Reiseberichte

Raja Ampat: Tauchen im Paradies geht auch günstig

Die verschiedenen Unterkünfte in Raja Ampat

Grundsätzlich ist in zwei Kategorien zu unterteilen. Homestays und Resorts. Das Betreiben von Homestays ist der lokalen Bevölkerung vorbehalten. Resorts können auch von ausländischen Investoren oder, wie in den meisten Fällen, von Geschäftsleuten aus Jakarta geführt werden. Üblicherweise sind Resorts gehobener als Homestays und deutlich teurer. Nicht in allen Fällen ist die Wahl eines Resorts aber auch die bessere Entscheidung. Von Homestays darf man allerdings keine taucherische Expertise erwarten. Man sollte unbedingt die Ausrüstung und die Luft überprüfen bevor man einen Tauchgang bucht, da es in Raja Ampat schon zu Vorfällen mit verunreinigter Luft gekommen ist. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, bucht seine Tauchgänge lieber mit einem Resort.

Hamu Eco Resort in Raja Ampat

Ein kleines Resort, nahe der Hauptstadt. Mit dem Schnellboot in zehn Minuten zu erreichen. Die sechs Zimmer befinden sich in drei Bungalows direkt auf dem Steg. Bei Flut schläft man über dem Wasser, bei Ebbe über einer Sandbank hinter dem Riffdach. Die Zimmer sind sehr einfach. Ein kleiner Fan, eine Taschenlampe, ein Tischchen und ein Doppelbett mit Moskitonetz. Von der Hängematte auf der Terasse hat man einen tollen Blick aufs Meer. Da es ein „Eco Resort“ ist, gibt es nur sechs Stunden am Tag Strom, von sechs Uhr bis zwölf. Das Bad und die Toiletten sind sehr einfach und gewöhnungsbedürftig. Der Divemaster Nando spricht hervorragendes Englisch und übernimmt den Tauchschul- und Hotelbetrieb. Seine Frau und er sind sehr nett. Da er Ozeanographie studiert hat, kann er viel über das Tauchen in der Region, über das maritime Leben und wie man es findet erzählen. Das Essen ist einfach. Es gibt indonesische Küche, die aus viel Fisch und Reis besteht. Tauchtrips und andere Ausflüge können organisiert werden. Allerdings kann es passieren dass der Ausflugsguide kein Englisch spricht. Im Restaurant wird WLAN angeboten.

Für 50 Euro die Nacht erhält man leider zu wenig. Trotzdem eine Überlegung wert, wenn man nur eine Nacht in der Nähe des Fährhafens übernachten oder sich auf die Suche nach der hauseigenen Seekuh und den „Walking Sharks“ machen möchte.

Raja Ampat Dive Resort

Der absolute Geheimtipp in Raja Ampat. Ein tolles Team mit englischsprachigem Staff und einem charmanten spanisch-uruguayischem Pärchen, die das Resort und die Tauchschule mit sehr viel Charme und Engagement leiten. Die Zimmer sind mit 90 Euro zwar etwas teurer, hier bekommt man aber echten Service für sein Geld. Das Essen ist ein Traum. Neben täglich wechselnder, indonesischer Küche mit frischem Fisch, Meeresfrüchten und Barbecue gibt es immer auch europäische Küche wie zum Beispiel Pasta und Pizza. Zum Frühstück wird frisch gebackenes Brot, Milch, Cornflakes, Früchte , sowie das übliche, indonesische Essen angeboten. Wer möchte, bekommt auch Bier und kalte Softdrinks, was nicht unbedingt üblich ist in diesem entlegenen Gebiet. Im Aufenthaltsgebäude lässt es sich den ganzen Tag über aushalten. Im Fischatlas schmökern, Tee, Kaffee, Kakao und Snacks genießen oder einfach mit dem netten Mitarbeitern plaudern. Hier fühlt sich jeder Gast schnell wie zu Hause. An Bord des Tauchboots herrscht professioneller Service. Die Crew ist jederzeit zur Stelle und sieht genau, wo es eine Hand benötigt, und wo nicht. Nach den Tauchgängen wird ein trockenes Handtuch und eine Wasserflasche gereicht. Das alles sind Kleinigkeiten, die oft übersehen und vergessen werden. Mit 49 Euro pro Tauchgang ist man günstiger als manche Konkurrenz.

Für wen 90 Euro pro Nacht zu viel ist, der hat die Möglichkeit im Bettenlager zu nächtigen. Für 30 Euro die Nacht, erhält man den gleichen Service wie alle anderen Ressortgäste. Das Zimmer befindet sich im ersten Stock über dem Restaurant und bietet Platz für vier Gäste. Ein besseres Preis-Leistungsverhältnis findet man wohl kaum im Nationalpark.

Piaynemo Homestay in Raja Ampat

Am westlichen Zipfel des Zentral-Raja Ampat-Gebiets liegt Piaynemo, eine der Buchten mit den klassischen gugelhupfartigen Felsformationen, für die Raja Ampat weltweit berühmt ist. Piaynemo ist ein beliebtes Ausflugsziel, da die Aussichtsplattform eine einmalige Aussicht bietet. Die Bucht ist umringt von 15 Millionen Jahre altem Kalkgestein, dass sich über Jahrtausende von Wind und Wetter hat formen lassen. Berühmt ist auch die sternenförmige Laguna. Die meisten Besucher kommen nur für ein paar Fotos hier her. Doch mit der Unterstützung der indonesischen Ölfirma Pertamina hat sich auf der abgelegenen Insel ein wunderschönes Homestay angesiedelt. Hier ist man sprichwörtlich im Nirgendwo angelangt. Für den Preis von umgerechnet 34 Euro, erhält man drei Mahlzeiten typisch indonesisches Essen, eine Schnorchelausrüstung, Kayaks einen tollen Saandstrand und jede Menge Ruhe. Die Zimmer sind einfach und auf dem Steg gelegen. Ein Fan ist vorhanden. Der Handyempfang ist allerdings begrenzt. Wer Ruhe und absolute Abgeschiedenheit sucht, der wird hier fündig. Unter dem Steg des Restaurants kann man den Baby-Riffhaien beim Spielen und Jagen lernen zusehen. Bevor man sich dazu entscheidet hier unterzukommen, sollte man sich aber bewusst machen, dass dies eine zusätzliche zweistündige Bootsfahrt bedeutet und jegliche medizinische Versorgung diese zweistündige Bootsfahrt entfernt ist. Eine Tauchbasis ist keine vorhanden. Tauchgänge können aber über eine Partnertauchschule organisiert werden.