Anzüge

Test: Waterproof D7 Pro Cordura ISS und D1 Hybrid ISS

Die beiden Schwergewichte von Waterproof – der „D7 Pro Cordura ISS“ und der  neue „D1 Hybrid ISS“ – wirken zunächst wie der Beginn einer schleichenden Wachablösung. Die beiden Trockentauchanzüge sind derart verschieden, dass man sie einfach zusammen betrachten muss. Der „D7 Pro Cordura ISS“ ist, wie der Name schon sagt, komplett mit reißfestem Cordura überzogen – ein reiner Trilaminat-Trockentauchanzug also, der keine eigene Isolation besitzt und mit Unterzieher getaucht werden muss. Der „D1 Hybrid ISS“ hingegen hat seinen Unterzieher schon dabei. Im Bauch sozusagen. In ihn kann man einsteigen, ohne sich mit mehr als dünner Funktionsunterwäsche zu bekleiden. Dadurch ist der „D1 Hybrid ISS“ etwas schwerer als andere Trockis – und hat, durch den Unterzieher, auch größeren Auftrieb. Etwa zwei Kilo mehr Blei dürfe man mitnehmen, meint Waterproof. Aber das gilt für Könner. Anfänger werden zu Beginn Schwierigkeiten bekommen, das Teil unter Wasser zu halten.
Der „D7 Pro Cordura ISS“ hingegen  kommt martialisch daher, sein schickes schwarz-blaues Design macht schon Eindruck. Mehrfach wird man für einen Fallschirmspringer gehalten. Der Anzug ist am Schienbein mit Kevlar verstärkt, hat solide, schwere Neoprenboots (wie der „D1“ auch) und einen komfortablen Fronteinstieg. Fronteinstieg, wieder so ein Fallschirmspringer-Wort. Aber das passt gut zu dem Anzug – er taucht sich sehr komfortabel und leicht und ist sicher für ambitionierte Sporttaucher und vor allem Tekkies interessant. Auch sein leichtes Gewicht macht in vielseitig einsetzbar.
Der „D1 Hybrid“ macht uns zunächst Sorgen. Durch den integrierten Unterzieher ist der Anzug etwas träger unter Wasser als sein Cordura-Bruder – es ist schwierig für Doppelgerät-Taucher, den „Valve-Drill“, also das Abdrehen des Ventils auf dem Rücken, durchzuführen, da der Bereich des Rückenreißverschlusses sehr starr ist. Mit etwas Übung sollte es möglich sein. Seine Wärmeleistung dagegen ist oberste Spitzenklasse: Die Stunde in acht Grad kaltem Wasser im Cospudener See machen dem Trocki und seinem Insassen so gar nichts aus. Ganz ohne dicken Unterzieher, in dünner Klamotte.
Feuchtigkeit (Schweiß) transportiert der Unterzieher an die Außenwände aus Trilaminat, wo sie an den kalten Wänden kondensieren. Im Gegensatz zu anderen Unterziehern, deren Fäden parallel zum Körper liegen, wird die Feuchtigkeit nicht im Unterzieher aufgenommen. Denn die Fäden im komprimierungsresistenten „3D-Mesh“ führen wie Haare vom Körper weg und die feinen Wassertröpfchen direkt nach außen. Klammme Unterzieher gehören damit der Vergangenheit an. Alexander Krützfeldt