Reiseberichte

Tauchen auf Mallorca: Die Insel für Alle

Nach der kleinen Stadttour fährt uns Mike ins Landesinnere. Kaum hat man Palma verlassen wird es ruhiger und ländlich. Abseits der großen Touristenströme prägen Weinstöcke und Fincas das Bild – immer im Blick das Panorama auf das riesige Tramuntana-Gebirge. Mitten drin in Binissalem liegt das Landhotel Es Quatre Cantons in einer der besten Weinregionen Mallorcas. Inhaber Andres Mas und seine Frau Marina Valles, beide in den Sechzigern, haben das Jahrhunderte alte Gebäude restauriert und ihren Lebenstraum mit dem Hotel de Agroturismo verwirklicht: Die Anlage mit zehn großen Zimmern und eigenen Balkonen ist ein echter Geheimtipp. Morgens wird man vom krähenden Hahn und dem Glockenklang der Schafe geweckt, zum Frühstück unter Feigenbäumen gibt es mallorquinische Spezialitäten am Buffet, und beim Abendessen kommt das Pärchen gern für einen kurzen Plausch an den Tisch und bietet ein Gläschen des selbst hergestellten Weins an. Binissalem ist ein Ruhepol und liegt in der Mitte Mallorcas – ein perfekter Standort, um alle Seiten der Insel anzusteuern.
Michael Heinig von Scualo Adventure Sports holt uns am nächsten Morgen ab, um ein paar Top-Tauchspots zu erkunden. „Wer behauptet, das Mittelmeer sei leergefischt und langweilig, war noch nie hier“, urteilt der Basis-Boss. Seine Ausführungen zu den Tauchgängen klingen vielversprechend: Gewaltige Zackenbarsche beim Spot El Toro und große Barrakudaschwärme  nahe der Insel Dragonera seien keine Seltenheit. „Viele Bereiche sind geschützte Meeresschutzgebiete, um die Fischbestände zu schonen“, erläutert der gebürtige Mallorquiner.


In Port Adriano: Mallorcas Edelhafen vor dem Top-Spot El Toro

Barakuda - Schule vor dem Top-Spot El Toro. Foto: O. Espinasa
Barakuda – Schule vor dem Top-Spot El Toro. Foto: O. Espinasa

 

 

 

Genauso vielfältig und individuell wie die Spots der Insel präsentieren sich auch die einzelnen Tauchbasen. Die erste Tour führt zum Hafen nahe der Hauptstadt. Das edel designte Mar Balear Dive Center passt perfekt zum modernen Ambiente des vom Stararchitekten Phillipe Starck gestalteten Jachthafens von Port Adriano. Oscar Espinasa hat hier eine sehr geräumige und modern gestaltete Basis auf höchstem Niveau konzipiert. „Mir war es wichtig, Tauchen mit Top-Service anzubieten“, so der Inhaber. „Sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene können das glasklare Wasser des Meeresschutzgebiets genießen – im August bei angenehmen Wassertemperaturen von bis zu 28 Grad auch in dünnem Neopren. Die fischreichen Unterwasserlandschaften mit Felsen, Klippen, Höhlen, Wracks, Neptungras-Wiesen und sandigen Weiten sind Grund dafür, dass dieser Teil der Insel eines der vielfältigsten Ökosysteme in der Mittelmeerfauna aufweist“, schildert der Mar-Balear-Boss. Mit dem Boot ist der Top-Spot El Toro in wenigen Minuten erreicht. Das Riff kann auf sechs verschiedene Arten betaucht werden und hat es wirklich in sich: Fischschwärme, Muränen und drei Zackenbarsche lassen sich gleich in den ersten Minuten unter Wasser blicken … langweilige Tauchgänge sehen anders aus! „Du siehst, was es bringt, wenn in einem Gebiet nicht gefischt werden darf“, sagt Oscar Espinasa, der sich vehement dafür einsetzt, die Schutzzonen und Lebensräume für Flora und Fauna zu erweitern.