Reiseberichte

Tauchen in Ägypten: Oase mit Korallenriff

Die Hotelanlage im nubischen Stil passt perfekt in die Wüste. Das Dugong lebt in den Buchten rund um Marsa Alam, unser Autor begegnete ihm gleich mehrfach. Glücklich machten ihn aber auch die traumhaften Korallenriffe.

Das Tauchen in Marsa Alam: Viele Top-Tauchplätze erreichbar

Zum Tauchen: Im Oasis geht es meist von Land aus in die Fluten. Ausflüge per Tauchschiff werden auch angeboten, aber eben nicht täglich. Zum Beispiel zum Dolphin House (Samadei-Riff) oder Abu Dabbab. Selbst schnelle Ritte zum legendären Elphinstone per Schlauchboot stehen auf dem Programm mit super Steilwänden, üppigen Weichkorallen, Schwämmen, Gorgonien und gelegentlichen Weißspitzen-Hochseehaien. Das Gros der Tauchgänge wird allerdings per Bus unternommen in eine der südlichen und nördlich gelegenen Buchten, auf ägyptisch Marsa genannt. Zur Marsa Assalei fährt man gerade mal 15 Minuten und hier kann man selbst dann noch tauchen, wenn jede Welle des Roten Meeres bereits mit weißem Schaum verziert ist. Als wir in der geschützten Bucht ankommen, sind bereits mehrere Teppiche auf dem Sand ausgebreitet, auf denen unsere Sachen liegen. Nach einem traumhaften Tauchgang mit Schildkröten, Zackenbarschen und Seepferdchen sind rundherum nur glückliche Gesichter zu sehen. Links und rechts der Bucht gibt es Riffe mit verschiedensten Hartkorallen, leuchtenden Feuerkorallen und viel Fischgewusel.

Mit dem Pickup in die Wüste. Das Saumriff macht Bootsausfahrten überflüssig.
Mit dem Pickup in die Wüste. Das Saumriff macht Bootsausfahrten überflüssig. Foto: Paul Munzinger

Tolles Hausriff beim Oasis

Zum Mittagessen geht’s wieder zurück zum Hotel, und am Nachmittag erkunden wir das Oasis-Hausriff, zumal wir beim Relaxen Delfine von oben beobachten konnten. „Walhaie und Mantas ziehen auch ab und zu vorbei, gelegentlich auch Haie“, erzählen uns Ira und Mirjam, die quirligen und stets gut gelaunten Tauchguides. Vom Steg geht’s bequem über das Saumriff ins Wasser und hier auch wieder heraus. Den üblichen Verdächtigen gefällt es augenscheinlich an dem leicht abfallenden Hart-Korallenriff: Großaugenbarsche, Schmetterlings- und Wimpelfische, verschiedene andere Barscharten, Makrelen und im Nahbereich Anemonen mit ihren bunten Bewachern. Selbst kleine Grotten sind vorhanden.

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Ein wahres Highlight war Marsa Egla mit „Karl dem Großen“, einem Dugong oder Gabelschwanzseekuh. Karl trifft man nicht immer, man braucht Glück. Und wir hatten Riesenglück! Denn gleich drei Mal in unserer Woche durften wir mit dem imposanten Kerl tauchen, der überhaupt nicht scheu war! Auf der Suche nach Dugongs sollte man öfters mal nach oben schauen, denn diese Spezies zählt zu den Meeressäugetieren, sie benötigen also regelmäßig Luft. An der Oberfläche ist es klarer, und wenn man sich dem Einzelgänger vorsichtig und ruhig nähert, kümmert ihn das kaum. Nach seiner ausgedehnten Fressorgie am Morgen macht sich das Seeschwein, wie man den Dugong auch nennt, mit vollgefressenem Bauch gemächlich von dannen. Ein wirklich gigantisches Erlebnis. Auf dem Weg Richtung Land begegnen uns zwei Schildkröten und ein großer Rochen. Klingt wunderbar, oder?

Der Jetty des Oasis. Foto: Paul Munzinger
Der Jetty des Oasis. Foto: Paul Munzinger

Schönste Korallengärten

Wunderbar ist auch der Hartkorallengarten von Gabal el Rosas, manche Säulen erinnern an burmesische Pagoden. Die traumhaften Riffe von Marsa Samadei punkten mit einzelnen Korallenblöcken und sind von zahlreichen Rotfeuerfischfamilien besetzt. Marsa Abu Dabab beim Hotel Concorde steht für Canyons, Grotten, Schwarze Korallen mit Glasfischen, riesige Muränen und verschlafene Krokodilfische. Beim Shaab Shumi heißt es einfach „immer rund herum“: Ein riesiger Korallenblock zwischen 12 bis 20 Meter Tiefe reicht voll und ganz, um die Akkus vom Blitz leerzuschießen.

Nach dem Waschen der Tauchklamotten gehört gleich zur heiligen Handlung ein familiäres Treffen vor der Basis zum kühlen Bierchen. Rechtzeitig zur blauen Stunde sollte man sich aber zum Abendmahl einfinden. Aus der Bel Etage des Restaurants hat man einen tollen Blick über die stimmungsvoll beleuchtete Anlage: einfach nur schön hier!

Eine Reportage von Paul Munzinger – http://www.100-beste-tauchreviere.de