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Test: Atomic Aquatics Cobalt

Am Anfang vermittelt der neue Tauchcomputer „Cobalt“ einen eher ungewohnten Eindruck – immerhin wird er nicht am Arm getragen, sondern wird als sogenanntes  Konsolenmodell über einen (sehr) dünnen Hochdruckschlauch (inklusive Schnellkupplung) direkt an die Erste Stufe des Atemreglers angeschlossen. Dadurch hat man nicht nur alle Tauchgangsrelevanten Daten (zum Beispiel: Tauchzeit, Tiefe und Nullzeit), sondern auch den jeweiligen Flaschendruck und die Restluftzeit. Klar gibt es solche Features auch für den Arm (mit Sender), aber der „Cobalt“ hat einen unschlagbaren Vorteil – sein Display. Das ist nicht nur sehr groß und extrem übersichtlich aufgeteilt, sondern auch noch in brillanter Farbe gehalten.

Die Bedienung
Die Bedienung des „Cobalt“ ist ein Traum: Selbst ohne Studium der leicht verständlichen Bedienungsanleitung kann man ihn unter und über Wasser einfach benutzen. Für die Ausführung stehen vier Tasten zur Verfügung, und die sind dank cleverer Doppelbelegung ausreichend. Ein Beispiel: Nach dem Drücken der Einschalttaste (Pfeil mit Punkt) erscheinen die Informationen für den nächsten Tauchgang. Drückt man die Taste noch einmal, verkleinert sich die Tiefenangabe, und der Kompass erscheint. Um ihn wieder verschwinden zu lassen, wird die gegenüberliegende Pfeiltaste gedrückt. Wer jetzt ins Hauptmenü möchte, um zum Beispiel einen Gemischwechsel einzugeben, drückt die mittlere linke Taste. Dann, mit der oberen oder unteren Taste, zum gewünschten Menüpunkt (Einstellungen) gehen und mit der Starttaste bestätigen. Danach auf Gaseinstellungen klicken und wieder bestätigen. Jetzt kann man sein Gemisch (Nitrox) einstellen und die Flaschengröße eingeben. Optional besteht die Möglichkeit, zwei weitere Gase und zwei Tiefenalarme einzugeben, damit man auf der gewünschten Zieltiefe den Gaswechsel nicht vergisst. Achtung: Obwohl der „Cobalt“ nur mit einer Ersten Stufe verbunden ist (dünner Hochdruckschlauch), kann er bei einem Gaswechsel auch die Restluftzeit der weiteren Tauchflaschen berechnen. Möglich wird das durch die Eingabe der jeweiligen Flaschengröße und die spezielle Programmierung. Der „Cobalt“ berechnet das Atemminutenvolumen (AMV) aus der angeschlossenen Flasche und übernimmt dann diese Werte bei einem Gaswechsel. Zusätzlich kann man jederzeit zwischen den Gasen hin- und herwechseln, man sollte es den „Cobalt“ nur wissen lassen.

Die Stromversorgung
Ein farbiges Display bedeutet auch immer einen höheren Stromverbrauch. Damit nach vier Tauchgängen der Saft nicht ausgeht, entschied sich Atomic Aquatics für ein stromsparendes Display mit aktiven organischen Leuchtdioden (AOLEDS) vom Hersteller Samsung. Versorgt werden diese durch einen modernen Lithium-Ionen-Akku, der ausreichend Strom für bis zu 50 Tauchstunden garantiert. Aufgeladen wird der Akku entweder über den USB-Eingang an einem Computer oder (mit Adapter) an der Steckdose. Im Lieferumfang des „Cobalt“ befindet sich ein kleiner Doppel-Adapter, der einmal für das Laden und, wenn man ihn umdreht, für die Datenübertragung zu einem PC oder Mac zuständig ist. Ein weiteres Plus ist der eingebaute Kompass. Besonders positiv ist uns dabei aufgefallen, dass wichtige Daten wie Tiefe und Nullzeit immer noch groß genug im Display zu lesen waren (siehe Foto oben). Bei unzähligen Testtauchgängen trat kein einziges Problem mit dem hochwertigen „Cobalt“ auf. Selbst Taucher, die ihn zum ersten Mal benutzten, konnten ihn schnell und sicher bedienen. Am meisten Spaß machte uns, und das immer wieder aufs Neue, der Blick auf das große, innovative Display.
Thomas Christ

Produktmerkmale: Atomic Aquatics Cobalt

Typ: Konsolenrechner
Algorithmus: RGBM
Display: organische                       Leuchtdioden (farbig)
Beleuchtung: ja
Kompass: ja
Nitrox: ja, bis 99 Prozent
Gasgemische: drei (Nitrox)
Betriebsdauer*: 40 bis 50
Tauchstunden
Logbuch/PC-Interface:                        600 Tauchstunden/ja
Aktivierung: manuell/automatisch
Max. Tiefe/Anzeige: 100 Meter
Gewicht**: 500 Gramm
Preis: 999 Euro
www.atomicaquatics.de

* pro Ladung
** mit Schlauch

TAUCHEN meint: Auch wenn der Cobalt im ersten Moment etwas ungewöhnlich erscheint – die Funktionsvielfalt, die einfache Bedienung, der dreifache Gaswechsel und natürlich das erstklassige Display sprechen für diesen Tauchcomputer. Einziges Manko: der Preis von 999 Euro. Der Cobalt von Atomic Aquatics ist aber jeden Euro dieser Investition wert.