeane – an keinem anderen Ort auf der Welt findet man solch ideale Bedingungen, um Weiße Haie zu beobachten. Foto: Franco Banfi
Bahamas – Tiger Beach

Der legendäre Tauchplatz vor der Küste von Grand Bahama liegt in nur wenigen Metern Wassertiefe. Langweilig denken Sie jetzt? Bestimmt nicht, denn hier tummeln sich gleich mehrere Tigerhaie und schwimmen in Armeslänge an den Tauchern vorbei. Die Tiere werden mit Futter angelockt und mutieren schnell zum Hauptdarsteller in diesem faszinierenden Schauspiel. Nervenkitzel ist garantiert – auch weil oft zusätzlich etliche Zitronenhaie die Bühne betreten. Aber auch sie können den kräftigen und bis zu fünf Meter langen Tigerhaien nicht die Show stehlen.

Verhaltenstipp: Immer im Team tauchen, und zwar Rücken an Rücken, so hat man die Haie immer im Blick. Beste Reisezeit: November bis Mai


Mexiko – Socorro

Ein schwarzer Manta betritt das Parkett. Ein Walhai und elegante Seidenhaie rahmen die Kulisse ein – ach ja, und eine Gruppe Großer Tümmler spielt an der Wasseroberfläche. Netter Traum, denken Sie jetzt? Nein, absolut real! Der magische Ort, an dem solche Begegnungen möglich sind, heißt Socorro und liegt 400 Kilometer vor der mexikanischen Küste. Das Geheimnis der Insel? Ihre isolierte Lage. Pelagische Bewohner wie Hammerhaie, Mantas, Walhaie und Delphine suchen die Inseln auf wie Wüstenreisende eine Oase.

Verhaltenstipp: Tauchen Sie unter die Mantas – sie lieben das Sprudelbad! Beste Reisezeit: November bis Mai


Australien – Cod Hole

Wenn ein 30-Kilo-Brocken von Barsch plötzlich auf Sie zuschwimmt und keinerlei Scheu zeigt, dann sind Sie wohl am Spot Cod Hole im nördlichen Great Barrier Reef. Seit 20 Jahren werden hier Kartoffelbarsche von Tauchern angefüttert, was ihre Zutraulichkeit erklärt. Die zahmen Riesen können über zweieinhalb Meter Länge erreichen, trotzdem wirken sie elegant. Mit ihren Knutschmündern schnappen sie nach den Ködern. Aber Achtung: Diese Lippen sind nicht zum Küssen da!

Verhaltenstipp: Behalten Sie Ihre Hände am Körper, denn sonst kann es sein, dass ein Zacki danach schnappt. Beste Reisezeit: November bis März


Mexiko – Sea of Cortez

Ihr Spitzname: rote Teufel! Aus der Tiefe des Pazifiks schießen die eineinhalb Meter langen Humboldt-Kalmare ins Licht der Tauchlampen. Sie sind neugierig, tasten Taucher mit ihren Armen ab. In Horror-Geschichten heißt es: Auch Menschen würden sie nicht verschonen – vielleicht etwas zu reißerisch. Eines ist klar: Es sind Kannibalen, die ihre Verwandten zum Fressen gern haben.

Verhaltenstipp: Bleiben Sie ruhig, auch wenn die Tiere Sie abtasten. Wird ihr Verhalten aggressiver, starten Sie den Rückzug. Beste Reisezeit: November bis Juli


Philippinen – Malapascua

Der frühe Vogel fängt den Fuchshai – kurz nach Sonnenaufgang treffen sich bei Monad Shoal die großen Haie mit der langen Schwanzflosse. Die scheuen Tiere kommen aus tieferen Gebieten, um sich an den auf dem Plateau befindlichen Putzerstationen eine Spa-Behandlung zu gönnen. Um eine hohe Hai-Ausbeute zu haben, sollte man spätestens um 6.30 Uhr am Spot sein.

Verhaltenstipp: Da die Tiere extrem scheu sind, lieber ruhig verhalten und abwarten. Beste Reisezeit: November bis Mai


Yap – Allein unter Haien und Mantas

Wo zur Hölle liegt Yap? Im Westpazifik, etwa 1300 Kilometer östlich der Philippinen. Diese einsame Inselgruppe gilt als regelrechtes Großfischparadies für Taucher und Unterwasserfotografen. In glasklarem Wasser am Außenriff gibt es eine sprichwörtliche Haigarantie. Graue und Schwarze Riffhaie tummeln sich dort in großen Gruppen. Durch die Kanäle, in denen die Strömung heftig sein kann, ziehen Weißspitzen-Riffhaie und elegante Adlerrochen. Im Freiwasser leben Silberspitzen- und Tigerhaie, Mako- und andere Vertreter der Hochseehaie – der absolute Adrenalin-Kick. Bekannt geworden ist die ehemalige deutsche Kolonialinsel allerdings durch ihre großen und zahlreichen Mantas. Die Teufelsrochen lassen sich an vielen Plätzen blicken, der Favorit unter den Tauchern ist die Mantaputzstation in der flachen Lagune.

Verhaltenstipp: Drei Meter Abstand zur Köderbox sind ideal. Die Hände immer am Körper halten. Beste Reisezeit: Winterhalbjahr, von Januar bis März ist Mantasaison


Mexiko – Isla Mujeres

Eigentlich müsste die Isla Mujeres, auf Deutsch: Insel der Frauen, eigentlich Insel der Segelfische heißen. Denn vor dieser neun mal vier Kilometer kleinen Insel kann man die schnellsten Fische der Welt bei der Jagd auf winzige Sardinen beobachten. Mit 110 Stundenkilometern schießen die 2,5 Meter langen Raubfische durchs klare Wasser. Dabei nutzen sie die segelartige Rückenflosse zur Kommunikation.

Verhaltenstipp: Da man die Segelfische nur schnorchelnd beobachtet, sind Apnoe-Kenntnisse von Vorteil. Beste Reisezeit: Februar bis September


Dominikanische Republik – Silver Banks

Es geht bekanntlich immer größer, aber wenn man bei einem ausgewachsenen Buckelwal angekommen ist, ist die obere Messlatte erreicht. An den Silver Banks, einem Walschutzgebiet etwa 100 Kilometer nördlich von der Dominikanischen Republik, treffen sich jedes Frühjahr mehr als 5000 Buckelwale, um sich zu paaren und ihre Jungen zu gebären. Wenn die Babys die Schnorchler neugierig untersuchen, füllt sich bei vielen die Maske – aber nicht mit Salzwasser!

Verhaltenstipp: Ruhe, Diziplin und Geduld – nicht auf die Tiere zuschwimmen, sonst verscheucht man sie. Beste Reisezeit: Januar bis April


Mexiko – Guadalupe

Auge in Auge mit einem der gefährlichsten Jäger der Ozeane – an keinem anderen Ort auf der Welt findet man solch ideale Bedingungen, um Weiße Haie zu beobachten. Guadalupe, eine Insel 240 Kilometer vom mexikanischen Festland entfernt, beherbergt von August bis Oktober eine der größten Weißhai-Populationen der Welt. Und das beste: Man kann sie hier bei Sichtweiten von bis zu 40 Metern beobachten. Die Tiere fressen sich vor der Insel die Bäuche voll und zählen deshalb zu den größten der Welt. Das mächtigste Raubtier der Meere müssen Sie einmal im Leben live erlebt haben!

Verhaltenstipp: Versuchen Sie, sich im Käfig langsam zu bewegen. Herumfuchteln mit den Armen kann die Tiere verunsichern.
Beste Reisezeit: August bis Oktober


Costa Rica – Cocos Island

Nicht einer, nicht zwei, sondern gleich tausend Hammerhaie ziehen gemächlich über die Köpfe der Taucher hinweg. Ein atemberaubender Anblick! Nur noch an wenigen Plätzen kann man diese Versammlungen beobachten. Cocos Island, eine verlassene Vulkaninsel 494 Kilometer vor der Pazifikküste Costa Ricas zählt dazu. Dieser einsame Außenposten übt eine magische Anziehungskraft auf Mantas, Rochen, Haie, Delphine und Taucher aus.

Verhaltenstipp: Einige große Hammerhaie suchen immer wieder die vielen Putzerstationen auf. Um sie nicht zu stören, sollte man Abstand halten. Beste Reisezeit: Mai bis September


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Diese Story ist ursprünglich erschienen im TAUCHEN Special 07/2014 “100 Top-Ziele – Die besten Tauchspots der Welt”