Reiseberichte

In heimischen Gewässern tauchen: Ostsee ante portas

Vorbei an den Badegästen und ab ins Wasser: Als Taucher am Ostseestrand ist man immernoch eine Attraktion.
Ich hatte meinen ersten Tauchgang in der Ostsee von langer Hand geplant: Nach dem Umzug von Hamburg nach Scharbeutz ans Meer Anfang April war für mich klar, dass die große blaugrüne Wasserfläche vor unserer Haustür baldigst betaucht und entdeckt werden sollte – und so zogen die Wochen dahin, denn das Wasser war noch recht frisch. Für einen bekennenden Tropentaucher wie mich gab es jedes Wochenende aufs Neue eine Ausrede, noch etwas länger mit der ersten UW-Tour zu warten. Dabei liegt das betauchbare Meer nicht nur buchstäblich vor unserer Haustür, sondern Ostsee und Nordsee im bildlichen Sinne. Ein Nahziel, für das Mann nicht um den halben Planeten fliegen muss. Klar, Tauchen in der Ostsee ist nicht Tauchen auf den Malediven oder in Raja Ampat. Aber es ist etwas – etwas unheimlich Gutes.

Erster Ostseetauchgang bei Scharbeutz: Unverhofft kommt oft

Manchmal ergeben sich die besten Gelegenheiten einfach durch Zufall: Bei einer Stand-Up-Paddle-Tour zwischen Scharbeutz und Haffkrug am Samstag Abend stürzt durch einen tragischen Zufall mein Handy ins Meer. Alle Versuche, das teure Smartphone, das sich in einer wasserfesten Schutzhülle befindet, aus dem Meer zu angeln, scheitern. Einmal nicht aufgepasst, sehe ich das Hightech-Gadget nur noch in den grünlichen Fluten versinken. Das Gerät liegt in der trüben, kalten Ostsee in knapp sieben Metern Tiefe am Grund. Ob es sich jemals wiederfinden lässt? Unter den Bedingungen absolut unrealistisch. Also brauchte ich möglichst schnelle Hilfe, denn es war nur eine Frage der Zeit, bis das technische Gerät am Grund der Ostsee hoffnungslos verloren wäre.

Stand up Paddler auf der Ostsee: In Sicherheitstipps für Paddler wird empfohlen, immer eine Schwimmweste und ein Smartphone in einer Dryback dabeizuhaben. Foto: Sascha Tegtmeyer
Stand up Paddler auf der Ostsee: In Sicherheitstipps für Paddler wird empfohlen, immer eine Schwimmweste und ein Smartphone in einer Dryback dabeizuhaben, um im Notfall Hilfe rufen zu können. Foto: Sascha Tegtmeyer