Reiseberichte

Tauchen auf Cabilao: Philippinen vom Feinsten

Farbenfrohe Riffe soweit das Auge reicht! Das Meeresschutzgebiet vor Cabilao strotzt vor Vielfalt.

Am nächsten Morgen werden wir von Chris’ urigem Schweizerdeutsch geweckt. Morgenruhe adé! Chris Heim, das höchst agile schweizer-philippinische Unikat, kommt extra von Negros angeschippert. Ein etwas kleinerer Arnold Schwarzenegger und bekannt wie ein bunter Hund in der Tauchbranche. Kein Wunder: Seit 30 Jahren ist er auf den Philippinen und hat sich mehr als einen guten Namen gemacht mit seinen Sea-Explorers-Basen und Pura-Vida-Resorts. Er ist schon fast eine Institution. Enge Freunde nennen ihn auch „s’Motörle“. Völlig zurecht. Einmeterfünfundsechzig voller Energie, Ideen, Tatendrang und Durchsetzungskraft. Ganz klein fing er an, von der Pike auf, allein als Tauchguide, weit weg von der Alpenrepublik, wo alles in strengen Bahnen verlief. Mittlerweile hat er mit anderen Geschäftspartnern mehrere Basen und Hotels. Alleine bei den Sea Explorers Philippines arbeiten heute über 100 Angestellte, zusammen mit den Resorts sind es über 300. Der sportlich stramme Max ist aber immer bodenständig geblieben und nie abgehoben, trotz seiner Erfolgsgeschichte. Außer natürlich zur „boot“ und den vielen anderen internationalen Tauchmessen, und das per Flieger. Das schönste für ihn ist immer noch das Tauchen mit den Gästen und ihnen seine Wunderwelt zu zeigen. Genau das spüren seine vielen Kunden, mit jedem Flossenschlag und bei jeder seiner Erzählungen.

Hier ist es für Fotografen schwierig voranzukommen: Die bunte Farbenpracht des Riffs bietet unzählige Motive.
Hier ist es für Fotografen schwierig voranzukommen: Die bunte Farbenpracht des Riffs bietet unzählige Motive. Foto: Paul Munzinger/www.100-beste-tauchreviere.de

Auf geht’s zum nächsten Tauchplatz

„Hopphopp Taucher, ihr seid nicht nur zum Mampfen hier, nur nicht schwächeln am Ende. In einer halben Stunde geht’s los!“, posaunt er lächelnd in die Runde. Also noch schnell Kameras, Badehose, Sonnencreme und Handtuch holen und dann runter zum Dive Center und zur Bangka: Es sind 50 Stufen zum höchsten Taucherglück, meine „Stairway to Heaven“.

Es geht gleich zur Sache. Checktauchen entfällt, wir loggen ja bereits Tauchgang Nummer 29 während unserer Reise ein. Mit Fallen Tree, ein paar Minuten entfernt, wird gleich einer der Topspots von den etwa zwei Dutzend Plätzen rund um die dreieckige Insel angeboten, denn hier ist heute keine Strömung. Die Steilwand fällt tief ab, weit über das Erlaubte hinaus und in meinem Logbuch vermerke ich später kurz und knapp: „absolute Traumwand“. Das Austauchen geht einfach, ab 18 Meter Tiefe verläuft ein leichter Abhang bis ans Ufer mit allerlei fotogenen Meeresbewohnern – von der grasenden Schildkröte, gut getarnten Anglerfischen bis zu den farbenfrohen Pyjama-Kardinalsfischen. Wieder an Bord gibt’s nur breit grinsende Gesichter, ein hervorragender Auftakt.

Die eindrucksvollen Riesenanglerfische geben ein bizarres Fotomotiv ab.
Die eindrucksvollen Riesenanglerfische geben ein bizarres Fotomotiv ab. Foto: Paul Munzinger/www.100-beste-tauchreviere.de

Die Boote der Sea Explorers sind bestens ausgestattet

Apropos an Bord: Die Tauchboote der Sea Explorers sind alle bestens ausgestattet, Sauerstoff, Erste Hilfe und Notfallkommunikation sowie Ersatzausrüstungen sind immer dabei. Unsere Bangka ist ein 25 Meter langes und bequemes Riesenboot mit zwei Aufenthaltsräumen, einem Tauchdeck, Küche, einer Toilette sowie im Heck einem Kompressor und Extraraum für die Guides. Neben Bigs und Chris haben wir noch zwei weitere Guides, denn ein Tauchführer hat maximal vier Gäste unter seinen Fittichen. Das ist sowas wie ein Gesetz bei den Sea Explorers. Aufmerksam erinnern sie uns auch daran, dass Trinken in den Tropen besonders wichtig ist und dementsprechend stehen Wasser, Kaffee und Tee immer zur freien Verfügung.