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Für Konsolen-Fans: Aqua Lung i550 Tauchcomputer im Test

Aqua Lung i550: Top-Computer für Konsolen-Fans.
Taucher meckern gerne über Displaygrößen von Tauchcomputern. Oder über Schriftgrößen der Displays von Tauchcomputern. Oder einfach über Tauchcomputer generell. So ist man zum Beispiel bei einer deutschen Behörde der Ansicht, Tauchcomputer seien des Teufels und es gehe doch nichts über die gute alte Tabelle. Letztere Diskussion wollen wir an dieser Stelle gar nicht anzetteln. Betrachtet man allerdings den Altersdurchschnitt der tauchenden Gemeinschaft in Deutschland, so wird schnell klar, weshalb die pixeligen Zahlen eines Uhrencomputers, trotz Ein-Drittel-Vergrößerung durch die Wasserbrechung, nicht ausreichen, die müden Taucheraugen zufriedenzustellen.

Die Batterie des Aqua Lung i550 muss nur selten getauscht werden. Foto: t. Dersch
Die Batterie des Aqua Lung i550 muss nur selten getauscht werden. Foto: T. Dersch

Aqua Lungs neuer Konsolencomputer „i550“ gegen müde Taucheraugen

Aqua Lungs neuer Konsolencomputer „i550“ wirkt dem entgegen. Das dreizeilige Display ist hervorragend abzulesen. Ganze 1,2 Zentimeter sind die Zahlen der beiden oberen Zeilen groß. Immerhin noch einen Zentimeter die der unteren Zeile. Im Vergleich: Die Zahlen eines Suunto „D4i“ messen zwischen 7,5 und 4 Millimeter. Vielleicht könnte man den Neuen von Aqua Lung mit zusammengekniffenen Augen sogar vom Berliner Fernsehturm aus lesen. Nachts wäre das noch wahrscheinlicher, denn die Displaybeleuchtung leuchtet auf Knopfdruck in schickem Azurblau die großen Zahlen an. Für den Tauchgang wählt man zwischen Luft-, Nitrox- und einem Tiefenmesser-Modus. Während diesem zeigt der Balken am linken Rand die Aufstiegsgeschwindigkeit, der am rechten Rand die Stickstoffsättigung der Gewebe an. Beide Werte werden mit fünf Balken grafisch dargestellt. Das hauseigene Dekompressionsmodell wurde von Dr. John E. Lewis entwickelt und beruht auf den Annahmen des Bühlmann „ZH-L16C“. Allerdings verwendet der robuste Zahlenfuchs 12 anstatt 16 theoretische Gewebetypen. Der optional zuschaltbare Tiefenstopp kommt bei Tauchgängen tiefer als 24 Meter zum Einsatz. Vorgegeben wird er auf der Hälfte der Maximaltiefe. Das erhöht die Sicherheit beim Entsättigen – eine gute Sache. Ein Feature, das Alpenfreunden gefallen dürfte: Die Höhenlage misst der Computer selbst und stellt automatisch in den Bergseemodus um. Im Vergleich zu anderen Modellen gibt es nicht nur drei, sondern ganze sieben verschiedene Höhenstufen, um die Dekompressionsberechnung anzupassen. So verliert man bei niedrigeren Seen weniger Nullzeit. Klasse. Was auf den ersten Blick stört, ist, dass der Bügel für den Retractor-Anschluss oben am Gerät sitzt. Dort eingehängt zeigt das Display nach unten. Abhilfe schafft ein zusätzlicher, ausklappbarer Bügel. Wir heben zwei Daumen für ein robustes Gerät mit starker Software, konzipiert für Taucher, die einen langlebigen Konsolencomputer mit individuellen Einstellmöglichkeiten und großem Display suchen. Timo Dersch

Produktmerkmale: Aqua Lung i550

Typ: Konsolencomputer

Rechenmodell: PZ+

Modi: Luft, Nitrox (bis 100 %), Tiefenmesser

Betriebsdauer: 100 Tauchstunden

Logbuch/PC-Interface: 24 Tauchgänge/optional

Kompass: optional

Max. Tiefe: Tiefenmesser 120 Meter, Tauchmodus 100 Meter

Zusatzfunktionen: Luftintegration, automatische Höhenmessung und Integration in die Dekompressionsberechnung, Displaybeleuchtung

Gewicht: 388 Gramm (inkl. HP-Schlauch)

Garantie: 2 Jahre

Farbauswahl: Schwarz/Blau

Preis: 499 Euro (nur Computer), 549 Euro (mit Kompass), 599 Euro (mit Kompass und Quick-Connection), 669 Euro (mit Kompass, Quick-Connection, USB-Auslesekabel)

www.aqualung.com

TAUCHEN meint – unser Fazit:

Wer Konsolen-Instrumente mag und Wert auf gute Ablesbarkeit legt, ist mit dem Aqua Lung i550 gut beraten.